Verena Sailer sprintet WM-Norm / Malaika Mihambo gewinnt Frauen-Weitsprung

  01.02.2012    BLV
Sindelfingen (28./29.01.) – Zwei tolle Wettkampftage stellten die Süddeutschen Meisterschaften im Glaspalast Sindelfingen dar. Die Präsenz einiger nationaler Spitzenathleten verlieh dieser Meisterschaft eine hohe Qualität und stückweise das Flair eines Topmeetings.

Am ersten Tag sorgten allen voran die Sprinterinnen für das große Highlight. Bis dato noch auf der Jagd nach der Norm für die Hallenweltmeisterschaften in Istanbul im März diesen Jahres, setzte sich 100m-Europameisterin Verena Sailer von der MTG Mannheim souverän in 7,24 sec gegen die Konkurrenz durch und sicherte sich damit ihren Startplatz in der Türkei.
Dahinter holte sich Verenas Trainingskollegin Anne Möllinger in 7,43 sec die Silbermedaille. Und auch Rang drei belegte mit Tatjana Steidle (7,55 sec) vom USC Freiburg eine badische Sprinterin.
Die Männer hatte der mittlerweile wieder ins Württembergische zurückgekehrte Altstar Tobias Unger voll im Griff. Im Trikot des VfB Stuttgart lief er in 6,70 sec auf den Goldrang. Knapp dahinter konnte Alex Schaf in 6,76 auch das Silber für den VfB holen. In dieser Spitze mischte der junge Mannheimer Patrick Domogala gut mit, der zeitglich mit Alex Schaf den Umhänger in Bronze ergatterte.
Ein starkes Finish zeigte Lara-Ann Schwede über die 800m der wJ U18 und setzte sich im Schlussspurt gegen den Rest die Verfolgerinnen in 2:14,37 min durch. Alexandra Trzensik von der MTG Mannheim schaffte als Dritte in 2:17,77 min ebenfalls noch den Sprung auf das Treppchen.
Nationale Spitze wie bei den 60m-Sprints stand auch über die 3000m-Distanz der Männer am Start. Bereits zu Beginn des Rennens setzte sich ein Spitzentrio einige Meter von den Verfolgern ab, unter denen sich auch Timo Benitz aufhielt. Der Abstand verkürzte sich jedoch auf der zweiten Rennhälfte von Runde zu Runde, so dass es dem Stockacher gelang heranzulaufen und sich in 8:15,08 min die Vizemeisterschaften zu erkämpfen.
Badens Springerlager hatte am ersten Tag ebenso einige Erfolge zu verzeichnen. Florian Oswald von der TSG Weinheim konnte mit 7,44 m im Weitsprung der Männer Bronze holen. Wenig später fügte Diana Klukas der Weinheimer Medaillensammlung noch eine Silbermedaille hinzu, die sie im Dreisprung der Frauen durch 12,33 m ergatterte. Celine Albisser vom ESV Weil am Rhein landete ihrerseits in der Klasse wJ U18 bei 11,93 m und auf dem Silberrang. Hinter ihr holte Sina Grummel vom TV Bühl mit 11,77 m Bronze.
Der Sonntag war durch eine deutlich höhere Betriebsamkeit im Innenraum gezeichnet, wodurch so manche gute Leistung unerhört blieb. Badens Goldmedaillenlieferanten waren an diesem Tag die Kugelstoßerinnen. Nach ohnehin schon guter Serie packte die U18 Werferin Laura Wehrle von der LG Baar in ihrem letzen Versuch noch einmal alles aus und brachte ihre Kugel auf 15,46 m, womit sie die Konkurrenz förmlich deklassierte. Das Pendant dazu bei den Frauen bildete Shanice Craft im Duell mit Dauerkonkurrentin Lena Urbaniak von der LG Filstal. An die 16,01 m der Mannheimerin aus dem zweiten Versuch gelang es Lena jedoch nicht mehr heranzukommen, so dass sich Shanice verdient den Titel holte.
Den Weitsprung der Frauen entschied am Ende die jüngste der Teilnehmerinnen, Malaika Mihambo von der LG Kurpfalz, für sich. Der bis zum letzen Versuch mit 6,27 m führenden Michelle Weitzel von der LG Telis Finanz Regensburg machte Malaika einen gehörigen Strich durch die Rechnung und verdrängte sie durch einen Satz über 6,36 m noch vom Goldrang. Einen weiteren Umhänger für die LG Kurpfalz in Silber ersprang Leonie Rabe mit 5,63 m in der U18.
Zweimal knapp Gold verfehlt lautete die Devise bei unseren beiden Hochspringerinnen Anne Klebsch von der TG Ötigheim und Jossie Graumann vom TV Konstanz. Beide landeten jeweils höhengleich mit der Erstplatzierten auf dem Silberrang. Anne beendete ihren Wettkampf in der U18 nach übersprungenen guten 1,73 m, für Jossie war erst nach 1,80 m Schluss.
Auf der Rundbahn über die 1500m Mittelstrecke zeigte sich Timo Hoberg von der MTG Mannheim in guter Verfassung und lief vorne mit. Nach Michael Wilms (3:49,82 min) von der LG Stadtwerke München passierte er in 3:53,29 min als Zweiter die Ziellinie. Über gleiches Ergebnis durfte sich auch Dennis Meßmer vom SV Hilzingen freuen, der in der U18 in 4:08,59 min nur knapp um eine Zehntelsekunde die Goldmedaille verpasste. Das dritte Silber über diese Strecke machte Lisa Haderer in der wJ U18 perfekt. Die Läuferin vom TV Bühl hielt lange Zeit mit der Führenden Schritt, musste es am Ende zwar abreisen lassen verteidigte jedoch ihre gute Position in 4:55,42 min.
Nächstes Edelmetall sicherte Cornelia Moll von der LG Region Karlsruhe bei den Frauen über die zwei Glaspalast-Runden. Hartnäckig biss sie sich im Finale an den beiden führenden Läuferinnen fest, was sich in 55,33 sec und Bronze auszahlen sollte.
Drei Medaillen gehen schließlich noch auf das Konto von Badens erfolgreichstem Verein der MTG Mannheim. Bronze gab es für Nadine Gonska bei den Frauen über 200m in 24,97 sec und Silber für Petra Heininger in der U18 über die 60m Flachdistanz in 7,91 sec. Einziges Hürden-Edelmetall an diesem Wochenende verzeichnete Jacqueline Otchere, die sich über 60m in 8,74 sec auf den dritten Rang lief.
Die Titel bei den Staffeln sicherten die MTG Mannheim und die LG Region Karlsruhe für den BLV. Das Frauenquartett Schmütz, Moll, Assel und Kaufmann der Karlsruher lief über die 4x200m in 1:39,95 min auf den Goldrang. Die MTG Mannheim mit Gonska, Kedzierski, Hufschmidt und Gottmann platzierte sich hinter dem VFB Stuttgart in 1:40,30 min auf dem dritten Platz. Bronze holten die MTG‘ler ebenfalls über die 4x400m-Distanz mit Becker, Gottmann, Geörg und Eichberger in 4:07,81 min. Ihr obligatorisches Staffelgold verzeichneten die Mannheimer durch die starke 4x200m-Mannschaft in der wJ U18. Die vier Athletinnen Heininger, Otchere, Doubravsky und Trzensik ließen sich den auf den ersten beiden Runden erlaufenen Vorsprung nicht mehr nehmen und siegten in 1:42,16 min. Die Vertretung bei den Männern übernahm wieder die LG Region Karlsruhe. Über die 4x400m konnte das Team aus Reither, Kehr, Schmid und Unger in 3:26,34 min zu Bronze laufen.

Sebastian Keinert