Mihambo, Craft und Ringer jubeln über Edelmetall
  11.07.2016 •     BLV


Grund zur Freude hatten vor allem Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), Shanice Craft (MTG Mannheim) und auch Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen): Mit überzeugenen Leistungen strahlten sie bei den Europameisterschaften in Amsterdam über die Bronzemedaille.

Nach EM-Titeln in der U20 und der U23 hat Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) in Amsterdam die erste internationale Medaille bei den Aktiven geholt: Die 22-Jährige erkämpfte sich bei den Europameisterschaften mit 6,65 Metern in einem Zentimeter-Krimi Bronze. Die Serbin Ivana Spanovic wurde an der Spitze ihrer Favoritenrolle gerecht.
6,50 Meter komplett ohne Brett – schon der erste Versuch deutete das große Potenzial von Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) an, die nach Kniebeschwerden immer besser in Schwung kommt. Im dritten Versuch kratzte sie immerhin am Brett und flog auf 6,63 Meter. Dieser Satz sollte schließlich die Medaille wert sein. Denn er bedeutete, dass die Deutsche Meisterin im Vergleich der zweitbesten Versuche um zwei Zentimeter die Nase vorn hatte vor der Estin Ksenija Balta, die in ihrem besten Sprung ebenso wie Mihambo 6,65 Meter erzielte.
Es war eine Zitterpartie für die 22-Jährige Deutsche, die bis zum drittletzten Sprung der Konkurrenz andauerte. Mit Tränen in den Augen konnte Malaika Mihambo da nur zusehen, wie Ksenija Balta das letzte Mal Anlauf nahm, nachdem sie selbst es verpasste hatte, auf ihre 6,65 Meter noch einen draufzusetzen. Die Estin flog weit – aber nicht weit genug, um Mihambo noch vom Podest zu verdrängen.

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Mit Shanice Craft und Julia Fischer gleich zwei deutsche Athletinnen auf dem Podium

Silber und Bronze für die DLV-Diskuswerferinnen bei der EM in Amsterdam. Julia Fischer und Shanice Craft (MTG Mannheim) erreichten hinter Siegerin Sandra Perkovic das Podium.
Die DLV-Diskuswererinnen starteten fulminant in den Wettkampf. Julia Fischer (SCC Berlin) legte 65,25 Meter vor und dann gleich 65,77 Meter nach. Shanice Craft (MTG Mannheim) begann mit 63,09 Metern und Nadine Müller (SV Müller) mit 62,63 Metern. Damit belegten sie vorerst die Plätze eins bis drei.
Favoritin Sandra Perkovic (Kroatien) brauchte vier Versuche, um diese Dominanz endgültig zu durchbrechen und sich mit 66,03 Metern an die Spitze zu setzen. Mit 69,97 Metern waren die Verhältnisse in Runde fünf endgültig geklärt. Für die 26-Jährige ist es bereits der vierte EM-Titel nacheinander.
Die deutschen Athletinnen riskierten noch einmal, Shanice Craft steigerte sich noch auf 63,89 Meter. Es blieb für sie aber bei Bronze, wie schon zwei Jahre zuvor in Zürich (Schweiz). Julia Fischer erzielte noch einmal 64,49 Meter und durfte über Silber jubeln. Nadine Müller wurde Vierte. Insgesamt zeigte sich das Trio gut gerüstet für die Olympischen Spiele in Rio (Brasilien; 12. bis 21. August).

Zum kompletten Bericht von Jan-Henner Reitze auf leichtathletik.de

Fotofinish für Richard Ringer

Nicht Gold verloren, sondern Bronze gewonnen! Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) hat sich am Sonntag im 5.000 Meter-Rennen der EM von Amsterdam (Niederlande) in einem Fotofinish Platz drei erkämpft – zeitgleich mit Sieger Ilias Fifa aus Spanien.
Das 5.000-Meter-Rennen kam Richard Ringer, der zuletzt viel an der Tempohärte über die Unterdistanzen gearbeitet hatte, entgegen. Das Feld blieb eng beisammen, erst 400 Meter vor Schluss entschied sich der Kampf um die Medaillen, als die Favoriten auf die Tube drückten. Und Richard Ringer hielt nicht nur mit, er war ganz vorne mit dabei. In einem Pulk von sechs, sieben Läufern bog er auf die Zielgerade ein, holte im Kampf Mann gegen Mann alles aus sich heraus und schmiss sich über die Ziellinie.
Im Zielauslauf ging er zu Boden und dann hieß es warten. Die vorläufigen Ergebnislisten zeigten gleich fünf Athleten im Fotofinish an. Nach kurzer Zeit des Bangens folgten Erleichterung und großer Jubel: Richard Ringer hatte in 13:40,85 Minuten zeitgleich mit Sieger Ilias Fifa und dem zweitplatzierten Adel Mechaal (beide Spanien) die Bronzemedaille gewonnen.

Sein Vereinskollege Martin Sperlich belegte in 13:48,81 Minuten den 10. Rang.

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Platz fünf für Marie-Laurence Jungfleisch

Die Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart 1893) machte es spannend. Im dritten Versuch blieb die Latte bei 1,94 Meter liegen. Damit war bereits der fünfte Rang sicher – und dabei blieb es. Es wurde dieselbe EM-Platzierung wie vor zwei Jahren in Zürich, damals war sie allerdings über 1,97 Meter gefloppt.

Zum kompletten Bericht von Silke Morrissey auf leichtathletik.de

Fabian Heinle verpasst nur knapp einen Podestplatz

Lange sah es danach aus, als müsste Weitsprung-Weltmeister Greg Rutherford sich im Kampf um den EM-Titel geschlagen geben, doch im fünften Versuch konnte er sich mit 8,25 Metern noch an die Spitze setzen. Fabian Heinle schaffte es als Sechster unter die Top Acht - mit nur sechs Zentimetern Rückstand auf die Bronzemedaille.
In die Weiten der Podestplätze ist der Deutsche Meister Fabian Heinle in der Vergangenheit auch schon oft gesprungen. Er bot zwar konstant passable Weiten an, doch mit 7,87 Metern war kein Ausrutscher nach oben dabei. So waren es schließlich nur sechs Zentimeter, die dem Stuttgarter von seinem sechsten Platz zum Bronzerang fehlten.

Zum kompletten Bericht von Pamela Ruprecht auf leichtathletik.de

Tobias Dahm trotz Top-Ten-Platzierung nicht zufrieden

Der Sindelfinger Tobias Dahm schaffte es zwar in den Endkampf, konnte aber mit seiner Weite von 20,25 Metern nicht in den Kampf um die vorderen Plätze eingreifen und wurde Siebter. Mehr ärgern wird ihn, dass auch die Olympia-Norm (20,50 m) unerreicht blieb. Bronze war in Amsterdam schon für 20,59 Meter zu haben und ging auf das Konto von Tsanko Arnaudov (Bulgarien), der damit um einen Zentimeter U20-Weltmeister Konrad Bukowiecki aus Polen hinter sich ließ.

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Nach hartem Kampf Platz neun für Zehnkämpfer Mathias Brugger

Er hatte sich mehr vorgenommen, aber der Oberschenkel spielte nicht mit: In einem Zehnkampf mit vielen Rückschlägen hat sich Mathias Brugger (SSV Ulm 1846) bei den Europameisterschaften in Zürich mit 7886 Punkten Rang neun erkämpft. Gold ging an den Belgier Thomas van der Plaetsen, der den Grundstein zum Erfolg mit herausragenden 5,40 Metern im Stabhochsprung legte. Rene Stauß (VSV Stuttgarter Kickers) belegte mit 6737 Zählern den 17. Platz. Der Ulmer Tim Nowak landete auf Rang 19 (6646 Punkte).

Zum kompletten Bericht von Silke Morrissey auf leichtathletik.de

Starke HürdensprinterInnen scheitern im Halbfinale

Die beiden Hürdensprinter Matthias Bühler (TSG 1862 Weinheim) und Gregor Traber (VfB Stuttgart) kamen in 13,65 Sekunden bzw. 13,66 Sekunden nicht über das Halbfinale hinaus. Zeitgleich mit der Zweitplatzierten belegte Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen) den dritten Rang und verpasste damit denbar knapp den Einzug ins Finale über 100 Meter Hürden. Nadine Gonska (MTG Mannheim) konnte sich nach 23,13 Sekunden im Vorlauf über 200 Meter im Halbfinale in 23,24 Sekunden nicht mehr weiter steigern. Der 400 Meter Hürden Spezialist Felix Franz (LG Neckar-Enz) scheiterte mit 51,21 Sekunden knapp am Einzug ins Halbfinale. Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen) kam in 58,17 Sekunden ebenfalls nicht über den 400 Meter Hürden-Vorlauf hinaus. Ähnlich erging es Martin Jasper (VfB Stuttgart) im Dreisprung: 16,27 Meter reichten nicht für den Endkampf. Überraschend scheiterte auch der Offenburger Speerwerfer Johannes Vetter als 16. bereits im Vorkampf mit 79,98 Metern. Anna Hahner (Run2Sky) kam in 1:18:41 als 74. über die Halbmarathon-Distanz ins Ziel. Melina Tränkle (LG Region Karlsruhe) musste aufgrund einer Fußverletzung das Rennen leider vorzeitig beenden.

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