Kinderleichtathletik vom DLV-Verbandsrat entschieden …<br>… doch eine „Sternstunde“ für die (Kinder-)Leichtathletik war dies nicht …
  18.06.2012 •     BLV


… - meine ich, liebe Freunde der badischen Leichtathletik.

An der Stelle möchte ich über die Entscheidung des DLV-Verbandsrates vom 15. Juni d.J. in Bochum informieren und damit eine schnelle Information geben.

Mit 124 Jastimmen bei 71 Neinstimmen für die Kinderleichtathletik entsprechend dem Vorschlag des BA Jugend liest sich die Entscheidung eindeutig. Allerdings wird dies doch sehr relativiert, berücksichtigt man die Tatsache, dass diese Entscheidung mit den „gewichteten“ Stimmen der zwanzig Landesverbände im DLV zustande gekommen ist. Dies bedeutet, dass die Landesverbände aufgrund Ihrer Mitgliederzahl unterschiedliche Stimmengewichte in eine Abstimmung einbringen. Dies reicht von einer Stimme (Bremen) bis zu 30 Stimmen (Bayern). Der Badische Leichtathletikverband hat 13 Stimmen.

Betrachtet man jedoch das Abstimmungsverhalten der Landesverbände, so stimmten 11 Landesverbände dafür – aber 9 dagegen – nahezu „pari“ !

Die Jastimmen setzen sich aus 112 Stimmen aus den Landesverbänden zuzüglich 12 aus dem – einheitlich abstimmenden – DLV-Präsidium zusammen.

Das Ergebnis zeigt auf, wie knapp diese Entscheidung wirklich war. Hätte nur ein (größerer) Landesverband ein anderes Votum abgegeben, wäre die Kinderleichtathletik abgelehnt gewesen.

Tatsache ist, dass tatsächlich ein „Spalt“ in dieser Frage vorhanden ist.

Aus meiner Sicht wäre es weitaus besser gewesen dem BLV-Vorschlag (Aufnahme der Disziplinen 50 m – Weitsprung – Ballwurf in der Klasse U 10) zu folgen, mit dem die Chancen für eine deutliche Mehrheit für die Kinderleichtathletik (die wir, wie andere Landesverbände auch, weiter nicht ablehnen) groß gewesen wäre. Allerdings ist  – auch für mich – nicht nachvollziehbar, weshalb man etwas Neues, das noch nicht ausreichend erprobt ist, durch das ersatzlose Streichen („Verbieten“) eines bisher beliebten und erfolgreichen Wettkampfangebotes „schützen“ muss, anstatt dieses über einen längeren Zeitraum parallel zuzulassen um eine wirklich verlässliche Einschätzung und Wertung vornehmen zu können.

In diesem Zusammenhang bedaure ich auch das Verhalten der zuständigen DLV-Vertreterin, die als Verantwortliche der am 24.02.2012 in Karlsruhe gebildeten Arbeitsgruppe „Nachwuchsleichtathletik – Leichtathletik im Lebenslauf vom Kind zum Erwachsenen“ versäumt hat, vor der Sitzung des BA „Jugend“ und der DLV-Verbandsrats-Tagung eine Sitzung einzuberufen um dabei eine möglichst einvernehmliche Empfehlung an den Verbandsrat zu erarbeiten.

Diese Chance habe ich auf der Grundlage unseres Beschlusses gesehen. Durch das Nichttätigwerden (trotz meines rechtzeitigen Hinweises) konnte diese nicht genutzt werden.
Als persönliche Konsequenz habe ich meine Mitarbeit in dieser Arbeitsgruppe beendet, da diese für  mich letztlich nicht mehr als eine Farce darstellt und ich keine  Verantwortung für Entscheidungen übernehme, an denen ich nicht wirklich mitwirken kann.

Interessant bleibt noch anzumerken, dass die meisten der Landesverbände, die nicht gegen die Kinderleichtathletik aber gegen die Ausschließlichkeit sind, auch weiter Wettkämpfe in den entsprechenden Disziplinen der Altersklasse U 10 – bis hin zu Landesmeisterschaften - anbieten werden.

Dieses – aus meiner Sicht – keineswegs positive Ergebnis für die Kinderleichtathletik hätte – aus meiner Sicht -  vermieden werden können. Unser BLV-Antrag war dazu eine gute Basis.

Die zuständigen BLV-Gremien werden sich mit diesem Thema (nochmals) auseinandersetzen um  ggf.  die Durchführung dieser Disziplinen in der Altersklasse U 10 weiter zu ermöglichen.

Hierüber wird zu gegebener Zeit informiert.
Schließlich möchte ich auch darauf hinweisen, dass für die Altersklasse U 10 die „klassischen Disziplinen“ im Jahr 2013 zusätzlich noch Gültigkeit haben.


Weitaus erfreulicher waren dann doch die Ergebnisse unserer badischen Athletinnen und Athleten, die bei den „Deutschen“ mit 3 Meistertiteln, 4 Vizemeisterschaften und 2 Bronzemedaillen – und damit insgesamt 9 Medaillen - zurückkehrten.

Dazu einen herzlichen Glückwunsch und Dank an alle Trainer und Betreuer unserer Sportlerinnen und Sportler, sowie natürlich ganz besonders den Deutschen Meisterinnen Carolin Nytra, Christina Obergföll, Verena Sailer, sowie den Medaillengewinnern Anne Cibis (Silber und Bronze), Lisa Hahner (Bronze), Matthias Bühler (Silber), Julian Howard (Silber). Eine großartige „Silberleistung“ gelang auch der 4x100 m – Staffel der MTG Mannheim mit Nadine Gonska – Carina Frey – Johanna Kedzierski – Deborah Hufschmidt

Ein Glückwunsch auch an alle BLV-Athletinnen und –Athleten, die in Bochum am Start waren und mit sehr guten – teilweise herausragenden – Leistungen sich, ihren Verein und den Badischen Leichtathletikverband hervorragend und sympathisch vertreten haben.


Philipp Krämer
BLV-Präsident