4. Dezember: Tim Anstett, Linus Blatz, Mathias Vergotte

  04.12.2023    BLV
Beim BLV-Adventskalender 2023 öffnet sich bis zum 24. Dezember täglich ein Türchen, hinter dem sich ein Athleten-Portrait verbirgt. Traditionell finden die Rück- und Ausblicke unserer Athletinnen und Athleten ihren Weg ins BLV-Jahrbuch – in diesem Jahr werden sie zusätzlich in zufälliger Reihenfolge als Adventskalender präsentiert.

Tim Anstett, Linus Blatz, Mathias Vergotte

LG Region Karlsruhe

Deutsche Meister (U23) in der 3x1000 Meter Staffel

„Mist, dass Flo nicht da ist!“, war die erste Reaktion der jungen Mittelstreckler der LG Region Karlsruhe, als der extrem frühe Termin für die Deutschen Staffelmeisterschaften in Bietigheim-Bissingen über 3x1000 Meter bekannt wurde. Die Medaillenchance, die sich die Jungs ausgerechnet hatten, schien Ende April ohne den starken Hindernisläufer, der zu dieser Zeit noch im Trainingslager in Tansania weilte, nicht realisierbar. Da man sich in der U20 aber wenig Chancen ausrechnete, entschied man sich, den U20-Athleten Tim Anstett in die U23 aufrücken zu lassen und es auch ohne Florian Zittel zu versuchen.

Der junge Athlet des Jahrgangs 2005, der in der Saison 2023 seine Bestzeit über 800 Meter auf 1:52,43 Minuten steigern konnte, warf also als Startläufer alles in die Waagschale, konnte mit einem couragierten Rennen überzeugen und überstand auch die für einen 800-Meter Läufer schweren 200 Extra-Meter gut. Tim übergab im vorderen Feld liegend an Linus Blatz, der als guter 5.000 Meter-Läufer – eher von der Überdistanz kommend – mächtig Tempo machen musste, um die Konkurrenz in Schach zu halten. Sein Tempodiktat führte dazu, dass schnell klar wurde, dass sich der Kampf um den DM-Titel auf ein Duell reduzieren würde. Leicht in Führung liegend schickte der KIT-Student seinen Mannschaftskollegen Mathias Vergotte auf die verantwortungsvolle Reise des Schlussläufers.

Mathias, Sohn eines französischen Vaters und einer deutschen Mutter, entschied sich für die taktische Variante, zumal er als Hindernisläufer mit seiner Saisonbestzeit über 1.500 Meter von 3:49 Minuten schon auch wusste, dass er einen harten Spurt laufen kann. Er nahm also etwas das Tempo heraus, was dazu führte, dass sein Finalgegner gleich zwei Mal attackierte und versuchte den jungen Sportlehramts-Studenten im LGR-Trikot zu distanzieren. Mathias konterte indes souverän und blies 250 Meter vor dem Ziel selbst zum Angriff – mit Erfolg! Nach 7:34,86 Minuten konnte die junge Staffel aus der badischen Residenzstadt den DM-Titel feiern und somit ein weiteres Kapitel in der erfolgreichen Karlsruher Langstaffel-Tradition schreiben.

Für die Saison 2024 muss man die LG Region Karlsruhe wohl wieder auf dem Zettel haben, sind doch zumindest Tim und Mathias noch in der Juniorenklasse startberechtigt, sodass die Meisterstaffel im Kern erhalten bleibt.

erstellt von Günther Scheefer / blv