Julia Müller-Foell gelingt Titelverteidigung
  28.02.2008 •     BLV


Düsseldorf (16./17.02.) - Eine kleine, aber feine Teilnehmerschar trat den Weg nach Düsseldorf an, wo die bei Deutschen Jugendhallen- und Jugendwinterwurfmeisterschaften die besten Nachwuchsathleten des Landes ihr Stelldichein gaben. Zu den Top-Leistungen gehörte bei der männlichen Jugend die 1:48,47 min über 800m von Nachwuchshoffnung Sebastian Keiner (LC Erfurt) und die 1,88 m im Hochsprung bei der weiblichen Jugend, übersprungen von Kimberly Jeß (LG Rendsburg-Büdelsdorf).

Für den BLV standen am Ende eine goldene, sowie zwei Silber- und drei Bronzemedaillen im Medaillenspiegel. Eine gute Ausbeute, doch Finalplätze waren Mangelware, hier hätten wir uns über einige Platzierungen zwischen Rang vier und acht gefreut. Gleiches gilt auch für die Werferinnen und Werfer, die an dem Wochenende neben der Halle ihre Winterwurfmeisterschaften austrugen.

Als Titelverteidigerin ging Julia Müller-Foell (MTG Mannheim) in das 400m-Rennen. Ihrer Favoritenstellung wurde die junge Mannheimerin auch gerecht. In 56,71 sec gewann sie ihren Vorlauf deutlich und zog mit der viertbesten Zeit in die Finalläufe ein. Wegen der vier gleichberechtigten Läufe war kein Taktieren möglich, doch in 55,67 sec gewann sie auch ihren dritten Zeitendlauf. Doch die Konkurrenz im abschließenden vierten Lauf war stark, und so musste Julia noch ein wenig warten bis ihr Titelgewinn feststand. Am Ende hatte sie doch gut sechs Zehntel Vorsprung vor der Konkurrenz. "Die Titelverteidigung war mein Ziel", meinte Julia nach dem Lauf, "doch in der ersten Runde war ich vielleicht etwas übermotiviert. Es war schwer, mit der neuen Regelung eine schnelle Zeit zu laufen, da ich keine direkte Konkurrenz spürte. Die letzten Meter wollte ich dann nur noch ankommen. Im Ziel war ich zunächst etwas enttäuscht, doch nun will ich beim Länderkampf in Chemnitz meine Bestzeit attackieren."

Für die zweite Medaille sorgte Andreas Wurzel (LG Karlsruhe), der sich im Hochsprung der männlichen Jugend auf 2,12 m steigerte. Da er diese Höhe im ersten Versuch meisterte, lag er zunächst sogar auf Goldkurs, doch Tino Martin (SV Halle) konnte bei 2,14 m noch einmal kontern, somit blieb dem langen Karlsruher die Silbermedaille. "Ich bin sehr zufrieden, hier mein Potential abgerufen zu haben. Klar habe ich ein wenig gehofft, dass es für den Titel reicht. Doch der Sieg für Martin geht voll in Ordnung."
Hauchdünn auch die Entscheidung im Weitsprung der männlichen Jugend. Sowohl Mario Kral (Hallesche Leichtathletik-Freunde) als auch Julian Howard (MTG Mannheim) hatten nach dem Vorkampf 7,32 m zu Buche stehen. Der zweitbeste Versuch sprach mit 7,20 m zu 7,18 m für den Hallenser. Im Endkampf hatte dieser noch drei weitere Versuche über 7,20 m, während Julian am Brett zu viel riskierte. So blieb es am Ende bei Silber, doch die Weite sollte über den verpassten Titel hinwegtrösten. Hinter Julian sprang sich Florian Oswald (TSG Weinheim) auf den Bronzerang. Mit vier Vorsuchen blieb er jenseits der "magischen" Sieben-Meter-Marke, sein bester Versuch landete bei 7,11 m.

Etwas überraschender war da schon die Bronzemedaille für Jonas Frenzel (Ettlinger SV) über 1500m. Der deutsche B-Jugendmeister des Vorjahres über 2000m Hindernis hatte bei den Landesmeisterschaften bereits seine gute Form gezeigt und überzeugte auch in seinem Vorlauf. Kontrolliert siegte er trotz Stolperer und Risswunde in 4:02,65 min und war somit in den Kreis der Medaillenkandidaten aufgerückt. Im Endlauf ging dann von Anfang an die Post ab, keiner der Läufer wollte sich auf den Endspurt verlassen. Jonas kämpfte verbissen um den dritten Rang und behielt nach tollem Endspurt mit einer Zehntelsekunde die Oberhand. Dass seine 3:57,11 min eine neue Bestleistung darstellten, war da natürlich nur eine Randnotiz. Wir sind gespannt, wie sich Jonas weiter entwickelt. Hindernisse werden ja erst unter freiem Himmel überquert.

Eine weitere Bronzemedaille erkämpfte sich Carl Dohmann (SCL-Heel Baden-Baden) im 5000m Gehen der männlichen Jugend. Er konnte seine Bestzeit auf 21:38,79 min verbessern und wurde dafür mit dem dritten Rang belohnt. Auch er gehört noch zum jüngeren Jahrgang und wird sicher noch einiges von sich hören lassen.

Einen tollen sechsten Platz im Hochsprung erzielte Sven Tarnowski (TV Rheinfelden), der im ersten Versuch 2,04 m übersprang. Die 2,07 m waren an diesem Tag noch zu hoch, aber auch hier zeigt die Formkurve weiter nach oben.

Zwei weitere Medaillen gab es für BLV-Athleten bei den gleichzeitig ausgetragenen Deutschen Jugend-Winterwurfmeisterschaften, die auch für die Klassen der B-Jugendlichen ausgetragen wurde. Im Hammerwerfen der weiblichen Jugend B warf Julia Barte (MTG Mannheim) 45,74 m und erreichte damit die Silbermedaille. Nach zwei ungültigen Versuchen war sie zunächst mit einem Sicherheitswurf in den Endkampf gelangt. Dort gelang ihr gleich ihre Bestweite, auf die keine Konkurrentin eine Antwort parat hatte.

Im Speerwerfen der selben Klasse schob sich Isabelle Janz im letzten Versuch noch von Platz sechs auf den zweiten Rang nach vorne. Nach leicht ansteigender Serie landete ihr Wurfgerät auf 44,95 m, damit blieb sie nur gut einen halben Meter hinter der Zweitplatzierten zurück. Sechste wurde in diesem Feld Gwendolyn Weber (SC Bruchhausen). Mit 41,70 m gab sie der Konkurrenz um drei Zentimeter das Nachsehen. Im Diskuswerfen bei der B-Jugend zog Michelle Emmerich (LAZ Mosbach/Elztal) ins Finale ein. Sie schleuderte den Diskus auf gute 40,68 m und wurde damit Vierte.