Lukas Naegele gewinnt zum vierten Mal den MEIN FREIBURG MARATHON
  10.04.2018 •     BLV


Den Marathonlauf beim 15. Freiburg Marathon gewannen Lukas Naegele (PTSV Jahn Freiburg) und die Schweizerin Marianne Okle (LAC Bern). Über die Halbmarathonstrecke waren Omar Tareq (TuS Lörrach-Stetten) und Anine Hell erfolgreich. Beim erstmals durchgeführten 10 km Lauf setzten sich Bachir Benouaret (Hochschule Offenburg) und Alica Moser (USC Freiburg) durch.

Da sich der Münchener Veranstalter „runabout“ aus wirtschaftlichen Gründen zurückgezogen hatte, wurde der 15. Freiburg Marathon, unter den neuen  Namen „MEIN FREIBURG MARATHON“ erstmals unter der Regie von Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe in Zusammenarbeit dem Badischen Leichtathletik-Verband durchgeführt.

Und für die Premiere hätte es für die neuen Veranstalter nicht besser laufen können. Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel, Temperaturen um 20 Grad Celsius waren die äußeren Bedingungen für die rund 10.000 Starter. Wenn auch die große Hitze vielen Läuferinnen und Läufer zusetzte, die meisten passten sich den ungewohnten Temperaturen an, drosselten ihr Tempo und tranken sehr viel. Dennoch hatten die Sanitäter viel zu tun.

Die Streckenführung war weitgehend identisch, mit der in den vergangenen Jahren. Vom Start auf dem Messegelände führte die 21,1 km lange Strecke (die Marathonläufer mussten zwei Runden laufen) durch verschiedene Stadteile, durch die Innenstadt und wieder zurück zur Messe. In der Altstadt ging es über das gefürchtete Kopfsteinpflaster und entlang der Bächle; dabei wurden die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten wie das Münster, dass Theater und die beiden Stadttoren, passiert. Tausende Zuschauer und die vielen Bands an der Strecke sorgten auch diesmal wieder für Stimmung.

Über die Marathonstrecke fehlte Benedikt Hoffmann, der 2016 mit 2:23:03 Stunden einen Streckenrekord mit Ansage aufstellte. Hoffmann lief zur gleichen Zeit bei der Deutschen Halbmarathonmeisterschaft. So ging Lukas Naegele  (PTSV Jahn Freiburg) als alleiniger Favorit an den Start an den Start. Nach Siegen 2014, 2015 und 2017 wollte Naegele seinen vierten Sieg erringen. Hochmotivviert ging er an den Start, lag recht schnell vorne und ließ von Anfang an keinen Zweifel an seinen Siegeswillen aufkommen. Nach 2:34:22 Stunden passierte er total erschöpft als Sieger die Ziellinie und wurde so seiner Favoritenrolle gerecht. „Das war der härteste Lauf, den ich je in Freiburg gemacht habe. Die erste Runde verlief noch wie ich es mir vorgestellt hatte. In der zweiten Runde wurde es von Kilometer zu Kilometer schlimmer. Die Hitze hat mir schon zu schaffen gemacht. Dazu kam, dass ich aus beruflichen Gründen keine optimale Vorbereitung hatte. Ich war unglaublich glücklich, als das Rennen vorbei war und ich als Sieger durchs Ziel laufen konnte. Dennoch hätte ich mir eine bessere Zeit gewünscht“, so der nun viermalige Freiburg-Marathonsieger.
Den zweiten Platz belegte Moritz Flader (LG Gummersbach) in 2:47:29 Stunden, knapp dahinter erkämpfte sich Peter Hoehne (TLV-LT Eichenzell) in 2:47:46 Stunden den dritten Platz.

Bei den Frauen musste die Vorjahressiegerin Stefanie Doll (SV Kirchzarten) auf eine Titelverteidigung verzichten. „Leider kann ich beim MEIN FREIBURG MARATHON nicht teilnehmen da ich schon seit Anfang Januar verletzt bin“, sagte sie im Vorfeld. Die Zweitplatzierte des Vorjahres Susanne Gölz (LC Breisgau)  startete am gleichen Wochenende bei der Deutschen Halbmarathonmeisterschaft in Hannover. So ging von den drei Erstplatzierten des Vorjahres nur die Dritte Natascha Bischoff (LSG Karlsruhe) an den Start. Damit war die Favoritenfrage bei den Frauen völlig offen. Und das Rennen endete mit einer Überraschung. Es gewann die Schweizerin Mariann Okle. Die Bernerin, die im vergangenen Jahr mit Platz zwei beim 100 km Lauf in Biel ihren bislang größten Erfolg feierte. Ihre Zeit 3:04:30 Stunden. „Der Sieg ist auch für mich eine Riesen-Überraschung. Von Anfang an vorne weg zu laufen, war für mich etwas völlig Neues. Mit der Hitze hatte ich keine Probleme, ich habe so viel getrunken wie noch bei keinem Lauf.“ Ebenfalls überraschend war der zweite Platz von Annette Götz (Droste Running Team Freiburg). Sie lief 3:07:54 Stunden. Sie hatte bereits 2009 den Freiburg Marathon gewonnen. „Ich hatte mir eine Zeit von unter 3:10 Stunden vorgenommen, mit einem Podestplatz habe ich nicht gerechnet.“ Sabine Schmey (WRT Umkirch) wurde vor Aline Knechtli Dritte.

Über die Halbmarathonstrecke gab es durch Omar Tareq (TuS Lörrach-Stetten) einen Favoritensieg. Der Vorjahressieger ging das Rennen sehr schnell an, konnte sein Tempo aber, trotz der Hitze, bis ins Ziel durchlaufen. Tareq gewann in 1:08:59 Stunden und war über eine Minute schneller als bei seinem Vorjahressieg.
„Ich bin von Anfang an auf Sieg gelaufen. Ich wollte meinen Vorjahressieg wiederholen, und habe recht bald gemerkt, dass Fritz Koch Probleme hat. Das Wetter war toll, Probleme mit der Hitze hatte ich nicht. Die Stimmung einfach bombastisch.“
Auf Platz zwei kam, wie im Vorjahr, Fritz Koch (LSF Münster) mit 1:10:13 Stunden. Für Fritz Koch, der kurzfristig nachgemeldet hatte und daher im Vorfeld nicht auf der Starterliste stand, war nach Platz zwei im Vorjahr ein Sieg schon das Ziel. „Meine Vorbereitung war dieses Jahr sehr gut und ich habe auch im Hinblick auf den Halbmarathon einige längere Läufe gemacht. Ich bin auf Sieg, nicht auf Zeit gelaufen. Bis km 13 war ich noch in direkter Nähe zu Omar und habe natürlich noch auf ein zu schnelles Angehen von ihm gehofft. Leider sind mir dann die Beine richtig schwer geworden. Dadurch war die zweite Hälfte langsamer als die erste, aber auch in Ordnung wenn man so viel riskiert. Die Hitze hat dann hinten raus auch noch ihr übriges getan.“ Im nächsten Jahr will es Koch erneut versuchen „Aber diesmal hatte ich keine Chance, Omar lief heute in einer anderen Liga.“ Dritter wurde Flavio Sterchi vor Florian Adami und dem Franzosen Samir Baala. Bei den Frauen gab es einen Schweizer Doppelsieg. Die Triathletin Anine Hell (Riehen) siegte in 1:25:10 Stunden vor Bettina Steiger (LC Basel/ 1.26:34) und Karina Sauter (SV Waldkirch).

Den erstmals durchgeführten 10 km Lauf, an dem sich auf Anhieb mehr als 1200 Läuferinnen und Läufer beteiligten, gewann Bachir Benouaret, (Hochschule Offenburg) in 34:37 Minuten vor Stephan Petrik (Tri-Team Freiburg/35:04) und Tobias Vater (ASC Konstanz/ 35:39). Frauensiegerin wurde Alica Moser (USC Freiburg) in  38:58 Minuten vor Sarah Kempf (40:31) und Verena Utz (AOK-Running-Team/ 43:01).

Bei der Marathonstaffel trumpfte, wie im Vorjahr, der LAC Freiburg mit drei Podestplätzen auf.
Bei den Männern gewann der LAC Freiburg I mit Ayuob El Koubriti, Marius Trompetter, Moritz Söffge und Filmon Teklebrhan. Auf Platz zwei kam LAC Freiburg II. Den Triumpf des LAC machte die Frauenstaffel (Julia Ritter, Carmen Isele, Hannah Tebartz van Elst und Laura Pauli) mit ihrem Sieg komplett.

Bei den Schülerstaffeln dominierten traditionell das Droste Hüllshoff Gymnasium Freiburg, die bei den Schülern und Schülerinnen nicht zu schlagen waren.
Die Streckenrekorde Marathon: Benedikt Hoffmann (2016/2:23:02 Stunden) und Birgit Bartels (2008/2:49:35), sowie Halbmarathon: Manuel Stöckert (2014/ 1:05: 02) und Anja Röttinger-Schnabel (2009/ 1.14:03) waren nicht in Gefahr.

Zufrieden zeigte sich nach Abschluss der Veranstaltung FWTM Chef Daniel Strowitzki, der beim 10 km Lauf mitgelaufen ist. „Ich konnte die tolle Stimmung an der Strecke genießen. Insgesamt bin ich mit der Veranstaltung, die wir ja mit dem Badischen Leichtathletik-Verband erstmals durchführten, sehr zufrieden. Die Neuerungen, wie der 10 km Lauf und auch die Siegerehrung der Altersklassen, sind sehr gut angenommen worden. Positiv war auch die Zusammenarbeit mit dem Badischen Leichtathletik-Verband. Sicherlich gibt es für die Zukunft noch einige Verbesserungen und Veränderungen zu machen. Wir überlegen, ob wir es wieder bei einer zweitägigen Veranstaltung belassen und den Freitag streichen. Erwähnen möchte ich aber auch, dass wir auf die gute Vorarbeit des früheren Veranstalters aufbauen konnten. Da konnten wir vieles übernehmen.“ Auch Philipp Krämer, Präsident des Badischen Leichtathletik-Verbandes, zog eine positive Bilanz. „Unser erstes gemeinsames Projekt verlief sehr gut. Ich freue mich, dass die Kinderleichtathletik gut angenommen wurde. Hier waren die Rückmeldungen, auch seitens der Eltern durchweg positiv. Wenn in den kommenden Jahren der Termin nicht mit dem Ende der Osterferien kollidiert, wird es hier bestimmt eine noch größere Beteiligung geben.“

Infos: www.mein-freiburgmarathon.de