Nachruf: Max Schmider vom BLV Kreis Wolfach
  10.03.2021 •     BLV , Top-News BLV


Max Schmider vom TV Haslach ist am 17. Februar 2021, zwei Monate vor seinem 90. Geburtstag und drei Wochen nach dem Tod seiner Frau Afra, vestorben. Beerdigt wurde er in Zell im Harmersbach. Im Ortsteil Unterharmersbach hat er gewohnt. In die Leichtathletik-Abteilung des TV Haslach hat er über drei Jahrzehnte sein Herzblut gesteckt. Zuvor war er beim TV Unterharmersbach aktiv.

"Max" - wie er liebevoll von den Kleinsten bis zu den Senioren genannt wurde, leitete seit 1988 rund drei Jahrzehnte lang mit überaus großen Engagement die Leichtathletikabteilung des TV Haslach. Diese Leidenschaft  wurde von seinen Schützlingen mit vielen Erfolgen, nicht nur auf Kreisebene, sondern auch bei Badischen-, Baden Württembergischen-, Süddeutschen und sogar Deutschen Meisterschaften belohnt. 

Der erfolgreichste seiner Athleten, Matthias Bühler, achtfacher Deutscher Meister, WM- und Olympiateilnehmer über 110 Meter Hürden, wurde von Schmider bis zu seinem 17. Lebensjahr leichtathletisch ausgebildet, bevor dieser dann nächste Karriereschritte vollzog.

Max Schmider hatte während seiner Tätigkeit mehrere hundert Schüler/innen, Jugendliche und Aktive unter seinen Fittichen. Alle Leichtathleten/innen waren begeistert von seiner Leidenschaft, seinem großen Engagement und der Identifikation mit der Leichtathletik. Er hat so viele Sportler inspiriert, motiviert, geprägt und seine Freude an der Bewegung und seinen sportlichen Ehrgeiz an alle weitergegeben. Max war dabei ein Vorbild für alle.

Die Stadien in Baden - insbesondere natürlich das Haslacher und die Haslacher Sporthallen – waren sein zweites Zuhause.

Schmider trainierte drei Mal die Woche jeweils zwei bis drei Stunden. Überschlagen heißt dies, dass er bis zum Ende der Trainerausübung im Alter von 86 Jahren rund 7000 Stunden absolvierte. Dazu kommen unzählige Wettkampf-Einsätze als Trainer und Betreuer.

Vor knapp 20 Jahren wurde unter seiner Regie jeweils zwei Werfertage im Jahr ins Leben gerufen und zwar immer am Ostermontag und am Tag der Deutschen Einheit. Außerdem wurden jährlich die Vereinsmeisterschaften ausgetragen, eine Kinderolympiade in der Halle und eine Nikolausfeier für die Leichtathleten kurz vor Weihnachten organisiert.

Max Schmider hatte daneben noch eine vielseitige Begabung im handwerklichen Bereich. So hat er die Schutzgitter für Diskus- und Hammerwurf eigenhändig erstellt, die Weitsprung- und viele weitere Anlagen rund ums Stadion erneuert und stetig weiter verbessert. Manchmal setzte Schmider auch privates Geld ein, um den Verein finanziell zu entlasten, beispielhaft zu erwähnen ist hier der Kauf einer Zeitmessanlage. Besonders am Herzen lag ihm auch der Rasenkraftsport, bei der Schmider etliche Athleten/innen zu vielen vorderen Platzierungen, auch deutschlandweit, verhalf.

Ganz großen Wert legte Max auf die Kameradschaft mit und unter den Sportler/innen, auch hier war er ein Vorbild für alle. Dadurch sind auch zahlreiche Freundschaften fürs Leben entstanden.

Seine Statistiken über jeden Athleten waren einzigartig. Jedes Ergebnis seiner Schützlinge wurde in selbst angelegten Karteikarten bis zuletzt handschriftlich eingetragen. Max Schmider begleitete außerdem 45 Jahre diverse Ämter im Leichtathletikkreis Wolfach. In der Zeit von 1975 bis 1982 war er Kreisobmann, ab 1978 führte er vier Jahre lang den Leichtathletikkreis, die Kreisstatistik war von 1979 bis 1982 unter seiner Obhut und als Kampfrichter fungierte er von 1975 rund 40 Jahre lang. Für seine ehrenamtliche Tätigkeiten erhielt Max mehr als verdient zahlreiche Auszeichnungen. Neben den Ehrungen durch den Leichtathletikkreis Wolfach bekam er zum 85. Geburtstag auch den Ehrenteller und die goldene Ehrennadel vom Badischen Leichtathletik-Verband sowie als höchste Auszeichnung im Jahre 2006 die goldene Ehrennadel vom Deutschen Leichtathletik-Verband überreicht. Für das Jahr 2015 wurde der gebürtige Unterharmersbacher in der Kategorie "Trainer und Übungsleiter" - "Vorbild sein" in Stuttgart durch den Württembergischen Sportbund geehrt. Zu dieser Ehrung wurde Max Schmider vom damaligen Haslacher Bürgermeister Heinz Winkler und dem Vorsitzenden des TV Haslach, Christopher Ast, begleitet.

Auch außerhalb von Haslach, Unterharmersbach und der Leichtathletik war er in sehr vielen Bereichen sehr aktiv und war zugleich aber auch ein Familienmensch.

Sein großes Lebenswerk weiß Max Schmider bei seinen Söhnen Jürgen und Frank in sehr guten Händen, die die Leichtathletik-Abteilung des TV 1864 Haslach in seinem Sinne fortführen. Unterstützung erhalten sie dabei auch immer wieder von seinen drei Enkeln Fabian, Tobias und Julien.

Wir wünschen der Familie Schmider viel Kraft in dieser Zeit. Sie können mit voller Stolz auf sein Wirken zurückblicken.