Matthias Bühler sensationell deutscher Hürdenmeister<br>Christina Obergföll gewinnt Speerwerfen / Timo Benitz Vizemeister über 800m / Bronze für Anne Möllinger und Lisa Hahner
  26.07.2011 •     BLV


Kassel (23./24.07.) – Sommerliche Temperaturen gab es im Auestadion von Kassel bei den 111. Deutschen Meisterschaften zwar keine, aber die badischen Athleten präsentierten sich in den zwei Tagen trotzdem auf der Sonnenseite.

Zwei Goldmedaillen für die beiden Offenburger Christina Obergföll und Matthias Bühler, die Vizemeisterschaft für den Stockacher Timo Benitz und Bronzemedaillen für Anne Möllinger und Lisa Hahner war die erfolgreiche Ausbeute. Und das, obwohl mit Verena Sailer und Carolin Nytra zwei heiße Sieganwärterinnen verletzungsbedingt nicht dabei waren.

Christina Obergföll ließ es beim Speerwurf richtig krachen: Im zweiten Durchgang schleuderte sie ihr Arbeitsgerät auf großartige 68,86 m – Meisterschaftsrekord. Da konnte keine der Konkurrentinnen mehr dagegen halten. 64,81, 64,28 und 65,30 m warf die Offenburgerin anschließend – auch in der Serie beachtlich. Mit neuer Saisonbestleistung gewann der Schützling von Werner Daniels nach 2007 und 2008 sowie zwei Jahren als Vizemeisterin endlich wieder Gold.

„Bei den Bedingungen hätte es nicht besser laufen können. Knapp 69 ist schon ein Wort. Ich bin zufrieden und auf einem guten Weg zur WM“, freute sich Christina nach dem Wettkampf. „Ich war zwei Jahre keine deutsche Meisterin, deshalb bin ich jetzt glücklich. Mit so einer guten Weite und Meisterschaftsrekord ist das natürlich doppelt schön. Ich möchte bei der WM eine Medaille gewinnen. Wie weit man dafür werfen muss, ist mir vollkommen egal. Natürlich wäre es schön, wenn ich mal wieder Jahresbestleistung beim Höhepunkt werfen könnte. Im Moment sieht es gut aus, ich bin gesund und habe jetzt bei den Bedingungen fast 69 m geworfen, da kann ich gut weiter schauen.“

Während des Speerwurfwettkampfs stand der 800m-Lauf der Männer an. Und hier startete von Bahn eins der eigentlich als 1500m-Läufer bekannte Timo Benitz (TG Stockach). Als Vorlaufzweiter hinter dem favorisierten Robin Schembera (Leverkusen) hatte er sich in 1:49,14 min für das Finale qualifiziert. Der Favorit verletzte sich beim Einlaufen und musste beim Endlauf passen. Nach 500m wurde das Tempo schnell, der Erfurter Sebastian Keiner machte die Pace. Auf der Zielgerade ein Massenspurt – der Braunschweiger Sören Ludolph zog davon und außen stürmte Timo Benitz dem Ziel entgegen. Mit großartigem Kampf stürzte er sich ins Ziel und schaffte tatsächlich das Unglaubliche: In 1:50,69 min fing er Sebastian Keiner noch ab und holte sich mit einer Hundertstel Vorsprung die Vizemeisterschaft.

(Ausführlicher Bericht folgt.)

Ralf Wohlmannstetter