U20-EM: Bronze für Kathleen Reinhardt (VfB Stuttgart 1893) mit der 4X100 Meter-Staffel
  22.07.2019 •     BW-Leichtathletik , WLV , BLV , Top-News BW-Leichtathletik


Leo Neugebauer schrammt an Zehnkampf-Bronze vorbei - Stefan Volzer belegt über 110 Meter Hürden Platz fünf.

Unsere Athletinnen und Athleten in den Finals

4X100 Meter-Staffel

Die deutschen Sprinterinnen sind im Finale über 4x100 Meter der U20-Europameisterschaften in Boras (Schweden) mit einer anderen Besetzung angetreten als im Vorlauf. Kathleen Reinhardt (VfB Stuttgart) kam für Svenja Pfetsch (SC Vöhringen) ins Team, die nicht ganz fit war. Und die Stuttgarterin brachte die Staffel wie schon bei der Junioren-Gala in Mannheim ins Rennen.

Der Wechsel auf Denise Uphoff (Sprintteam Wetzlar), die auf jeder Position laufen kann, klappte gut. Die U20-Weltmeisterin mit der Staffel von 2018 übergab an Chiara Schimpf (Dresdner SC 1898), die im 100 Meter-Finale als Sechste überzeugt hatte. Auf dem letzten Abschnitt hatte dann Talea Prepens (TV Cloppenburg) gegen starke Konkurrenz zu bestehen. Aber die U18-Weltmeisterin über 200 Meter setzte sich im Kampf um Bronze gegen Italiens Schlussläuferin Chiara Gala (44,42 sec) durch. Nach 44,34 Sekunden war die erhoffte Medaille für das DLV-Quartett perfekt. Wie schon im Vorlauf waren Großbritannien (44,11 sec) und die Niederlande (44,21 sec) die schnellsten Teams und machten Gold und Silber unter sich aus. Kathleen Reinhardt vom VfB Stuttgart 1893 nutzte ihre Chance: "Svenja Pfetsch hat sich im Vorlauf leider am Oberschenkel verletzt. So bin ich in die Staffel gekommen. Ich bin dann als Startläuferin wie in Mannheim gelaufen. Ich freue mich riesig über die Medaille".

Zehnkampf

Nach einem verhaltenen Start am ersten Tag der U20-EM über 100 Meter konnte Leo Neugebauer im Weitsprung seine Stärke ausspielen. Im zweiten Durchgang landete der U18-WM-Dritte von 2017 mit Gegenwind (-1,4 m/sec) bei 7,38 Metern – die zweitbeste Weite im Feld. Die mit Abstand stärkste Weite erzielte Leo Neugebauer im Kugelstoßen. Er wuchtete die Kugel im ersten Durchgang auf stolze 15,91 Meter – das brachte ihm reichlich Punkte ein und er schob sich mit 2.504 Punkte insgesamt zur Mittagspause auf Rang zwei nach vorne, auf dem er nach den ersten fünf Disziplinen übernachtete.

Am zweiten Tag startete Leo Neugebauer über die 110 Meter Hürden mit Bestleistung. Bis zu den letzten beiden Hürden zeigte er in Führung liegend ein richtig starkes Rennen. Doch dann touchierte er mit dem Schwungbein die letzten beiden Hürden, was ihn Tempo und einige Zehntel kostete. Auf der Anzeigetafel stand dennoch eine neue Bestzeit von 14,86 Sekunden.

Während Gold nach neun Disziplinen für den Schweizer Simon Ehammer (49,45 m; 7.315 Pkt) reserviert war, bahnte sich auf den abschließenden 1.500 Metern ein ganz spannender Kampf um Silber und Bronze an. Mittendrin Leo Neugebauer, der mit 7.007 Punkten sieben Punkte hinter dem Niederländer Leon Mak (55,77 m; 7.014 Pkt) und 13 Punkte vor dem Norweger Markus Rooth (56,95 m; 6.994 Pkt) lag. Beide Konkurrenten hatten sich durch einen starken Speerwurf nach vorne geschoben. Leo Neugebauer hatte auf den 1.500 Metern alles richtig gemacht und doch die Bronzemedaille verpasst. Er hängte sich an den Norweger Markus Rooth, der vor dem Rennen nur 13 Punkte hinter ihm lag und gab bis zum Ende alles. Trotz Steigerung seiner Bestzeit um fast zehn Sekunden auf 4:42,85 Minuten blieb ihm am Ende der zwei Tage mit 7.669 Punkten nur der vierte Platz.

110 Meter Hürden

Der Deutsche U20-Meister war mit starken Vorleistungen ins Finale eingezogen. Und dann auch gut ins Rennen gestartet. Bis zur letzten Hürde mischte Stefan Volzer (VfL Sindelfingen) ganz vorne mit, doch dann trat er in die letzte Hürde und verlor dadurch auf den letzten Metern an Speed für den entscheidenden Endspurt. Die erhoffte Medaille blieb ihm so verwehrt. Sein Name wurde auf der Ergebnistafel als fünfter mit einer Zeit von 13,75 Sekunden angezeigt. Gold gewann der Top-Favorit aus Großbritannien Joshua Zeller in 13,39 Sekunden vor dem Bestleistung laufenden Niederländer Mark Heiden (13,58 sec) und dem Franzosen Paul Chabauty (13,64 sec).

Ergebnisse der Athletinnen und Athleten in den Vorrunden:

mU20

200 Meter:

Für U18-Europameister Alexander Czysch (VfB Stuttgart 1893) war das Finale greifbar. Der Vorlaufsieger (21,12 sec) ging im dritten und letzten Halbfinale ins Rennen, das der Jahresschnellste in Europa Aaron Sexton (Irland; 21,13 sec) gewann. Dem Stuttgarter entging mit seinen 21,41 Sekunden hinter dem Italiener Mattia Donola (21,24 sec) aber der zweite Rang für das große "Q" und auch über die Zeit konnte er das Final-Ticket nicht buchen. Als Elfter fehlten nur fünf Hundertstel.

4x400 Meter 

Dramatisch verlief der Vorlauf der Langsprinter. Als Willy Stollhoff den Stab von Startläufer Justus Baumgarten (SCL Heel Baden-Baden) entgegennahm setzte sich der Chemnitzer auf der Gegengeraden entschlossen an die Spitze und übergab als Zweiter an Ben Zapka (TSV Bayer 04 Leverkusen). Beim letzten Wechsel lagen die Teams aus Deutschland und Spanien mit stattlichem Vorsprung auf die Verfolger in Front. Schlussläufer Jonas Herbst (SV Halle) startete scheinbar auf sicherem Final-Kurs auf die abschließende Runde.

Doch was passierte dann: In einem Positionskampf mit dem Spanier Vicente Antunez in der ersten Kurve, verlor Jonas Herbst das Staffelholz. Er reagierte schnell, schnappte das Holz und lief das Rennen aussichtslos zurückliegend noch zu Ende. Da Großbritannien durch einen verletzten Läufer seine Staffel nicht ins Ziel brachte, konnte sich das DLV-Quartett kurzzeitig freuen, als achtes Team im Finale zu stehen. Doch ein Protest führte zur Disqualifikation der deutschen Staffel wegen fehlerhaftem Aufheben des Staffelstabes.

800 Meter

In den drei Vorläufen über 800 Meter ging es gleich um den Einzug ins Finale. Die Top Zwei und weitere zwei Zeitschnellste qualifizierten sich für den Endlauf der besten Acht. Als Nummer 24 der europäischen U20-Bestenliste war dies für den einzigen deutschen DLV-Starter Tim Aßmann (TV Villingen) eine große Herausforderung. Der Wille war da, doch der 18-Jährige musste beim Kampf nach vorne durch kleine Rangeleien immer wieder Rückschläge einstecken. In der letzten Kurve setzte er zur Aufholjagd an und konnte in der Führungsgruppe mitspurten, doch die Top Zwei blieben unerreichbar. Mit 1:52,83 Minuten wurde er beim Sieg des Russen unter neutraler Flagge Saveliy Savlukov (1:51,94 min) Vierter. Da das erste Rennen mit dem Briten Finley McLear (1:48,82 min) an der Spitze deutlich schneller war, reichte es auch nicht über die Zeit.

Kugelstoßen

Timo Northoff (TV Wattenscheid 01) gelang mit der elftbesten Weite (18,45 m) beider Quali-Gruppen der Sprung ins Finale. Für seine Team-Kollegen Jonas Tesch (SV Halle; 17,77 m) und Nico Maier (SR Yburg Steinbach; 17,45 m) lief der Wettkampf nicht optimal, sie reihten sich im Gesamtklassement auf den Rängen 20 und 26 ein.

4X100m Staffel

Moritz Isola (TSG Niefern) kam als Ersatzläufer der Goldstaffel nicht zum Einsatz.

wU20

Diskuswurf

Von den drei deutschen 50 Meter-Diskuswerferinnen schaffte es Sandy Uhlig (LG Mittweida) als Einzige ins Finale. Nur neun Zentimeter zu Rang zwölf und somit zum Finale fehlten Antonia Kinzel (SSV Ulm 1846; 48,41 m).

Quelle: leichtathletik.de

Zu den Ergebnissen: