Laura Knörr 1500m-Doppelsiegerin mit und ohne Hindernisse
  25.08.2008 •     BLV


Ohrdruf (16./17.08.) – Im Schatten der parallel laufenden olympischen Spiele in Peking wurden die Süddeutschen Meisterschaften der Aktiven und B-Jugendlichen ausgetragen. Für die Ausrichtung des Wettkampfes hatte sich der Thüringische Leichtathletikverband im kleinen Örtchen Ohrdruf bereit erklärt.

Eine kleine Delegation von Athleten fand sich, um die Reise dorthin anzutreten und den BLV zu vertreten. Beide Wettkampftage boten unseren Leichtathleten gute Witterungsbedingungen kombiniert mit sehr gut organisierten Meisterschaften, die für die BLV-Athleten so begannen, wie es sich auch der DLV in Peking gewünscht hätte: Bei den ersten drei in Ohrdruf ausgetragenen Disziplinen standen eine Silber und zwei Goldmedaillen in der Ergebnisliste. So hieß am Ende die Medaillenausbeute achtmal Gold, siebenmal Silber und zehnmal Bronze.

Den Anfang des angesprochenen Medaillenregens machten jeweils mit Gold Marcel Bosler (TV Iffezheim) im Kugelstoßen der B-Jugend und Sven Tetz (TV Gengenbach) im Männer-Weitsprung sowie mit Silber Melanie Motzenbäcker (MTG Mannheim) im Hammerwerfen der Frauen. Sehr dominant gegenüber der Konkurrenz zeigte sich vor allem Marcel. Nach dem diesjährigen Formhoch gestaltete es sich für ihn als eine Leichtigkeit, die Mitstreiter auch mit einer für ihn nicht so guten Weite locker in Schach zu halten. Die Siegesweite von 18,93 m mit der 5 kg-Kugel gegenüber 16,94 m des Zweitplatzierten sprechen für sich.

Nicht ganz so deutlich entschied sich Svens Weitsprungwettbewerb. Der Gengenbacher ließ es etwas langsamer angehen und überließ zunächst dem Zweitplatzierten Stefan Köpf (LG Staufen) den Vortritt. Der hatte sein Pulver jedoch bereits im ersten Versuch mit 7,41 m verschossen und konnte dem Konter von Sven mit der Siegesweite von 7,48 m im fünften Versuch nichts mehr entgegen setzten. Auch Heiko Kresin (TSG Rohrbach) sprang im gleichen Wettbewerb mit 7,08 m noch in die Medaillenränge auf den dritten Platz.

Melanie als dritte im Bunde der Medaillenschnellstarter musste sich im Hammerwerfen nur Joana Hahn (TV St. Wendel, 60,97 m) geschlagen geben. Der Boden hatte ihr 4 kg schweres Wurfgerät erst nach 59,87 m wieder.
Für noch mehr Silber für den Mannheimer Verein sorgte Julia Barte in den jüngeren Klassen der Jugendlichen. Ihr Hammer flog 45,42 m durch die Luft, was etwas zu wenig war, um an diesem Tag die Goldmedaillengewinnerin Svenja Kern (LG Eintracht Frankfurt) mit 47,15 m zu überbieten.

Immer wieder für eine Goldmedaille zu haben ist und war der Offenburger Quentin Seigel. Nach dem er am Samstagvormittag bereits den 200m-Vorlauf bestritt und den Endlauf der Konkurrenz überließ, trat er Nachmittags erneut zu seiner Paradedisziplin an, den 400m Hürden. Wie gewohnt lief er vom Start weg ein beherztes Rennen und ließ sich die nach 300m erarbeitete deutliche Führung auch durch einen kleinen Strauchler an der drittletzten Hürde nicht nehmen, die er sicher in 52,33 sec über die Ziellinie rettete.

Eine eigene Klasse für sich war erwartungsgemäß wieder Jennifer Klein (MTG Mannheim) im Hochsprung. Wie bereits zwei Wochen zuvor bei den Süddeutschen Juniorenmeisterschaften in Ludwigshafen begann ihr Wettkampf erst, als er für die anderen Springerinnen bereits beendet war. Die am Schluss übersprungenen 1,80 m knüpfen nicht ganz an die 1,85 m aus Ludwigshafen an, sind jedoch eine respektable Leistung.

Ebenfalls sehr hoch einzuschätzen ist das Ergebnis von Andreas Hofmann (MTG Mannheim). Er schleuderte seinen 700g-Speer auf beachtliche 73,00 m, womit er sich in der letztjährigen deutschen Bestenliste auf Rang zwei in seiner Klasse positioniert hätte. Und auch hier gab’s einen deutlichen Abstand zum Zweiten (67,59 m).

Ein weiteres Gold für die gleiche Sprunggruppe aus der auch Jennifer Klein entstammt, verzeichnete Björn Schildhauer im Dreisprung der B-Jugend. Erst im letzten Versuch gelang es ihm, die bis dahin angesagte Führungsweite von 14,25 m von Manuel Bigelmaier (Kreis Günzburg) um drei Zentimeter zu übertrumpfen und sich damit ganz nach oben auf das Treppchen stellen zu dürfen. Zumindest den Sprung darauf schaffte auch noch ein weiterer Badener.

Max Scheible (TV Engen) nahm für seine 14,06 m das Bronzemetall entgegen.
Zwei weitere Springerinnen in den Medaillenrängen platzierte die MTG Mannheim mit Pia Dürr und Theresa Daum. Pia traf im Dreisprung auf die sehr starke Katja Demut vom TuS Jena, der mit 13,59 m an diesem Tag keiner etwas vormachte. Vier ungültige Versuche und eine für sie nicht ganz zufriedenstellende Weite mit 12,61 m reichten dennoch für Platz zwei. Theresa erkämpfte sich im Weitsprung mit 5,81 m Bronze.

Nicht ganz an seine bisherigen diesjährigen Leistungen kam Sascha Hördt (TSG Weinheim) heran. Mit 55,84 m flog sein Diskus ein ganzes Stückchen kürzer als der des Siegers Heinrich Seitz (Eintracht Frankfurt, 59,43). Dennoch wurde die Leistung mit Silber belohnt. Im Diskuswurf der weiblichen Jugend B reichte es für Michelle Emmerich (LAZ Mosbach/Elztal) mit 40,55 m für Rang drei.

Die lange Laufstrecke der Jugend hatte Timo Benitz (TG Stockach) ganz in seiner Hand. Das Rennen über die 3000m entschied er im Schlussspurt für sich und siegte in 9:08,04 min knapp mit etwa einer Sekunde Vorsprung.

Über dieselbe Distanz, aber mit Hindernissen, lief auch Kathrin Tröndle (LG Karlsruhe) auf Goldkurs. Sie benötigte 11:50,29 min für die knapp siebeneinhalb Runden und blieb ungefährdet durch die Konkurrenz. Ihre Vereinskollegin Cornelia Moll hatte es da etwas kürzer und stellte sich sowohl über die 400m Flach- als auch Hürdendistanz. In zwei gut besetzten Starterfeldern führte sie zweimal die Spitze mit an und lief in 55,09 sec bzw. 60,08 sec auf Rang zwei und drei, darf sich also über Silber und Bronze freuen. Den Medaillensatz komplett machte sie dann noch durch die Staffelerfolge der LG Karlsruhe.

Sowohl über die 4x100m (Lindenmeier, Moll, Schmütz, Kaufmann) als auch über die 4x400m (Lindenmeier, Schmütz, Kaufmann, Moll) war eine Mannschaft der Läuferinnen in rot-gelb am Start und holte sich in 48,78 sec bzw. 4:00,87 min einmal Gold und einmal Silber bei der Siegerehrung ab. Auch deren Herrenmannschaft war stark im Rennen dabei. Das Quartett Weigand, Lauinger, Kehr und Hein benötigte 42,31 sec, um das Holz über die Stadionrunde zu tragen. Unschlagbar an diesem Tag war allerdings das Team der TSV Friedberg-Fauerbach, das in 40,88 deutlich siegte.

Zwei Podiumsplätze reservierte sich der BLV über die 1500m Hindernisdistanz der weiblichen Jugend B. In einem spannenden Rennen und einem Finish mit nur hauchdünnem Vorsprung von sieben Hundertstelsekunden löste Laura Knörr (TV Konstanz) nach 5:06,50 min die Lichtschranke vor Felicitas Krause Gesa (TV Dillenburg) aus und nahm goldenes Edelmetall mit nach Hause. Zweite badische Medaillengewinnerin war Tamara Iglseder (TV Bühl), die in einer Zeit von 5:16,64 noch den Sprung auf das Treppchen schaffte. Damit konnten sich beide bereits über ihr zweites Edelmetall freuen, denn sie waren tags zuvor bereits über die 1500m Flachdistanz angetreten. Laura hatte dort in 4:47,28 min bereits ihre erste Goldmedaille gewonnen – und Tamara war auch dort in 4:52,06 bereits Dritte geworden.

Silber und Bronze hatte es auch über die 800m der weiblichen B-Jugend für den BLV gegeben. Die Zwillinge Felizitas und Ester Müller (beide TS Ottersdorf) liefen über die zwei Stadionrunden in 2:13,86 und 2:16,53 min aufs Treppchen.
Bronze ergatterte auch Matthias Knittel (TG Stockach) im Hochsprung. Bis zu den übersprungen 2,06 m lag er gut im Wettbewerb, leistete sich bis dahin keinen Fehlversuch. Er scheiterte jedoch an den 2,09 m der beiden vor ihm platzierten Springer, trotzdem Bronze für ihn. Bei der B-Jugend sprang Michael Jordan (TV Sulzfeld) mit 1,92 m ebenfalls auf den Bronzerang.

Zwei Staffeln erliefen sich noch Bronze auf der Rundbahn von Ohrdruf. Sowohl die Startgemeinschaft Stockach-Wehr bei den 3x1000m Langstaffeln in der Besetzung Ziganke, Kluzik, Dörflinger und 7:46,93 min als auch die LG Ortenau Nord über die 4x100m der weiblichen Jugend B mit Zimmermann, Stadelbacher, Schmälzle, Bühler und 49,96 sec konnte sich das Edelmetall erlaufen.

Insgesamt sahen wir über beide Tage hinweg trotz fortgeschrittener Saison eine nach wie vor beständige Form unserer BLV-Athleten. Zum Saisonausklang können wir deshalb bei den bevorstehenden Vergleichskämpfen, Mehrkampfmeisterschaften und den DMM Endkämpfen ebenfalls noch gute Ergebnisse erwarten.