Verena Sailer und Anne Möllinger gewinnen Sprints /<br>Staffel-Silber für MTG-Damen
  25.02.2009 •     BLV


Leipzig (21./22.02.) – In Leipzig ging es bei den deutschen Hallenmeisterschaften um Gold, Silber und Bronze – und natürlich auch um die Tickets zu den Hallen-Europameisterschaften in Turin (Italien; 6. bis 8. März). Mittendrin bei der Medaillenvergabe waren die schnellen jungen Damen der MTG Mannheim, aber eine Handvoll anderer Athleten/innen aus dem BLV konnte ebenfalls an den Treppchenplätzen kratzen.

Für die Krönung der Titelkämpfe sorgte am Sonntag Stabhochspringerin Silke Spiegelburg mit ihrem  deutschen Hallenrekord. Die Leverkusenerin flog im zweiten Versuch über 4,71 m und verbesserte die Bestmarke damit um einen Zentimeter.

Aus badischer Sicht glänzten die schnellen Sprinterinnen der MTG Mannheim. Am Samstag sorgte MTG-Neuzugang Verena Sailer über 60m für einen der Höhepunkte und präsentierte sich in allen drei Läufen in herausragender Form. 7,23 sec im Vorlauf, eine neue persönliche Bestzeit von 7,22 sec im Zwischenlauf und 7,25 sec im Finale, da konnte sich die Konkurrenz nur noch um Platz zwei und drei streiten.

Demensprechend zufrieden äußerte sich die „Sprint-Königin“ nach ihrer erfolgreichen Titelverteidigung: "Ich habe versucht, mein Ding zu machen, und das ist mir glaube ich auch ganz gut gelungen. Im Vorlauf war ich total locker, obwohl ich mir noch den Daumen aufgerissen und geblutet habe. Im Endlauf war ich ein bisschen verkrampft, da wollte ich einfach zu viel. Unter 7,20 Sekunden wollte ich laufen, aber das kommt schon noch. Das ist auch für die Hallen-EM in Turin mein Ziel. Eine Zeit unter 7,20 Sekunden könnte dort sogar für das Finale reichen."

Ihr nicht nachstehen wollte am Sontag Anne Möllinger auf der zweiten Sprintstrecke, den 200m. Am Samstag war sie im 60m-Finale in 7,44 sec bereits gute Sechste geworden - doch über die Hallenrunde sollte mehr rausspringen. Bereits im Vorlauf zeigte sie in 23,62 sec, dass die Goldmedaille nur über sie zu bekommen ist. Im Endlauf konnte sie sich nochmals steigern und beeindruckte in 23,51 sec: Ihr erster deutscher Einzelmeistertitel!

Überglücklich zeigte sich die neue deutsche Meisterin nach dem Rennen: "Meine Saisonbestzeit von 23,98 Sekunden war schon gut einen Monat alt. Ich wusste, dass ich schneller rennen kann. Aber dass es so schnell wird, hatte ich nicht gedacht. Ich habe schon im Vorlauf alles gegeben, denn es ging ja um die Bahnverteilung im Finale. Dort war dann Bahn sechs optimal, das liegt mir wirklich. Und dass ich meine Zeit dann erneut steigern konnte, ist super. Mit dem Titel habe ich nicht gerechnet, vielleicht so ein bisschen davon geträumt. Denn viele Sprinterinnen können unter 24 Sekunden laufen. Von daher war mir klar, dass die Tagesform entscheidet. Eine Medaille war das Ziel. Und jetzt hat es sogar mit dem Titel geklappt, das ist so cool."

Zum Ende der Meisterschaften gab es für die beiden MTG-Sprinterinnen dann aber noch eine zweite Medaille. Zusammen mit Johanna Kedzierski und Nicole Knapp belegte das MTG-Quartett hinter Bayer Leverkusen (1:35,23) den zweiten Platz. Mit ihren 1:35,80 min konnten sich die MTG-Damen gegenüber ihrer bisherigen Saisonleistung noch verbessern und verwiesen den USC Mainz (1:35,87) knapp auf Rang drei.

Von Anfang an gab es über die 4x200m einen Zweikampf zwischen Leverkusen und Mannheim. Zuerst führte die MTG, dann der Bayer-Club, Anne Möllinger konnte als dritte Läuferin zwar wieder die Führung übernehmen, doch der Vorsprung, den sie an Nicole Knapp übergeben konnte, reichte nicht aus. Eingangs der Zielgeraden ging Bayer-Schlussläuferin Mareike Peters locker vorbei, Nicole konnte aber die heranstürmende Mainzer Schlussläuferin hinter sich lassen.

Hinter den Medaillenrängen gab es für den BLV drei „undankbare“ vierte Plätze. Mit einem deutlichen Leistungsschub hat sich Cornelia Moll (LG Karlsruhe) den vierten Rang gesichert. Über 400m schraubte sie, auf Bahn 3 startend, ihre persönliche Bestleistung um 35 Hundertstel auf 54,23 sec herunter. Carolin Walter (SVK Beiertheim) machte im 800m-Finale auf der ersten Runde das Tempo und konnte sich auch anschließend in der Führungsgruppe festsetzen. Am Ende blieb für sie als Vierplatzierte die Uhr bei 2:06,83 min stehen.
Nur um eine Hundertstelsekunde an Bronze vorbei schrammte Matthias Bühler von der LG Offenburg, der sich über 60m Hürden auf 7,70 sec steigerte. Eng ging es zu, in diesem Finale, fünf Hundertstel trennten den Offenburger von Platz zwei, sieben vom neuen Meister.

Am ersten Tag hatte Pia Dürr (MTG Mannheim) beim Dreisprung mit 12,98 m den Platz fünf herausgeholt. Dabei zeigte sie mit 12,91 m, zweimal 12,98 und 12,94 m auch eine tolle Serie.

Knapp an einer Sensation vorbei sprang Martin Seiler (SG Bad Schönborn). Der junge Hochspringer meisterte 2,05 m und 2,10 m gleich im ersten Versuch und steigerte anschließend mit seinem zweiten Sprung über 2,14 m seine persönliche Bestleistung. Hätte er die anschließende Höhe von 2,18 m überspringen können, wäre ihm sogar eine Medaille fast sicher gewesen. So belegte er den aber immer noch beachtlichen sechsten Platz.

Jeweils den achten Platz belegten Maja Landmann (LCR Breisgau) über 3000m Bahngehen in 14:52,96 min und Jan Förster (TV Rheinau) über 3000m in 8:15,52 min.