29.07.2013    BLV
Malaika Mihambo und Anne Klebsch weiter im Springerhoch / Nathaniel Seiler geht zum zweiten Titel 2013

Rostock (26.-28.07.) – Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften konnten sich die badischen Athleten in diesem Jahr auch im nordöstlichsten Zipfel der Bundesrepublik gut in Szene setzen. Drei Titel und mehr als ein halbes Dutzend Medaillen gab es für die Starter des BLV. Besonders gut in Form waren dabei die auch international erfolgreichen Malaika Mihambo und Anne Klebsch sowie als Überraschung der Baden-Badener Geher Nathaniel Seiler, die sich alle den Titel des deutschen Jugendmeisters sichern konnten.
Die U20-Europameisterin Malaika Mihambo von der LG Kurpfalz konnte sich knapp eine Woche nach ihrem großen internationalen Erfolg auch in Rostock den Titel sichern. Im Gegensatz zu den Deutschen Meisterschaften der Aktiven, wo sie den vierten Platz belegt hatte, sowie den Europameisterschaften in Rieti, machte sie es dieses Mal aber nicht spannend bis zum letzten Versuch. Nach einem ordentlichen Auftakt mit 6,36 m im ersten Sprung lag sie zwar noch knapp hinter der Frankfurterin Maryse Luzolo (6,45 m), aber im Gegensatz zur Konkurrentin hatte Malaika Mihambo noch etwas zu zusetzen: Beim zweiten Versuch sprang sie auf 6,60 m und kam damit bis auf zehn Zentimeter an ihre in Rieti aufgestellte persönliche Bestleistung heran. Auch die beiden weiteren gültigen Versuche in diesem Wettkampf von 6,55 und 6,56 m belegten ihr gutes Niveau und hätten ebenfalls zum Titelgewinn gereicht.
Mit einer Medaille dekoriert und dieses Mal sogar aus Gold wurde auch Anne Klebsch von der TG Ötigheim bei der weiblichen Jugend U18. Sie sprang mit 1,77 m bis auf zwei Zentimeter an ihre bei den U18-Weltmeisterschaften aufgestellte Saisonbestleistung heran und hatte ebenso wie ihre schärfste Konkurrentin Svea Knopp vom TSV Bremervörde bis zu diesem Versuch sich eine absolut reine Weste bewahrt. Danach lag für beide U18-Springerinnen die neue Bestleistung von 1,80 m auf – dieses Mal für beide noch zu hoch. So gab es am Ende des Wettkampfes zwei Goldmedaillen – und beide waren am Ende eines Marathon-Wettkampfes von mehr als zweieinhalb Stunden mit der Entscheidung des Kampfgerichts zufrieden.
Die erfolgreichste Disziplin für die badischen Athleten war in diesem Jahr das Gehen. Über die 5000 Meter bei der männlichen Jugend U18 gab es gleich zwei Medaillen. Nathaniel Seiler vom SC Baden-Baden war nach den zwölfeinhalb Stadionrunden in 22:29,14 min der Sieger. Auf dem dritten Rang reihte sich sein Vereinskamerad Oliver Kaeflein ein, der für die Distanz 26:14,02 min benötigte. Seilers Sieg fiel auch deshalb so deutlich aus, weil Karl Junghannß (Erfurter LAC) nach drei roten Karten qualifiziert wurde. Allerdings hatte sich da der amtierende deutsche U18-Meister über 10 km schon ein Stück vom Zwölften der U18-WM abgesetzt gehabt. Mit der schnellsten Zeit über diese Strecke seit 2009 deutete Seiler darüber hinaus sein Potenzial an. Einen zweiten Platz gab es bei der U18 für Sophia Würtz vom TV Wössingen. Mit dieser Silbermedaille in 15:12,45 min machte sie den kompletten Medaillensatz für die badischen Geher perfekt. Dabei lag sie im Ziel nur ungefähr 20 Sekunden hinter der Siegerin Annika Brembach vom SC Potsdam.
Auch die starken Jungs aus Baden sorgten wieder einmal für Medaillen. Im Hammerwerfen wurde Corsin Wörner von der LAG Obern Murg mit dem 6 kg-Gerät Zweiter. Der Sieg ging wie erwartet deutlich an den Vierten der U20-Europameisterschaften, Simon Lang (LG Stadtwerke München / 71,01 m). Wörner konnte mit 63,74, die er gleich im ersten Versuch erreichte, sich den Vizemeisterstitel sichern. Bronze – wie schon bei den Winterwurfmeisterschaften – gab es im Diskuswurf der U20-Jugend für den Mannheimer Patrick Genssle. Genssle warf sich im zweiten Versuch mit seiner Tages-Topweite von 53,36 m zunächst auf den zweiten Rang. Danach konnte er allerdings nichts mehr zu setzen und im letzten Versuch verdrängte ihn dann Philipp Spindler (Chemnitz) noch auf Rang drei.
Einen dritten Rang gab es auch für Laura Wehrle im Kugelstoßen der weiblichen Jugend U20. Die Stoßerin vom TV Iffezheim konnte mit dem ersten Versuch auf 14,05 m zunächst überzeugen, drohte aber im sechsten Stoß aus den Medaillenrängen zu fallen, ehe ihr dann der Konter auf 14,53 m gelang. Dieses Ergebnis liegt gerade einmal 14 Zentimeter unter ihrer persönlichen Bestleistung – mehr als 14,76 wären nötig gewesen, um den Vizemeistertitel zu erringen.
Gleich doppeltes Bronzeglück mit guten Leistungssteigerungen konnte Hanna Hoss vom LC Rothaus feiern. Am Samstag war sie auf der Fünf-Runden-Distanz mit Hindernissen unterwegs und errang in 6:45,20 min den dritten Platz hinter Maya Rehberg (SC Rönnau 74) und Johanna Christine Schulz (SC Gut Heil Neumünster). Am Sonntag kam sie dann den beiden über 3000m deutlich näher. Hier fehlten ihr am Ende in 9:56,48 min nur ein Zehntel auf Silber.

Weitere badische Top-Acht-Platzierungen:
MJU20: 2000m Hind: 4. Lukas Bartmann (LC Rothaus) 6:01,12 min, 8. Philipp Kern (TG Dietlingen) 6:14,25 min; 4x100m: 8. StG TuS Iznang-StTV Singen 43,39 sec; Drei: 5. Felix Mairhofer (TV Eppingen) 14,77 m;
WJU20: 400m: 8. Sophia Sommer (TV Bahlingen) 55,83 sec (VL 54,97); 1500m: 6. Ann-Kathrin Ott (StTV Singen) 4:41,21 min; 5x100m: 8. StG MTG MA/SV Se/LAZ Mos 47,97 sec (VL 47,43); Diskus: 4. Anna-Lena Gamp (TV Lenzkirch) 46,86 m;
MJU18: Stabhoch: 4. Vincent Hobbie (LG Region Karlsruhe) 4,50 m;
WJU18: 400m: 7. Jessica-Bianca Wessolly (DJK Käfertal-Waldhof) 56,83 sec; 1500m: 5. Lara-Ann Schwede (PTSV Jahn Freiburg) 4:38,02 min; 3000m: 7. Carla Holland (LC Rothaus) 10:13,25 min; 1500m Hind: 6. Lena Knirsch (LG Region Karlsruhe) 4:59,55 min; 3000m BG: 6. Eva Dunkmann (SC Baden-Baden) 19:37,50 min;
Frauen: 3x800m: 5. StG Ottersdorf-Rothaus 6:43,58 min.

Björn Maier