Rückblick zum Jahresende 2020
  21.01.2021 •     BLV


Roland Dworschak, Vorsitzender des Leichtathletikkreises Sinsheim, blickt in einem offenen Brief an die Vereine auf ein ungewöhnliches Jahr zurück.

Liebe Leichtathletikfreunde,

das Jahr 2020 neigt sich langsam dem Ende, ein Jahr, das von der Corona-Pandemie geprägt war und immer noch wird. Für viele in der Erinnerung ein verlorenes Jahr, ohne besondere persönliche Höhepunkte, persönliche Erfolgserlebnisse. Für viele, ich hoffe die meisten von uns, werden es positiv werten, dass sie von dieser heimtückischen Krankheit verschont geblieben sind. Von einer Pandemie, die viele Rätsel aufgibt, viele kontrovers geführte Diskussionen ausgelöst hat und wie es scheint, uns noch einige Zeit begleiten wird. Sollten doch welche von dem Virus angesteckt worden sein, so hoffe ich, dass sie die Krankheit gut überstanden haben bzw. noch gut überstehen werden. Jedenfalls alles in allem eine traurige Geschichte. Hoffnung gibt allerdings die angekündigten und in den nächsten Tagen anlaufenden Impfungen gegen den Covid 19-Virus.

Umso mehr können wir uns freuen, dass eine Kreisveranstaltung ohne nachfolgende Reue durchgeführt werden konnte: die Kreismeisterschaften am 24. und 25. Juli in Eppingen. Ich war, als die erste Anfrage auf Durchführung aus Eppingen kam ziemlich skeptisch und zurückhaltend. Als dann die politischen Bedingungen und Voraussetzungen gelockert wurden, gab ich, unter Nennung meiner Restbedenken und entsprechender Rückfragen und vielen Gesprächen, meine Zustimmung. Elke Cardoso, der eigentlichen Initiatorin und hauptverantwortlichen Person gegenüber der Stadt Eppingen, und auch mir war klar, dass im Vorfeld für die Durchführung alles erdenklich Mögliche unternommen werden musste, um Zwischenfälle und vor allem Ansteckungen zu vermeiden. Nicht auszudenken, welchen Vorwürfen alle Beteiligten ausgesetzt gewesen wären, wenn hier etwas aus dem Ruder gelaufen wäre. Wie viele schlaflose Nächte mehr die Verantwortlichen selbst gehabt hätten. Die Anstrengungen, vorsorglichen Bemühungen mit Einhaltung aller vorgegebenen Einschränkungen wurden mit einer reibungslos abgelaufenen Veranstaltung belohnt. Danke hierfür an Elke Cardoso mit ihrem Helferteam vom TV Eppingen, allen eingesetzten Kampfrichtern und Helfern, den Vorstandsmitgliedern von Elke vom TV Eppingen und nicht zuletzt der Stadt Eppingen mit seinem Oberbürgermeister Holaschke, dass sie den Veranstaltungsverantwortlichen vertraut und die Durchführung der Kreismeisterschaften genehmigt haben. Ein herzliches Danke geht ebenso an die eingesetzten Kampfrichterinnen und Kampfrichter, sowie den aktiven Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass auch sie sich auf die verantwortungsvolle Durchführung verlassen und sich selbst dem auferlegtem „Sicherheitszwang unterworfen“ haben.

In diesem Zusammenhang soll das sehr erfolgreiche und unter strenger Verbandsaufsicht durchgeführte überregionale Sprungmeeting am 15. August in Eppingen mit knapp 100 Meldungen nicht unerwähnt bleiben.

Der noch fast unter „normalen“ Voraussetzungen durchgeführte Winterwerfertag des TV Eschelbronn im Januar und der kurzfristig im August eingeschobene Werfertag des TV Eppingen rundeten das stark dezimierte Wettkampfprogramm in diesem Corona-Jahr ab.

Leider musste die Sportlerwahl vom Sportkreis Sinsheim in Zusammenarbeit mit der RNZ in diesem Jahr ausfallen und dadurch die erfolgreichen Leichtathleten um eine Nominierung bzw. Anerkennung und Ehrung gebracht.

Auf ein äußeres Zeichen des Dankes und der Anerkennung musste in diesem Jahr schweren Herzens abgesetzt werden: Die Zusammenkunft der Vereins- und Kreismitarbeiter inklusive der Kampfrichter. Seit Jahren findet diese Veranstaltung Anfang November statt. Der Kreisvorstand nutzt diese, um Rechenschaft über das vergangene Jahr abzulegen, über Änderungen und Neuerungen in der Leichtathletik zu berichten. In der Vergangenheit wurden hierzu Gäste eingeladen, die über diese aktuellen Themen Rede und Antworten zum Verständnis gaben. Zu den Themen der vergangenen Jahre zählten die Kinderleichtathletik, Regeländerungen, Trainingslehre, Breitensportaktivitäten oder auch Leistungsförderungsmaßnahmen.

Genutzt wurde die Veranstaltung aber auch, um die Geselligkeit und das gegenseitige Kennenlernen über die Leichtathletik hinaus zu fördern. All dies wurde in der Vergangenheit immer mit einem gemeinsamen Essen abgerundet, zu dem die jeweiligen Partner mit eingeladen wurden.

Ärgerlich war der Ausfall nicht nur für den Kreisvorstand, sondern besonders auch für den Kreiskampfrichterwart Kurt Freischlag, der die Veranstaltung, besonders den überfachlichen Bereich stets vorbereitet hatte, so auch in diesem Jahr. Er nutzte die Zusammenkunft, um mit „seinen“ Kampfrichterinnen und Kampfrichtern außerhalb der Sportanlagen ins Gespräch zu kommen.

Voller Euphorie und Freude haben wir uns Ende des letzten Jahres, bzw. Anfang 2020, noch eine kostengünstige Anschaffung geleistet: Unter Federführung von Wolfgang Ludwig und Gerald Oxenmayer hat der Kreis eine generalüberholte Zeitmessanlage erworben. Diese wurde für die unabhängige Durchführung von Veranstaltungen dringend benötigt, da die in die Jahre gekommene und ständig ausgefallene Anlage einen problemlosen Einsatz nicht mehr gewährleistet hat.  Bei dem Kauf wurde der BLV mit involviert und eine Zustimmung eingeholt. Leider wurde ein ins Auge gefasster Zuschuss des Sportbundes nicht gewährt, weil von dieser Bezuschussung Verbände ausgeschlossen sind. Dank umsichtiger Kassenführung in unserem Kreis konnten wir die Anschaffung aus eigener Kraft finanzieren, ohne uns zu übernehmen. Der erste und einzige Einsatz der neuen Anlage war in diesem Jahr bei den Kreismeisterschaften, bei den sich die Anlage, von wenigen Kleinigkeiten abgesehen, schon bewährt hat. Gerald muss nun hoffentlich nicht mehr mit bangen Gefühlen zu den einzelnen Einsätzen fahren.

Mit Freuden haben wir zur Kenntnis genommen, dass nach dem Rücktritt des erfolgreichen Abteilungsleiters des TV Sinsheim, Hubert Mickel, sich eine neue Abteilungsleitung zusammengefunden hat, die in diesem verkürztem Wettkampfjahr schon tätig werden konnte. Zu dem neuen Abteilungsteam gehören Julia Stumpf und Monika Rappoldt, unterstützt von Inga Hagmaier und Ralph Lindemann. Ihnen wünscht der Kreis eine erfolgreiche Zeit mit neuen Impulsen für die Leichtathletik in Sinsheim und eine tatkräftige Unterstützung durch die Mitglieder. Auch nach Bad Rappenau kann ein hoffnungsvoller Blick gerichtet werden: im nächsten Jahr soll nach einigen anderen Umbaumaßnahmen im Waldstadion die Laufbahn kostenintensiv renoviert werden. Dann kann in diesem Traditionsverein hoffentlich wieder ein geordneter Leichtathletikbetrieb durchgeführt werden. Dazu wünschen wir jetzt schon dem Team um Abteilungsleiter Michael Prang und der Hoffnung auf Unterstützung durch den Gesamtverein viel Glück!

Abschied nehmen mussten wir im vergangenen Jahr wieder von verdienten Leichtathleten im Kreis und Verband. Stellvertretend für alle Verstorbenen nenne ich an dieser Stelle Peter Renz vom SV Gemmingen, der mit 72 Jahren nach mit Geduld ertragener Krankheit mit 72 Jahren viel zu früh von uns gegangen ist. Seine Verdienste um die Leichtathletik wurde vom Kreis, als auch von Vereinsathleten, in Nachrufen gewürdigt.

Mit diesen Ausführungen möchte ich meinen Rückblick auf das vergangene Jahr beenden.

Bedanken darf ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Kreis, bei den Aktiven und Verantwortlichen in den Vereinen, bei der Rhein-Neckar-Zeitung und der Heilbronner Stimme für die Berichterstattungen, bei den Kommunen für die Unterstützung, sowie beim Leichtathletikverband und seinem Präsidenten Philipp Kramer und dem Mitarbeiterinnen-Team in der Geschäftsstelle mit den Leiterinnen Mareike Röder und Saskia Diel.

Für das neue Jahr hoffe ich auf eine geordnete Rückkehr zur Normalität ohne Pandemieangst und durchführbarem Wettkampfprogramm.

In diesem Sinn wünsche ich allen Leichtathletinnen und Leichtathleten mit Familien im Kreis ein frohes Weihnachtsfest und Gesundheit, Erfolg und Glück im neuen Jahr 2021!

Roland Dworschak
Kreisvorsitzender