SG MTG Mannheim/LAZ Mosbach-Elztal Vizemeisterinnen<br>Bronze für MTG-Jungs
  09.10.2007 •     BLV


Lage (22./23.09.) - Die Qualifikation für diese Deutschen Mannschaftsmeisterschaften brachte im Mai im MTG-Stadion einen Super-Wettkampf, bei dem gleich vier Mädchen-Teams aus Süddeutschland den Sprung unter die letzten Acht schafften: MTG/LAZ Mosbach, USC Mainz, LAZ Sala Kornwestheim/Ludwigsburg und die LG Ortenau Nord. Im Nachhinein war es also quasi ein "Halbfinale". Hinzu kamen die männlichen MTG-Schüler, die parallel fast im Alleingang einen Traumdurchgang durchzogen.

Anfang Juli war endgültig bekannt, wer sich für das Finale in Lage qualifiziert hatte: Die Teams aus MTG/Mosbach bei den Mädchen und den Jungen lagen an der Spitze der Tabelle.

Abfahrt mit dem großen Mannschaftsbus war Freitag, 13 Uhr. Einige der MTG-Schüler-Leistungsträger waren in der Woche davor mit der LFG-Schulmannschaft beim Bundesfinale "Jugend trainiert für Olympia" in Berlin erfolgreich am Start, kamen am Donnerstagnachmittag zurück und gleich ins Training und durften am Freitag ausschlafen. Die Stimmung im vollbesetzten Bus war gedämpft locker, denn alle hatten schon den Wettkampf im Kopf. Nach einer fünfstündigen Fahrt erreichten die Sportler das Ziel der Übernachtung: Auf einem Bauernhof durften die Schüler wunderschöne Ferienwohnungen in Form von Blockhäusern beziehen. Danach trafen sich alle zum Abendessen. Anschließend ging es eilig wieder in die Ferienwohnungen, um gemütlich zusammenzusein. Nur die Mittelstreckler sollten noch ein paar Minuten joggen. Es wurde fast eine Stunde, weil sie sich bei einbrechender Dunkelheit verlaufen hatten und schließlich von der Feuerwahr "gerettet" wurden.

Am nächsten Morgen ging's nach dem Frühstück ab ins Stadion nach Lage, wo bereits die ersten Sonnenstrahlen lachten. Patrick Domogala (11,91 sec) und Patrick Brabanski (12,03) machten ihre Sache über 100m recht ordentlich, mussten aber gegen Bayer Leverkusen etwas Federn lassen. Genauso erging es den Mädchen, wobei Franziska Geier als Gesamtdritte mit 12,74 sec stark auftrumpfte.

Schwierig war für Fabian Manke-Reimers das Wechselspiel zwischen Diskus und Weitsprung. Er löste dies mit einem Wurf von 47,05 m und dem tagesbesten Sprung von 6,49 m. Mit einem Jubel-Urschrei freute sich Patrick Domogala über seinen Satz von 6,31 m und seine persönliche Bestleistung. Leider haute Dennis Mertsch die 1-kg-Scheibe zweimal knapp neben die 40m-Marke ins Aus. Wieder fehlten ein paar Punkte.

Auf dem Nebenplatz kämpften die Stabhochspringer gegen übermächtige Konkurrenz um jede Höhe. Die beiden B-Schüler-Zwillinge Fiorito brachten 2,60 und 2,50 m in die Wertung.

Spannend bis zum letzten Stoß verlief das Kugelstoßen der Mädchen. Die Leverkusener Konkurrentin reizte im letzten Versuch mit 14,19 m die starke Shanice Craft zu 14,18 m, was eine erneute Verbesserung ihres badischen Rekords bedeutete. Die beiden Mosbacherinnen Madeleine Emmerich (Jg. 1994 !) mit 11,00 m und Julia Höning mit 10,35 m legten ebenfalls ordentliche Weiten hin, sodass Leverkusen nicht zu weit wegzog.

Leider zeigten alle Speerwerferinnen keine Bestform, sodass wertvoller Boden verloren ging. Jana Landsittel scheiterte beim Hochsprung knapp an 1,60 m, die anderen Springerinnen konnten leider nicht an ihre Bestleistungen herankommen.

Einer der Höhepunkte war der 1000m-Lauf der Schüler. Steffen Hollstein drückte vom Start weg aufs Tempo und hielt sich zwei Runden an der Spitze. Sein couragierter Lauf wurde mit einer neuen Bestzeit von 2:42,47 min und Rang drei belohnt. B-Schüler Nico Richter hielt sich in diesem schnellen Rennen im Mittelfeld zurück, schaffte mit seinem Schlussspurt ebenfalls Bestzeit mit 2:57,49 min.

Im A-Lauf der Schülerinnen absolvierte Bianca Prokopowicz ein taktisch ausgezeichnetes Rennen und musste sich kurz vor dem Ziel nur knapp durch Alica Schmälzle von der LG Ortenau Nord geschlagen geben. Biancas 2:21,07 min und ein starker B-Lauf von Lea Gottmann in 2:25,05 min brachten wieder Siegeshoffnungen in das Team.

Die 80m-Hürdensprints sollten die Wende bringen. Franziska Geier war zwar mit 12,42 sec die Tagesschnellste und Jennifer Seitz lief 12,92 sec, aber der Abstand auf die Bayer-Mädchen verringerte sich kaum.

Auch bei den Schülern war Patrick Brabanski mit 10,98 sec der Schnellste aller 80m-Hürdensprinter. Adrian Jeremias (11,87) war wohl noch etwas müde von Berlin, was man von Dennis Herdt nicht behaupten konnte. Er steigerte sogar seine Bestzeit auf 12,08 sec.

Mit dem Mute der Verzweiflung wuchtete Fabian Manke-Reimers im letzten Versuch die 4-kg-Kugel auf 15,82 m (pers. Bestleistung) und Dennis Mertsch steuerte starke 12,05 m bei. Die Aufholjagd der Jungs hatte begonnen. Adrian Jeremias übersprang als Hochsprungdritter sehr gute 1,80 m und musste zudem noch zum Speerwerfen quer über den Platz laufen. Mit 47,69 m warf er eine passable Weite. Übertroffen wurde er aber von seinem Teamkameraden Dennis Herdt, der sich auf 47,84 m steigerte.
Franziska Geier kämpfte sich durch den Weitsprung und schaffte im letzten Sprung 5,55 m. Auch Jana Landsittel (5,14 m) und Lea Gottmann (5,06 m) übertrafen beide die 5-Meter-Marke.

Nur noch ein sensationelles Diskusergebnis konnte den Mädchen den Titel bringen. Shanice Craft schleuderte im ersten Versuch die Scheibe auf über 40 Meter. Dies rüttelte wohl die Konkurrentinnen aus Leverkusen und Mainz wach, die sich großartig steigerten. B-Schülerin Madeleine Emmerich glänzte mit 29,90 m. Shanice übertraf sich im letzten Versuch mit tollen 42,56 m.

Nur ein Staffelwunder konnte die Mannheimer Teams noch weiter nach vorne bringen, die Meistertitel waren nicht mehr realistisch. Die 4x100m-Mädchenstaffel lief 51,03 sec und sicherte sich deutlich die Vizemeisterschaft. Keine rote Fahne oben, verhaltender Jubel nach vielen Stunden Spannung und Stress.

Die Schülerinnen der LG Ortenau Nord freuten sich bei ihrer ersten Teilnahme am Deutschen Mannschaftsendkampf über Platz sieben vor LAV Bayer Uerdingen/Dormagen. Auch die LGON-Mädchen hatten die Sommerferien zur gezielten Vorbereitung auf den Endkampf genutzt, um sich auch am Ende einer langen und kräftezehrenden Saison noch in guter Verfassung zu präsentierten. So konnten die Athletinnen aus Kehl, Achern, Schutterwald, Oberkirch, Oppenau und Legelshurst mit einer Reihe guter Ergebnisse sowie einigen persönlichen Bestleistungen aufwarten.

Einen Tagessieg für die Ortenauer Mädchen gab es durch Alica Schmälzle. Die 14-jährige Kappelrodeckerin gewann die 800m gegen starke Konkurrenz in ausgezeichneten 2:20,90 min. Eine schöne Leistung zeigte auch Alena Mussler. Die Mehrkämpferin aus Schutterwald erreichte im Speerwerfen mit 35,31 m neue persönliche Bestleistung und erzielte damit das drittbeste Ergebnis aller Teilnehmerinnen. Einen starken Eindruck über 100m hinterließ Ines Ruf in 13,11 sec. Ines wusste zudem mit 12,71 sec über 80m Hürden zu überzeugen. Was Teamgeist bedeutet, zeigte Hürdensprinterin Esther Schmidt. Obwohl die Athletin des FV Kehl inzwischen in der Schweiz lebt, war sie für den Endkampf nach Lage gereist und konnte wertvolle Punkte für die Mannschaft sammeln.

Für die MTG-Jungens ging es bei der Staffel noch um einen Platz unter den ersten Drei. Das MTG-Quartett kämpfte um jede Zehntelsekunde und schaffte als drittbeste Staffel 46,43 sec. Der SC Potsdam wurde disqualifiziert und somit konnten die Mannheimer noch auf Rang drei vorbeiziehen.