Stimmen aus London
  14.08.2012 •     BLV


Verena Sailer (MTG Mannheim), nach dem 100m-Vorlauf:
„Es war cool. Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Das Hauptziel war unter die ersten Drei zu kommen, das habe ich geschafft. Es war natürlich ein bisschen knapp, aber geschafft ist geschafft. Ich freue mich auf morgen. Es macht Spaß hier zu laufen, das ist echt ein Traum, wirklich! Man kann es sich echt nicht besser wünschen. Es ist ein Wahnsinnsstadion, eine super gute Atmosphäre, eine extrem schnelle Bahn, was will man mehr? Die Französin neben mir hat einen super Lauf erwischt. Ich habe aber auch keinen schlechten erwischt, obwohl er nicht optimal war. Der Start war nicht gut. Es war dann nicht ganz rund, aber ich konnte hinten noch einmal Gas geben. Morgen ist das Ziel, einfach einen guten Lauf hinzukriegen.“

Verena Sailer, nach dem Semifinale:
„Mein Fazit ist auf jeden Fall positiv. Ich denke, ich habe meine Form bestätigt. Natürlich wäre ich jetzt gern schneller gelaufen, aber fürs Finale hat man 11,01 Sekunden gebraucht. Das ist natürlich auch eine echt schnelle Zeit. Ich bin jetzt doch auf jeden Fall zufrieden. Der Lauf hat sich gar nicht so schlecht angefühlt. Es hat auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht hier zu laufen. Ich habe mich gestern schon so gefreut und es hat sich gelohnt, sich auch darauf zu freuen. Die Atmosphäre ist Wahnsinn. Für solche Momente lohnt sich das harte Training. Ich habe kein weinendes Auge. Ich habe alles gegeben. Da muss man die Situation so nehmen, wie sie kommt. Jetzt freue ich mich auf die Staffel. Ich blicke darauf positiv voraus. Wir können mit sehr viel Selbstvertrauen in die Staffel reingehen. Das Holz muss durch. Ziel ist es erst einmal ins Finale zu kommen. Ich sage den anderen schon, dass sie sich echt freuen können. Wir sind die ganze Zeit in Kontakt. Sie scharren schon mit den Hufen und wollen endlich her.“

Carolin Nytra (MTG Mannheim), nach dem 100m Hürden-Vorlauf:
„Ich fand es nicht so schlecht, wie die Zeit jetzt letztendlich war. Aber man hat bei allen Mädels im Vorlauf davor gesehen, die mit ganz anderen Leistungen angereist sind, dass es irgendwie früh außer bei der Top-Favoritin nicht so schnell ging. Ich bin für meine Ansprüche mehr als zufrieden, dass das Q steht und dass ich im Halbfinale bin. Das Aufwärmen heute ist noch besch… gelaufen als in den letzten sechs Wochen im Training. Da hatte ich schon überlegt, ob ich überhaupt in den Callroom gehe. Ich bin aber einfach eine Kämpfernatur. Hier sind soviele Freunde und Familie. Ich habe denen was zurückzugeben und auch mir etwas zu beweisen, dass es sich gelohnt hat, die letzten sechs Wochen so zu kämpfen. Ich bin wirklich happy, dass ich morgen noch einmal laufen darf und ich kucke jetzt einfach, was die medizinische Abteilung in den nächsten dreißig Stunden noch hinbekommt, so dass ich noch mehr Vertrauen und mehr Schmerzfreiheit im Schwungbein habe. Mal kucken, wozu es reicht. Ich hoffe auf jeden Fall auf unter 13 Sekunden.“

Matthias Bühler (LG Offenburg), nach dem 110m Hürden-Vorlauf:
„Mir hat völlig die Spritzigkeit gefehlt. Ich konnte zwischen den Hürden gar nicht so arbeiten, wie ich das eigentlich gewohnt bin bzw. wie ich das in den letzten zwei, drei Wochen gemacht habe. Im Sprintbereich muss man schnell sein zwischen den Hürden, das konnte ich Null umsetzen, was eigentlich meine Stärke ist. Das Halbfinale wäre in jedem Fall möglich gewesen, dafür muss ich zwischen 13,40 und 13,50 laufen. Das kann ich. Ich habe schon die ganze Woche ein bisschen muskuläre Probleme. Das wurde durch die tolle Behandlung der DLV-Physiotherapeuten aber besser.“

Christina Obergföll (LG Offenburg), nach der Speerwurf-Quali:
„Das ist reine Einstellungssache. Letztes Jahr habe ich in der Quali morgens um Zehn auch weit geworfen. Es geht immer, du musst es nur hier oben wollen, in der Birne. Einwerfen war okay, es war nicht sensationell gut. Das ist morgens um Acht aber doch eher normal. Im Stadion habe ich die Kulisse als Motivation mitgenommen, dann habe ich einen technisch sauberen Wurf gemacht und das Ding war gegessen. Natürlich ist es schön und gut für den Kopf, aber in zwei Tagen werden die Karten neu gemischt. Dann gilt es noch einmal dorthin zu werfen und das zu toppen. Das muss auch erst einmal gemacht werden. Die Ausgangsposition ist genauso wie zuvor. Alle werden am Donnerstagabend fit sein und auch weit werfen. Ich möchte für mich gut werfen. In den letzten Jahren bin ich in den Finals immer unter meinen Möglichkeiten geblieben, das gilt es einfach klarzustellen. Ich bin mir da auch selbst etwas schuldig.

Anne Cibis (MTG Mannheim), nach dem 4x100m-Vorlauf:
„Job erfüllt. Wir haben einen soliden, sicheren Lauf abgeliefert und damit das Finale erreicht. Jetzt haben wir morgen die Möglichkeit vielleicht noch ein bisschen mehr auszureizen. Ziel ist es noch ein bisschen schneller zu laufen. Für was das reicht, ist in der Staffel unberechenbar. Schön wäre es, auch noch ein bisschen schneller als in Helsinki zu laufen. Wir probieren’s. Wir [auch Leena Günther] wurden noch ein bisschen länger nach Kienbaum verbannt. Wir waren dann schon echt richtig froh hier zu sein, mit allen zusammen zu sein und endlich auch Olympia-Feeling aufzuschnappen. Wenn man das die ganze Zeit am Fernseher sieht, denkt man nur: ich will da hin, ich will da hin.“
Verena Sailer:
„Wir haben das Ziel erreicht, wir wollten ins Finale. Die Wechsel waren alle sicher. Vor allem unser letzter Wechsel war extrem sicher. Da geht auf jeden Fall noch ein bisschen was. Ansonsten hat sich der Lauf so ganz gut angefühlt. Da ist morgen noch Luft nach oben.“

Christina Obergföll, nach dem Speerwurf-Finale:
„Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Ich wollte ein bisschen weiter werfen, aber es ist olympisches Silber geworden, es geht hier nicht darum weit zu werfen, sondern darum, eine Medaille zu machen. Ich hätte das überhaupt nicht erwartet und bin deswegen einfach nur super happy. Ich hatte heute einfach das Quäntchen Glück. Eigentlich wollte ich so anfangen wie in der Quali: Den ersten sauber werfen und dann Vollgas. Dann habe ich, glaube ich, ein bisschen überpaced und das dann hinten raus nicht mehr in den Griff bekommen. Aber das ist mir jetzt gerade scheißegal!“

Verena Sailer, nach dem Staffel-Finale:
„Uns muss nichts über diese Platzierung hinweghelfen, weil wir absolut zufrieden damit sind. Natürlich hätten wir uns gewünscht, vielleicht noch einen Tick schneller zu laufen. Aber wir haben unser Bestes gegeben. Das ist eine unglaubliche Atmosphäre da drin. Das ist noch einmal etwas ganz anderes als wenn man auf der Tribüne sitzt. Klar genießt man sowas, aber natürlich dann erst, wenn man gelaufen ist. Wir haben uns auf uns konzentriert und unser Ding gemacht. Jetzt können wir vielleicht ein bisschen zukucken.“
Anne Cibis:
„Der Weltrekord war echt mal längst fällig. Natürlich ist es schön, in dem Lauf mitgelaufen zu sein. Es hat Spaß gemacht. Ich denke, wir haben unsere Sache gut gemacht. Über einen fünften Platz bei Olympia kann man nicht meckern. Mein erster Wechsel mit Leena war super. Der zweite war ein bisschen weit. Da haben wir sicher ein bisschen verschenkt. Alles perfekt hinzukriegen, ist aber extrem schwer. Mit kleinen Abstrichen können wir gut zufrieden sein.“

Quelle: leichtathletik.de