Der Rückblick am Mittwoch: Robin Ganter

  22.01.2025    BLV
Ab jetzt gibt es jeden Mittwoch einen Rückblick auf das Jahr 2024. Erfolgreiche Athlet:innen werden im Portrait vorgestellt, rekapitulieren das vergangene Jahr mit allen Höhen und Tiefen und setzen ihre Ziele für 2025.

Robin Ganter – MTG Mannheim

Europameisterschaften –Finalist über 100 Meter
Deutscher Meister (Halle) 200 Meter
Deutsche Meisterschaften (Halle) – 3. Platz 60 Meter
Deutsche Meisterschaften (Halle) – 3. Platz 4x200 Meter  

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Robin blickt auf eine Saison voller Höhen und Tiefen zurück. Das Jahr begann mit guten Läufen bei den Deutschen Hallenmeisterschaften. Hier konnte er seinen 200 Meter Titel in neuer Bestzeit von 20,96 Sekunden verteidigen. Auch über die 60 Meter und mit der Staffel gelang es ihm wieder eine Medaille zu holen. Bei den 60 Metern lagen nur 0,01 Sekunden zwischen Gold und Bronze.

Nach dem Trainingslager in Houston (USA) ging es nach Clermont, wo sie sich für die Staffel WM vorbereitet haben. Im zweiten Lauf schaffte das 4x100 Meter Team dann, das Olympiaticket für Paris zu lösen.

Zurück in Deutschland galt es, sich für die Europameisterschaft in Rom zu qualifizieren. In Wetzlar lief er direkt, bei nicht optimalen Bedingungen, eine neue persönliche 200 Meter Bestzeit von 20,60 Sekunden, was nicht für die Qualifikation reichte. Danach ging es zum offiziellen Qualifikationswettkampf, den „True Athletes Classics“, nach Leverkusen. Im Finale lief er über 100 Meter eine neue persönliche Bestleistung von 10,13 Sekunden, was die Qualifikation für Rom bedeutete. 

In Rom, bei traumhafter Kulisse, war er der einzige deutsche 100 Meter Sprinter, der den Vorlauf bestreiten musste. Trotz eines nicht optimalen Laufs konnte er sich hier fürs Halbfinale qualifizieren. Der anschließende Zwischenlauf war sehr nervenaufreibend. Der erste Startversuch wurde zurückgeschossen, doch nur die Hälfte der Athleten hat dies aufgrund der Lautstärke im Stadion mitbekommen. Die vier Athleten auf den Bahnen sechs bis neun liefen bis ins Ziel. Dies verhinderte einen direkten zweiten Startversuch. Dieser wurde erst nach den nachfolgenden Läufen wiederholt. Nochmals musste der Lauf aufgrund eines weiteren Fehlstarts abgebrochen werden. Der dritte Startversuch gelang schließlich, und er schaffte es, auf Platz 3 ins Ziel zu laufen.  Mit einer Zeit von 10.21 Sekunden gelang es ihm, sich fürs Finale zu qualifizieren. Doch beim Zieleinlauf hatte er das Gefühl die linke Oberschenkelrückseite hätte gekrampft.

Trotz Physiotherapeutischer Betreuung wurden die Schmerzen bis zum Finale nicht besser und er konnte bei der Finalvorbereitung nicht voll sprinten. Zusammen mit den Bundestrainern entschieden sie schweren Herzens, das Finale abzusagen und sich auf die kommenden Olympischen Spiele zu konzentrieren. Die MRT-Bilder in Deutschland brachten jedoch den nächsten Dämpfer. Diese zeigten einen Muskelfaserriss und einen Riss in der Sehne des Oberschenkels. Dies bedeutete das Ende der Saison für Robin. 

Die Heilung der Verletzung gelang gut dank der Unterstützung des OSP Rhein-Neckars, des Team Paris, Dr. Lorenz Hotz und dem Sportomed Team. Robin steht mittlerweile wieder auf der Bahn und kann ohne Einschränkungen trainieren. Das Ziel für die kommende Saison ist, sich für die Weltmeisterschaft in Tokio zu qualifizieren. 

MTG Mannheim / blv