Weit- und Dreisprungmeeting der LAG Obere Murg
  09.07.2020 •     BLV , BLV-Wettkampf , BW-Leichtathletik , Wettkampfsport , Leistungssport


Rekordfestival bei Wettkampfpremiere nach Corona-Pause / Ruth Hildebrand neue dreifache Rekordhalterin

Weisenbach (rawo) – Es war eigentlich wie immer: Beim traditionsreichen Springermeeting der LAG Obere Murg purzelten die Rekorde fast im Minutentakt. Die Leichtathleten aus dem Murgtal hatten die Sportanlage am Sennel auf Vordermann gebracht, die Sandgrube war perfekt geglättet und die Athletinnen und Athleten füllten die Flächen um die Anlaufbahnen. Und doch war dieses Mal alles anders: Insbesondere fehlten die Sitzgelegenheiten rund um die Anlagen, beim Anlauf fehlten die lautstarken Anfeuerungsrufe und das zigfache rhythmische Klatschen, das in den letzten Jahren öfters Bestweiten rausgekitzelt hatte – Zuschauer waren nach den Pandemie-Vorgaben nämlich keine zugelassen. So konnten sich nur die Springerinnen und Springer gegenseitig anfeuern – und trotzdem sah man fast überall zufriedene Gesichter.

Überraschender Weise machte sich die lange Trainings- und Wettkampfpause gar nicht so sehr bemerkbar wie befürchtet. Zwölf persönliche Bestleistungen, einen Stadionrekord, fünf Cuprekorde und einen badischen Seniorenrekord konnte LAG-Ehrenvorsitzender Adi Marxer an der Stadionansage verkünden. Dabei standen die Leistungen für die meisten im Vorfeld gar nicht so im Mittelpunkt. Nein, die Athletinnen und Athleten waren froh, endlich mal wieder einen Wettkampf machen zu dürfen. Für die meisten war es der erste in der Saison 2020 überhaupt. Und daher fiel das Jubeln vielleicht sogar ein bisschen mehr aus.

„Wir wollten an der Tradition festhalten und den Springern die Möglichkeit eines Testwettkampfes bieten“, so Adi Marxer. „Den ursprünglich geplanten Termin haben wir nach hinten verschoben.“ Und die Sportler dankten mit hervorragenden Leistungen, bei denen der Dreisprung klar im Vordergrund stand und der Weitsprung dieses Mal etwas abfiel. Die Weiten standen zwar nicht absolut im Fokus, aber es wurde um jeden Zentimeter gekämpft. „Es ist wichtig, nach so langer Pause wieder das Gefühl für den Wettkampf zu bekommen – das kann man mit Training nicht vergleichen“, brachte es eine der Springerinnen auf den Punkt.

Für die Höhepunkte sorgte Ruth Hildebrand von der MTG Mannheim. Die letztjährige deutsche W15-Meisterin steigerte den Stadionrekord im Dreisprung der weiblichen Klassen auf sehr gute 12,66 Meter und stellte für die Klasse U18 damit und zudem mit 6,15 Meter im Weitsprung zwei neue Cup-Rekorde auf. Insgesamt blieben drei Springerinnen über der alten Stadionrekordmarke von 12,19. Bei den Frauen stellte Victoria Fichtel (TSV Rottweil) mit 12,41 Meter einen neuen Cup-Rekord auf und die Zweitplatzierte Lea Triendl (TSG Weinheim) verfehlte die alte Rekordmarke mit 12,18 nur um einen Zentimeter. Bei der weiblichen Jugend U18 blieb hinter Hildebrand auch die Zweitplatzierte Fehintola Oladejo (MTG Mannheim) mit 12,35 Meter deutlich über der alten Marke.

Einen neuen Cup-Rekord gab es auch bei den Mädchen W15, wo Aliena Thiele, ebenfalls MTG Mannheim, die neue Marke auf 11,33 Meter schraubte. Herausragender Springer der Männerklasse war Simon Sieber (LC Schaffhausen). Der schweizer Vizemeister landete mit 15,13 Meter deutlich vor der Konkurrenz. Bei der Jugend U20 gewann Nicklas Sammet (MTG Mannheim) mit 13,95 Meter knapp vor seinem Vereinskameraden Mathis Hager (13,90). Für einen neuen Cup-Rekord sorgte in der Altersklasse M45 Simon Schwab (/LV Ettenheim) mit 12,57 Meter.

Beim Weitsprung erreichte der U-20-Jugendliche Moritz Heene (1. FC Kaiserslautern) mit 6,92 Meter die größte Weite des Tages. Männer-Sieger Joschka Feilhauer (LG Region Karlsruhe) sprang 6,87 Meter weit. Simon Hahn (MTG Mannheim) gewann mit 6,38 Meter die Wertung U18 und der einheimische Luis Roth (LAG) stellte als Sieger der Klasse M15 mit 5,69 Meter eine neue Bestleistung auf. In den weiblichen Klassen war Ruth Hildebrand mit ihren 6,15 Metern die Beste. Ines Ruf (LG Offenburg) sprang als Siegerin der Frauenklasse 5,82 Meter. Ihre Vereinskameradin Nele Neumann gewann mit 5,39 Meter die Klasse U20. Bei den Mädchen U16 beeindruckte die 14-jährige Alisa Müller (LG Ortenau Nord) mit 5,05 Meter.