Silke Spiegelburg gelingt Comeback beim Weisenbacher Stabhochsprung-Meeting
  16.06.2017 •     BLV


Die Vorzeichen für einen neuen Stadionrekord beim Sparkassen-Stabhochsprungmeeting in Weisenbach standen gut: Mit der deutschen Rekordhalterin Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) war eine Hochkaräterin ins Murgtal gekommen, die auf die Siegerin vom letztjährigen Meeting, Martina Schultze vom VfL Sindelfingen, traf. Auch bei den Männern war mit Leo Lohre (Sindelfingen) ein Athlet am Start, dessen Bestleistung weit höher als die Rekordmarke im Sennel-Stadion liegt.

Und zumindest die Frauen erfüllten die Erwartungen. Silke Spiegelburg feierte nach zwei Jahren mit vielen Verletzungen und Krankheiten ein gelungenes Comeback nach fast einjähriger Wettkampfpause. „Ich bin happy“, strahlte die mehrfache deutsche Meisterin, Olympia- und Weltmeisterschaftsteilnehmerin nach dem Wettkampf. Zuvor hatte sie gemeinsam mit Martina Schulze den Stadionrekord auf 4,23 Meter gesteigert.

Bei 4,03 Meter waren noch drei Springerinnen im Wettkampf. Als erste musste Stefanie Dauber (SSV Ulm), die Fünfte der aktuellen deutschen Rangliste, nach dieser Höhe bei 4,13 Meter die Segel streichen. Spiegelburg und Schultze überquerten beide die 4,23 Meter im zweiten Versuch und lagen gleichauf. Die 4,33 Meter, was Platz vier in Deutschland bedeutet hätte, waren dann für beide Springerinnen zu hoch. Martina Schultze verbesserte sich aber immerhin in der Bestenliste von Platz 17 auf Platz acht, den sie jetzt gemeinsam mit ihrer Leverkusener Konkurrentin inne hat.
Für Spiegelburg war das fast nebensächlich an diesem Tag. Obwohl ihre Sprünge über 4,33 Meter schon wieder ganz gut aussahen. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Wettkampf heute“, freute sich die deutsche Rekordhalterin. „Nach den vielen Krankheiten und Verletzungen muss man erst wieder ins Wettkampfgeschehen reinfinden. Ich habe jetzt die Norm für die Deutschen Meisterschaften, damit ist dieser Druck weg. Jetzt kann ich von Wettkampf zu Wettkampf auf die Trainingsleistungen aufbauen. Denn im Training springt man andere Stäbe als im Wettkampf und auch das Gefühl ist ein ganz anderes“, so die sympathische Athletin im Gespräch.

Bei den Männern klappte es dagegen nicht so recht mit den hohen Höhen. Nach 5,03 Meter wollte die Latte nicht mehr liegen bleiben. Vor allem bei Dennis Schober (ASV Landau) war viel Pech dabei. Bei seinen ersten beiden Versuchen über 5,13 Meter lag er bereits wieder auf der Matte, als die Latte doch noch runter fiel. Trotzdem steigerte der Landauer seine Jahresbestleistung um drei Zentimeter und holte sich in Weisenbach den Sieg. Der favorisierte Leo Lohre kam mit der Anlage nicht zurecht. Schon beim Einspringen sah man große Unsicherheiten. Er überquerte zwar auch 5,03 Meter, blieb aber deutlich unter seiner diesjährigen Bestleistung von 5,30 zurück. Da er sich einen Fehlversuch mehr leistete als Schober, blieb für den Sindelfinger nur Rang zwei.
Freuen konnte sich dagegen Nachwuchsathlet Paul Stößer von der gastgebenden LAG Obere Murg. Der 16-Jährige steigerte sich auf 3,73 Meter und gewann damit souverän die Klasse U18. Lea-Madeleine Fundel (LG Eningen-Reutlingen) entschied beim Jugendspringen mit 3,43 Meter die Klasse U20 für sich. Eine ganz beachtliche Leistung zeigte die erst zwölfjährige Sofie Martin (LAZ Zweibrücken) mit übersprungenen 2,53 Meter.