U20-EM Tag 3 | BW-Athlet:innen in Aktion
  09.08.2023 •     WLV , Top-News WLV , Wettkampf , Jugend , BLV , Top-News BLV , BLV-Wettkampf , BW-Leichtathletik , Top-Events , Top-News BW-Leichtathletik , Wettkampfsport , Leistungssport


Dritter Wettkampftag bei den U20-Europameisterschaften im Givat-Ram-Stadion von Jerusalem (Israel)! Hier lesen Sie, wie die baden-württembergischen Athletinnen und Athleten am Dienstag in den Vorrunden und Finals abgeschnitten haben.

WEIBLICHE U20

4x400 Meter | Vorlauf

DLV-Quartett mit der zweitschnellsten Vorlaufzeit

Vor zwei Jahren in Tallinn (Estland) gab's über 4x400 Meter Gold für die deutsche Staffel. In Jerusalem startete das Quartett in der Besetzung Paula Pelzer (ASC Darmstadt), Anna Lena Schüller (TSV Bayer 04 Leverkusen), Lotta Mage (VfL Sindelfingen) und Nele Kühn (Eintracht Frankfurt) und bewies direkt, dass mit ihnen auch diesmal wieder zu rechnen sein wird. In 3:37,42 Minuten mussten sie in ihrem Rennen nur den Polinnen (3:36,81 min) den Vortritt lassen. Im zweiten Vorlauf war keine Staffel schneller.

Weitsprung | Qualifikation

Deutsches Trio überzeugt auf ganzer Linie

Die drei deutschen Weitspringerinnen machten am Mittwochmorgen in Jerusalem richtig Spaß! In der Qualifikation wechselte die europäische U20-Jahresbestleistung die Besitzerin, blieb aber in Deutschland: Tabea Eitel (LG Filder) löste Samira Attermeyer (LG Olympia Dortmund) ab. Nach einem ungültigen ersten Versuch legte sie im zweiten Durchgang einen Sicherheitssprung auf 6,24 Meter in die Grube. Im dritten Durchgang packte sie dann 6,59 Meter aus. 

"Da wollte ich noch mal drauflaufen. Ich hatte richtig Bock, weit zu springen, aber hätte nicht gedacht, dass es eine 6,59 wird", freute sie sich. "Ich glaube, die Landung war einfach richtig stark." Im Finale möchte die U20-WM-Achte ihre starke Leistung noch reproduzieren. "Ich bin so froh, dass es so gut geklappt hat." 

Gleich im ersten Durchgang hatte Samira Attermeyer mit 6,30 Meter eine gute Weite gezeigt. Am Ende wurde es dann doch etwas knapp, denn auch die Konkurrenz schlief nicht: Die Dortmunderin zog als Elfte ins Finale ein. "Ich habe das glücklicherweise gar nicht so mitbekommen, weil ich in meiner Gruppe so weit vorne war. Die Konkurrenz ist sehr stark, deshalb bin ich richtig gespannt auf morgen." 

Überglücklich war auch Laura Raquel Müller. Die Athletin der Unterländer LG, vor zwei Jahren bereits Vierte der U20-EM, sprang mit 6,43 Meter die sechstbeste Weite der Konkurrenz und die viertbeste ihrer Karriere. "Mir fällt ein Stein vom Herzen", lauteten ihre ersten Worte in der Mixed Zone. Mit einem Knochenödem im Mittelfuß, einem Muskelbündelriss und einem Muskelfaserriss hat sie eine zweijährige Leidensgeschichte hinter sich. "Ich saß ab und zu schon in Löchern, weil ich das Gefühl hatte, alle entwickeln sich, nur ich nicht." Nach ihrem Top-Sprung gab's ein Lob von Peter Rouhi, der in Jerusalem die Weitspringerinnen betreut. "Peter hat gesagt, dass der Sprung technisch super war. Er hat sich auch super angefühlt."

Hochsprung | Finale

Johanna Göring lässt sich nicht entmutigen

Freude und Frust lagen bei den beiden deutschen Finalteilnehmerinnen nah beieinander. Denn während Joana Herrmann jubeln konnte, erlebte Johanna Göring (SV Salamander Kornwestheim) "den schlechtesten Wettkampf meiner Karriere". Bereits bei der Einstiegshöhe benötigte sie zwei Anläufe, anschließend übersprang sie 1,80 Meter, doch bei 1,83 Meter, einer Höhe, die sie in der Qualifikation noch souverän abgerufen hatte, war Endstation. Damit wurde sie Achte. "Ich stand mental und körperlich einfach neben mir."

Die Stuttgarterin unterstützte nach ihrem Ausscheiden ihre Teamkollegin, zitterte während der finalen Versuche der Konkurrenz gemeinsam mit ihr. Für die U18-Vize-Europameisterin gilt es jetzt, den schlechten Tag schnellstmöglich abzuhaken. Denn mit der WM in Budapest (Ungarn; 19. bis 27. August) wartet ein weiteres Highlight auf sie, bei dem sie ohne Druck an den Start gehen kann. "Auch negative Erfahrungen bringen weiter", sagte sie tapfer. 


MÄNNLICHE U20

400 Meter Hürden | Halbfinale

Owe Fischer-Breiholz vertritt im Finale die deutschen Farben

Ein deutscher 400-Meter-Hürden-Spezialist hat es in Jerusalem ins Finale der U20-EM geschafft: Owe Fischer-Breiholz. Der Schweriner wurde in 51,02 Sekunden Dritter in seinem Halbfinallauf und ergatterte damit ein kleines q. "Ich hätte am Anfang etwas mehr Druck machen können", meinte er. Zum ersten Mal lief er die achte und neunte Hürde im 14er-Rhythmus. "Damit konnte ich echt gut aufholen." Bei der letzten Hürde klappte das nicht mehr, er musste trippeln. Das habe ihn viel Kraft gekostet, mutmaßte er direkt nach seinem Rennen. Das Happy End folgte jedoch, seine Zeit, die sechstbeste des Tages, reichte für das zweite kleine q, somit geht es am Donnerstag im Finale weiter. 

Bitter verlief das Halbfinale für Lasse Schmitt (Königsteiner LV). Der Deutsche Jugendmeister kam in der Kurve seines Rennens zu Fall und musste anschließend erst einmal von den Ärzten und Physios behandelt werden. Zum Glück gab es schnell Entwarnung: "Mir geht es den Umständen entsprechen gut", sagte er später am Physio-Zelt. "Ich weiß nicht, worüber ich im ersten Moment trauriger war: Darüber, dass ich nach einem guten Start durch den Sturz nicht ins Finale einziehen konnte, oder über die Verletzung und die Schmerzen selbst."

Bereits beim Aufwärmen habe er ein Zwicken im Beuger gespürt. "Das ging dann aber weg, ich habe mich gut gefühlt." An der siebten Hürde, beim Wechsel des Schwungbeins, krampfte dann der Beuger, es ging leider nicht mehr weiter. Die Verletzung sei jedoch "halb so wild, ich bin glimpflich davongekommen." Der dritte Deutsche Maximilian Köhler (LG Region Karlsruhe) landete, im ersten Rennen auf der Innenbahn startend, in 51,63 Sekunden auf Gesamtrang zehn.  

Kugelstoß | Finale

>> Hier geht es zum Bericht: „Goldstoß von Lasse Schulz“

Speerwurf | Finale

Mit 73,05 Metern hatte Max Dehning am Montag die Liste der Qualifikanten fürs Speerwurf-Finale von Jerusalem (Israel) angeführt. Zwei Tage später konnte der Leverkusener das Quali-Ergebnis bei der U20-EM noch einmal deutlich toppen. Bereits sein erster Wurf flog auf 73,62 Meter. Mit dieser Weite reihte er sich hinter dem ungarischen U20-Europarekordler und Gold-Anwärter György Herczeg auf Platz zwei ein und gab diese Position bis zum Ende des Wettkampfes nicht mehr her.

Der zweite deutsche Werfer, als Elfter in die Top Zwölf eingezogen, konnte sich im Vergleich zur Qualifikation um einen Platz steigern. Zum Erreichen der Top Acht fehlte Nick Thumm (LAV Stadtwerke Tübingen) mit 66,52 Metern jedoch ein knapper Meter. 

Zehnkampf | Tag 1

>> Hier geht es zum DLV-Bericht über Tag 1 mit Emanuel Molleker (LG Filder)

>> Hier geht es zu den Ergebnissen aus Jerusalem