Kristina van Haaren beim Anti-Doping Camp in Albertville
  14.08.2007 •     BLV


Am 7. Juli trafen wir um 18 Uhr in der Jugendherberge in Freiburg ein. Wir, das waren 18 Jugendliche aus den verschiedenen Sportverbänden Deutschlands darunter drei Vertreter des DLV, die eine Woche lang an dem deutsch-französischen Anti-Doping Camp in Albertville teilnehmen werden.

Am nächsten Morgen reisten wir um 9 Uhr aus Freiburg ab und erreichten nach sechs Stunden Fahrt Albertville in den französischen Alpen. Nach einem kurzen Stadtbummel bezogen wir unsere Zimmer im Haus des Deutsch-Französischen Jugendwerks und nach einem kurzen Abendessen lernten wir dann auch die Jugendlichen der französischen Sportverbände kennen.

Der erste Tag in Albertville stand ganz im Zeichen des beiderseitigen Kennenlernens und der Einführung in die Thematik "Doping". Deutsche und französische Teilnehmer stellten sich einander vor.

Kennenlernspiele, persönliche Statements und das Ausfüllen eines Fragebogens über das Thema Doping füllten den ganzen Vormittag aus. Nachmittags war dann als Ausgleich fünf Stunden Rafting in einem reißenden Gebirgsfluss angesagt. Total müde und etwas unterkühlt trafen wir zum Abendessen ein. Eigentlich war nach dem Abendessen noch eine Diskussionsrunde über Doping und Anti-Doping Aktivitäten geplant, doch stattdessen wurde Bettruhe verordnet, die wir gerne in Anspruch nahmen.
Der zweite Tag diente der Einführung in die Dopingproblematik. Patrick Magaloff, Leiter der medizinischen Abteilung Sport und Gesundheit in Frankreich, stellte uns in seinem Referat die Wirkungsweise verschiedener Dopingpräparate und ihre Nebenwirkungen dar. Uns Teilnehmer wurde dabei klar, dass Doping kein Kavaliersdelikt ist, sondern Betrug am Sport und an den Mitkonkurrenten. Darüber hinaus haben alle Dopingmittel schlimme Nachwirkungen, die sich zum Teil erst nach Jahren auf den menschlichen Körper verheerend auswirken.  

Später diskutierten wir noch gemeinsam in gemischter deutsch-französischer Runde das Thema "Warum wird gedopt?". Wir fanden viele Antworten (Leistungsdruck, Geld, Ruhm, Erfolg, größere Belastbarkeit, Überschreiten der Leistungsgrenzen, Druck von Umfeld oder Trainer etc.) aber wir fanden keine Lösung, wie Doping zu verhindern wäre, außer dass man die Athleten besser informieren und über die schlimmen Folgen aufklären sollte.

Eine Bergwanderung diente der Entspannung zwischen diesen beiden Arbeitsblöcken.
Am dritten Tag war sportliche Aktivität angesagt. Schon morgens um 8 Uhr ging die ganze Gruppe mit Mountainbikes auf Tour in die Alpen. Völlig überraschend tauchten dabei zwei Fernsehteams von ARD und ZDF auf, die uns auf unserer Tour und bei unseren späteren Aktivitäten nun eineinhalb Tage begleiteten. (Ein 15-minütiger Bericht dieser sportlichen Aktivitäten und der anschließenden Diskussionsrunden wurde später während der Übertragung der "Tour de France" und bei "KiKa" ausgestrahlt.) Nach vierstündiger Quälerei fielen wir erschöpft von den Bikes, um nach einen kurzen Picknick dann noch einmal vier Stunden lang einen Abenteuer-Baumparcours zu meistern.

Totale Erschöpfung dann am Abend, wo wir mit drei französischen Hochleistungssportlern aus dem Bereich Biathlon zusammentrafen. Sie gaben uns einen Überblick über ihre sportliche Karriere und erklärten uns, warum sie Doping ablehnen, obwohl sie ahnen, dass viele ihrer Konkurrenten zu Dopingmitteln greifen.

Der letzte Tag begann nach dem Frühstück mit kreativem Arbeiten. Wir entwickelten in Gruppenarbeit Foto-Collagen, Plakate, Bilder zum Thema Anti-Doping.

Dann wurde es feierlich. Der Bürgermeister von Albertville traf ein, zusammen mit Offiziellen des DOSB, des Deutsch-Französischen Jugendwerks und des Französischen Sportverbandes. Man überreichte uns die Urkunde, die uns als Junior-Botschafter für Doping-Prävention auszeichnet.

Der Nachmittag gehört uns zur freien Verfügung. Es geht ins Schwimmbad.

Nach dem Abendessen präsentierten die einzelnen Gruppen ihre Arbeiten zum Thema Doping-Prävention. Wir waren überrascht über die originellen Ideen und professionellen Entwürfe der anderen Gruppen, aber auch stolz über die eigene Arbeit.

Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns von unseren französischen Gastgebern und traten die Rückreise an. Hinter uns lag eine Woche in der wir sehr viel über das Thema Doping, die Gründe für Doping und Maßnahmen zur Vorbeugung und zum Eindämmen der Dopingproblematik gelernt hatten.
Als Multiplikatoren werden wir in der Zukunft versuchen, unser Wissen an die jungen Sportlerinnen und Sportler in der Leichathletik weiterzugeben.  

Ein ganz besonderer Dank gilt Herrn Prof. Treutlein von der PH Heidelberg, der uns während der Dauer unseres Camps ausgezeichnet betreut hat.

Kristina van Haaren