Verena Sailer sagt Servus
  07.09.2015 •     BLV


Überraschend für die Öffentlichkeit, aber nach reiflicher Überlegung hat Verena Sailer am 06. September 2015 beim ISTAF in Berlin ihre Sprintkarriere beendet.

Die deutsche Top-Sprinterin der vergangenen Jahre wird sich zukünftig intensiver um ihre berufliche Laufbahn kümmern. Nachdem die 29-jährige Athletin der MTG Mannheim ihren Bachelor in Sportmanagement absolviert hat, wird sie nun den Master in Wirtschaftspsychologie abschließen und dann in das Berufsleben einsteigen. „Ich merke, dass sich die Prioritäten in meinem Leben verschieben und ich mich auf meine Karriere abseits der Laufbahn fokussieren möchte“, begründet die gebürtige Bayerin ihre Entscheidung. "Da Leistungssport auf Weltklasseniveau die volle Aufmerksamkeit verlangt, habe ich erkannt, dass ich meinen eigenen Leistungsansprüchen nicht mehr gerecht werden kann."

In den vergangenen Jahren war Sailer stets eine Garantin für internationale Top-Ergebnisse. Die Höhepunkte ihrer Karriere waren der EM-Titel über die 100m im Jahr 2010, die Bronzemedaille bei der Heim-WM in Berlin 2009 mit der 4x100m Staffel sowie die Teilnahme an zwei Olympischen Spielen. Neben acht deutschen Meistertiteln im Kurzsprint hält Verena Sailer auch den Badischen Rekord über 100m. Diesen Rekord von 11,02 sec, gleichzeitig persönliche Bestleistung, ist sie am 02.08.2013 in Weinheim gelaufen.

Wichtigster Faktor für die kontinuierliche Leistungssteigerung der sympathischen Sprinterin war vor allem das Training mit ihrem Heimtrainer Valerij Bauer. Der Landestrainer der ArGe Baden-Württembergischer Leichtathletik-Verbände betreute Sailer gemeinsam mit seiner Frau als Physiotherapeutin am Olympiastützpunkt in Mannheim. „Beide haben mich maximal gut behandelt und betreut. Mein Trainer hat immer gescherzt: Ich mache Verena kaputt und meine Frau macht sie wieder ganz. Wir haben eine intensive Zeit erlebt, uns zusammen nach oben gearbeitet. So eine Konstellation zu finden, ist alles andere als selbstverständlich. Die beiden sind zur Familie geworden. Dazu gehören auch der Verein, der Olympiastützpunkt und da speziell die Zusammenarbeit im Kraftraum. Außerdem Partner und Sponsoren. Ganz viele waren beteiligt. Allein schafft man so etwas nicht.“

Wir wünschen Verena für Ihre Zukunft alles Gute und bedanken uns im Namen aller badischen Leichtathletik-Fans für die vielen tollen Leichtathletik-Momente!

Danke Verena!