Rekordwürfe bei Hammerwurf-Fest in Langenbrand

  04.06.2025    BLV Top-News BLV BLV-Wettkampf
Aileen Kuhn steigert deutsche Jahresbestweite / Weitester Wurf seit 13 Jahren

Langenbrand (01.06.) – Die Teilnehmerliste hatte nicht zu viel versprochen: Die besten Hammerwerferinnen Deutschlands trafen sich am Sonntag im hinteren Murgtal und brannten ein Feuerwerk an hochkarätigen Leistungen ab. Beim „Hammerwerfen mit Musik“ der ausrichtenden LAG Obere Murg ging es auf dem Langenbrander Sportplatz neben großen Weiten auch um wertvolle Punkte im „World Ranking“ und um internationale Normen.

Als aufstrebender Stern am deutschen Werferhimmel bestätigte Aileen Kuhn (Eintracht Frankfurt) ihre derzeitige Top-Form. Mit neuem Platzrekord von 72,48 Meter steigerte die 21-Jährige ihre eigene deutsche Jahresbestweite um 90 Zentimeter und reihte sich damit auf Platz vier der ewigen deutschen Rangliste ein. Zum letzten Mal hatte 2012 eine deutsche Hammerwerferin weiter geworfen: Kuhns jetzige Trainerin Kathrin Klaas, die in Langenbrand ihre gesamte Trainingsgruppe betreute. Ihr gutes Niveau bestätigte Aileen Kuhn mit weiteren starken Würfen auf 72,28 und 71,54 Meter.

Kuhn verdrängte damit sowohl in der „Ewigen deutschen“ als auch in der Langenbrander Rekordliste ihre Vereinskameradin und mehrfache deutsche Meisterin Samantha Borutta. Die hatte seit 2022 nicht mehr die 70-Meter übertreffen können und im Murgtal mit 69,87 Meter den Platzrekord gehalten. Dieses Jahr ließ auch sie das 4-Kilo-Arbeitsgerät drei Mal über die 70 Meter-Linie fliegen, der weiteste Versuch wurde mit 70,67 Meter gemessen.

Michelle Wilms (Bayer Leverkusen) vervollständigte mit 66,60 Meter das Podium vor einer weiteren Frankfurterin, Lucie Holzapfel, die sich auf 62,57 Meter und Platz sieben in Deutschland steigerte. Dementsprechend zufrieden zeigte sich auch Bundestrainer Helge Zöllkau: „Zwei Werferinnen über 70 Meter und über der Leistungsbestätigungsnorm für die WM sind schon richtig Klasse. Aileen Kuhn hat sich prächtig entwickelt, der Vereinswechsel nach Frankfurt und die Umstellung von drei auf vier Drehungen machen sich jetzt bemerkbar. Kathrin Klaas leistet in Frankfurt wirklich hervorragende Arbeit.“

Beim letzten Wettkampf des Tages gab es dann bei der männlichen Jugend U20 nochmals einer Weite von über 70 Meter zu beklatschen. Timo Port, der derzeit beste deutsche Jugendliche vom SV Saar 05 Saarbrücken, schleuderte den 6,25 Kilo-Jugendhammer auf 71,43 Meter. Da konnten die Männer dieses Jahr nicht mithalten. Ohne die beiden Olympia-Teilnehmer Merlin Hummel und Sören Klose, die im vergangenen Jahr im Murgtal für die Top-Weiten sorgten, ging der Sieg mit 69,22 Meter etwas unerwartet an Christoph Gleixner (Eintracht Frankfurt), der sich in der deutschen Bestenliste von neun auf vier nach vorne schob. Der derzeit zweitbeste Deutsche und nach den Meldeleistungen favorisierte Kai Hurych (Fürth) musste sich mit 65,87 Meter und Platz vier begnügen. Nur einen Platz dahinter freute sich Lokalmatador Corsin Wörner (LAG Obere Murg) über 64,19 Meter und eine neue Bestleistung.

Der Sieg in der Jugend U18 ging an Bruno Wedemann (Erfurt) mit 61,19 Meter. Die einheimischen Emil Kroner (59,01) und Jaron Wörner (58,04) landeten auf den Plätzen vier und fünf. Bei den Mädchen U18 siegte Magdalena Melzer (LG Limes-Rems) mit 62,05 Meter. In der Klasse U20 setzte sich Luise Herrmann (Sindelfingen) mit 61,43 Meter durch. Annalisa Körner (LAG; 48,06) wurde Vierte. Im U16-Bereich gewann Tim Heine (VFB Gaggenau) mit 52,41 Meter die Wertung M15. M13-Sieger wurde Toni Kroner (LAG; 41,56). Bei den 13-jährigen Mädchen trumpfte Rosina Holzhey (TV Hindelang) mit starken 59,82 Meter auf.

Ralf Wohlmannstetter