Mit einem Sieg in den sportlichen Ruhestand: Obergföll beendet ihre Karriere
  05.09.2016 •     BLV


Speerwerferin Christina Obergföll zeigte es nochmal allen – und sich selbst: Mit ihrem Sieg und 64,28 Metern beim international hochklassig besetzten ISTAF in Berlin endete die sportliche Laufbahn der Offenburgerin mit einem wahren Knalleffekt. Obergfölls Karriere fand bei den Weltmeisterschaften 2013 in Moskau ihren Höhepunkt, wo sie ihre erfolgreiche Karriere vergoldete.

Die Prioritäten im Leben der Speerwerferin haben sich längst verschoben. Spätestens seit der Hochzeit mit dem ehemaligen Speerwerfer Boris Henry und der Geburt des kleinen Marlon im Juni 2014 kreisten die Gedanken nicht mehr nur um Siege, Weiten, Meisterschaften und Training, sondern vielmehr auch um Familie, Mutterrolle und Gemeinschaft. Dennoch wollte es die Baden-Württembergerin nach diesen privaten, außersportlichen Highlights nochmals wissen: So belegte sie bei den Weltmeisterschaften in Peking 2015 mit 64,61 Metern einen starken vierten Platz und beendete ihre olympische Laufbahn in Rio in diesem Jahr mit 62,92 Metern und Rang acht.

Christina Obergföll repräsentierte über eineinhalb Jahrzehnte nationale und internationale Spitzenklasse. Im Jahr 2000 machte sie erstmals auf sich aufmerksam, als sie bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften Gold gewann. Erste internationale Meriten in Form einer Silbermedaille verdiente sich die Speerwerferin 2005 in Helsinki, als ihr Speer bei den Weltmeisterschaften auf die überragende Europarekord-Weite von 70,03 Metern segelte. 2007 wiederholte sie diesen Erfolg bei den Weltmeisterschaften in Osaka. Eine weitere internationale Medaille gewann sie nur ein Jahr später: 66,13 Meter reichten bei den Olympischen Spielen in Peking für Bronze. Etwas enttäuschend verlief 2009 die Heim-WM in Berlin, wo sie nicht über Platz fünf hinauskam.

Doch die Weltklasse-Athletin wurde einmal mehr ihrem Ruf als Stehaufmännchen gerecht: Bei den Europameisterschaften 2010 in Barcelona gewann sie die Silbermedaille. Nach der persönlichen Enttäuschung bei den Weltmeisterschaften 2011 in Daegu, wo sie auf dem undankbaren Blechrang landete, gelang es Obergföll erneut, eine sportliche Enttäuschung in positive Energie und konkreter, in eine Silbermedaille bei Olympia in London 2012 umzuwandeln. Ein Jahr später dann das Jahr der Krönung der Christina Obergföll: Weltmeisterin mit überragenden 69,05 Metern in Moskau, Schwangerschaft und die Hochzeit mit Boris Henry.

Nun warten neue Herausforderungen auf die sympathische 35-Jährige. Keine sportlichen mehr, sondern vor allem familiäre und berufliche. Der BLV gratuliert Christina Obergföll zu ihrer herausragenden Karriere und wünscht ihr für ihre Zukunft alles Gute.