Der Rückblick am Mittwoch: Fabienne Königstein

  05.02.2025    BLV
Ab jetzt gibt es jeden Mittwoch einen Rückblick auf das Jahr 2024. Erfolgreiche Athlet:innen werden im Portrait vorgestellt, rekapitulieren das vergangene Jahr mit allen Höhen und Tiefen und setzen ihre Ziele für 2025.

Fabienne Königstein – MTG Mannheim

Europameisterschaften im Halbmarathon-Team – 2. Platz
Deutsche Meisterschaften 10.000 Meter – 3. Platz
Internationale Meetings – Gewinnerin des Warschau Halbmarathons

Im digitalen BLV-Jahrbuch 2024 finden Sie alle Athlet:innen-Portraits und weitere spannende Inhalte

Das Jahr 2023 war für mich der emotionale Höhepunkt meiner bisherigen Karriere mit der Olympianorm beim Marathon-Comeback am 23. April in Hamburg nach vier Jahren Verletzungs- und Babypause. Daher ging ich mit hohen Erwartungen und der Hoffnung auf eine Olympiateilnahme in das Jahr 2024, die sich leider nicht erfüllte. 2024 war für mich ein sehr turbulentes Jahr, ein Auf und Ab der Gefühle, eine emotionale Achterbahnfahrt, im Grunde genau das, was den Leistungssport ausmacht.

 

Im November und Dezember 2023 litt ich noch an den Folgen einer Corona-Infektion und konnte nur sehr begrenzte Trainingsumfänge absolvieren. Ab Januar konnte ich dann endlich wieder durchstarten: Gerade rechtzeitig für die beiden Höhentrainingslager in Kenia im Januar und März, zusammen mit meinem Ehemann und Trainer Karsten und meiner damals anderthalb-jährigen Tochter Skadi. Das optimal verlaufene Training wurde Ende März mit einer neuen Bestzeit im Halbmarathon von 69:32 Minuten und der Norm für die Europameisterschaften belohnt. Anschließend ging es zum Boston Marathon mit dem Ziel in einem historisch starken Feld unter die besten 20 Läuferinnen zu kommen. Leider musste ich den Lauf nach 15 Kilometern aufgrund einer Erkältung schweren Herzens abbrechen.

 

Nach meiner Genesung richtete ich den Blick dann auf die Europameisterschaften im Juni. Mit dem Halbmarathon-Team gewannen wir die Silbermedaille, gleichbedeutend mit meinem bisher größten Erfolg auf europäischer Bühne. Nach kurzer Erholungspause startete ich in Kenia die Vorbereitung für einen Herbstmarathon, doch musste mit Beschwerden an der Hüfte verfrüht wieder nach Hause fliegen. Dort erhielt ich die Diagnose eines Knochenödems und musste meine Saison vorzeitig beenden.

 

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an all die Menschen, die mich in dieser Phase nicht fallen gelassen, sondern aufgebaut und mit allen Mitteln unterstützt haben. Mittlerweile ist die Verletzung auskuriert und ich laufe schmerzfrei, voller Freude und mit neuen Zielen. Der Blick ist wieder nach vorn gerichtet und die Motivation gleicht einem „Jetzt erst recht“. 2025 darf die Achterbahnfahrt aber gern ein wenig ruhiger sein....

 

Fabienne Königstein / blv