Neues Kinderleichtathletik-Wettkampf-System vorgestellt
  10.10.2011 •     BLV


Steinbach (03.10.) – Der Badische Leichtathletik-Verband hatte zu seiner Informationsveranstaltung über das neue Kinderleichtathletik-Wettkampf-System an die Sportschule Steinbach eingeladen. BLV-Präsident Philipp Krämer konnte mehr als 100 Zuhörer aus den badischen Vereinen sowie die beiden DLV-Referenten Dominic Ullrich und David Deister begrüßen.

Der BLV-Präsident ging dabei unter anderem auf den Werdegang des neuen Systems ein, das derzeit in einer Testphase läuft und ab 2012 – eventuell leicht modifiziert – parallel zum bestehenden Angebot eingeführt werden soll. Besonderen Wert lege er auf den Begriff „parallel“, der alt und neu nebeneinander gestatte. „Denn“, so Krämer, „das Bessere wird sich durchsetzen.“

BLV-Vize und Lehrwart Rolf Bader führte anschließend durch die Veranstaltung. Er betonte, dass in vielen Vereinen derzeit ganz stark über dieses sensible und aktuelle Thema diskutiert werden. Viele Diskussionsbeiträge wünschte er sich daher auch von den anwesenden Vereins- und Kreismitarbeitern. In vielen Vereinen sei aber das Wissen über die angedachten Änderungen noch nicht angekommen. Starke Irritationen gäbe es über Formulierungen, diskutiert würde mit vielen Emotionen. Er verstehe das Konzept als Diskussionsgrundlage, das auch fortgeschrieben werden könne.
Als Ziele für die Veranstaltung in Steinbach nannte Bader umfassende Informationen über den derzeitigen Stand und einen breiten Meinungsaustausch. Dies solle zu Diskussionen in den Vereinen und Kreisen führen. Und er erwarte dann auch ein großes Feedback an den BLV.
Als erstes stellten die beiden DLV-Referenten Dominic Ullrich und David Deister sich und das von ihnen maßgeblich konzipierte System vor. Nach grundlegenden Aussagen zu „Sport und Kind“ ging Ullrich auf den Werdegang ein. Am Anfang stand ein gemeinsamer Auftrag innerhalb des DLV, bei dem Leistungssport, Bundestrainer, Jugend und Verbandsrat zusammen arbeiteten. Für 2012 sei der Beschluss gefasst worden, parallel zu verfahren. Was 2013 und danach folgte, wird man sehen wie sich alles entwickelt. Hier ist dann ein neuer Beschluss des DLV-Verbandsrats notwendig.
Die größte Neuerung sei die Umbenennung der Altersklassen in die (internationalen) „U“-Klassen sowie die Einführung eines Wettkampfsystems für die „unter-Achtjährigen“. Die Inhalte seien eigentlich nichts Neues, denn schon im Begleitenden Wettkampfangebot, das seit 1996 in der DLO verankert ist, sind die meisten der jetzigen Angebote aufgeführt. Und speziell in Baden sei vieles davon – zum Beispiel in der Talentiade – schon angeboten worden.
Rolf Bader stellte danach die teilweise übereinstimmenden und teilweise konträren Vorstellungen des BLV vor. Für die neue Klasse U8 soll es nur Kinderleichtathletik-Wettkämpfe in Kreisen und Vereinen geben. Für die U10 und die U12 ist eine BLV-Winterhallenrunde nach dem KiLA-Wettkampf-Konzept angedacht möglich, für die U10 eventuell auch im Sommer. Für die U12 muss aber nach Auffassung der BLV-Verantwortlichen ein Drei- und Vierkampf weiterhin möglich sein. Dazu soll an der DSMM festgehalten werden.
Die anschließende kurze Diskussion zeigte viele unterschiedliche Meinungen auf. Inzwischen war im angrenzenden Hallenteil ein Modellwettkampf mit vier Stationen aufgebaut worden. Kinder vom SR Yburg Steinbach, ergänzt vom TV Bühl, zeigten in fünf Mannschaften die neuen alten Kinderleichtathletikangebote Zielwerfen, Hoch-Weit-Sprung, Bananenkistenstaffel und Lichtschrankensprints. Abgeschlossen wurde alles nach rund eineinhalb Stunden von der Rundenstaffel. Den Mädchen und Jungen machte der Wettkampf sichtbar viel Spaß und bei der abschließenden Siegerehrung bekamen alle dann auch eine Urkunde.
Interessiert hatten die Zuschauer den Wettkampf verfolgt. Bei der abschließenden Diskussionsrunde wurde dann auch in vielen Beiträgen darauf eingegangen. Die Bereitschaft in den Vereinen, so etwas anzubieten, war spürbar.
BLV-Jugendwart Wolf Schauer warb dann in seinem Schlusswort für die am 23. Oktober stattfindende Sitzung des BLJA (Einladung im letzten BL), wo alle Schüler- und Jugendwarte und –sprecher aus den Kreisen und Bezirken eingeladen sind und über die weitere Vorgehensweise entscheiden müssen. „Nur wer hier dabei ist, kann mitentscheiden“, nahm er die Mitarbeiter in den Kreisen in die Pflicht.

rawo