Hallensportfest U8, U10 und U12 in Löffingen 2017
  21.02.2017 •     BLV


Erlebnis und Spaß standen im Vordergrund für die jüngsten Schülerklassen der Leichtathleten, die sich in den zwei Löffinger Sporthallen zum ersten Wettkampf in diesem Jahr trafen. Sowohl bei den Einzeldisziplinen als auch in der abschließenden Biathlonstaffel stand letztendlich das Mannschaftsergebnis an erster Stelle. Über 170 Schülerinnen und Schüler traten dabei in insgesamt 28 Teams gegeneinander an und ermittelten an fünf Stationen die jeweiligen Sieger. Dies bedeutete beim gastgebenden TB Löffingen vollen Einsatz während des Wettkampfs sowie beim Auf- und Abbau der vielfältigen Stationen.

In der Leichtathletikhalle mit dem spikesfesten blauen Kunststoffbelag erforderte ein Sprint, bei dem auch kleine Hürden überlaufen werden mussten, ein gewisses Maß an koordinativen Fähigkeiten, um zu einer schnellen Zeit zu kommen. Der Weitsprung über Schaumstoffquader mit Hilfe einer kleinen Rampe ermöglichte den Akteuren ein höheres und längeres Flugvermögen, ehe bei den drei Versuchen die Landung in fußbreite Zonen das zentimetergenaue Messen erübrigte. Einige Akteure konnten wohl zum ersten Mal in der noch jungen Sportkarriere mit Spikes einen besseren Abdruck vom blauen Tartanboden ausnutzen.

In der Dreifeldhalle wurde der Wuschelball („Koosh-Ball) möglichst weit in 2 m breite Zonen geworfen und analog zum Weitsprung gemessen. Beim Hochsprung wurde ein Springen an eine aufsteigende Kette von nummerierten  Kunststoffkissen durchgeführt, wobei die Körpergröße und damit die Reichhöhe aus Gleichheitsgründen verrechnet wurde. Die oft gefürchtete harte Latte und die hohen technischen Anforderungen an die Sprungtechnik konnten so bei den jungen Startern vermieden werden.

Als Abschluss konnte das aus mindestens fünf Nachwuchssportlern bestehende Team gegen jeweils drei andere Mannschaften einen abwechslungsreichen Parcour mit Sprüngen, Überlaufen oder Durchkriechen von Hindernissen und Würfen auf eine dem Biathlon entliehene Schießanlage bewältigen. Gerade diese als Staffelwettbewerb ausgetragene letzte Station förderte vortrefflich den bei dem Programm der Kinderleichtathletik geforderten Mannschaftsgedanken. Die Teammitglieder aber auch die vielen Zuschauer auf der Tribüne feuerten lautstark die Staffelläufer an, die im vielzitierten „Hexenkessel“ sich mit Schnelligkeit, Geschick und Treffsicherheit wie im aktuellen Skisportgeschehen gegen die Gegner durchsetzen wollten. Die zur gleichen Zeit äußerst erfolgreichen deutschen Biathleten dienten Manchem sicher als geeignetes Vorbild.  

Riesige Freude herrschte bei den jüngsten Schülern des TB Löffingen / LG Baar  in der Klasse U8. Sie konnten sich in den beiden Sprungdisziplinen klar durchsetzen und schufen sich damit den knappen Vorsprung von einem Punkt gegen über dem TV Neustadt, der die Biathlonstaffel dominierte und der weiteren Gruppe aus dem gleichen Verein, die die schnellste Sprintzeit vorweisen konnte. Mit dem besten Ergebnis im Hochsprung behauptete sich das Team aus gleich vier Vereinen, nämlich dem LV Donaueschingen, dem TV Furtwangen, dem TUS Hüfingen und dem TV Wehr auf Position vier.

Bei der Mannschaftswertung der U10 konnte sich der TV Wehr dank zwei Einzelsiegen und zwei zweiten Plätzen in den fünf Disziplinen vor dem gastgebenden TB Löffingen und der LG Eisenbach-Bubenbach behaupten. Es folgten der treffsichere TUS Hüfingen (Platz 1 im Biathlon), der TV Neustadt, das gemischte Team aus Lenzkirch und Furtwangen, der TB Löffingen II, die LTG Brigachtal, der FSV Schwenningen, der LV Donaueschingen, der TV Neustadt II, der TV Villingen, die LTG Brigachtal II sowie der TV Neustadt III.

In der U12 lieferten sich die drei besten Teams eine spannende Auseinandersetzung und hatten nur jeweils einen Punkt Abstand. Der TV Wehr setzte sich dank der besten Resultate im Sprint und Sprung an die Spitze vor dem LV Donaueschingen und dem kombinierten Team aus Furtwangen, Lenzkirch und Löffingen.

Gespannt war man auf die Einzelwertung der vier Disziplinen, die nach den Vorgaben des Leichtathletikverbandes nur für diese Altersklasse der 10– und 11-Jährigen  vorgesehen ist. Mit dieser Liste kann man einen aussagekräftigen Überblick über die Fähigkeiten und Fertigkeiten aller Teilnehmer in dieser Disziplin erhalten. Nach ihrem zweiten Platz im Vorjahr gelang diesmal Sophia Kaufmann vom LV Donaueschingen / LG Baar, die im Lauf und Wurf alle anderen Konkurrenten und Konkurrentinnen klar distanzierte, der Sieg. Auf den weiteren Rängen folgten Luan Kümmle (TV Wehr), Silas Grüninger (TB Löffingen), Luana Heerdegen (TV Wehr), Tim Rodinger (FSV Schwenningen), Lars Schwer (LG Eisenbach-Bubenbach), Arne Grosser (LV Donaueschingen), Vanessa Krane (TV Wehr) und Kristin Weiß ( TB Löffingen) vor weiteren 67 Nachwuchsathleten.  

Nach anfänglicher Skepsis insbesondere aus den ostdeutschen Landesverbänden wurde Schritt für Schritt dieses neue Wettkampfsystem eingeführt. Vor allem in der Halle, wo bessere Geräteausstattungen vorhanden sind, können attraktive Bewegungslandschaften zum Laufen, Springen und Werfen aufgebaut werden. Der Teamgeist auch in gemischten Gruppen schafft zusätzliche Motivation. Mit einer vom TB Löffingen neuentwickelten computerunterstützten Datenerfassung und Auswertung sind die Ergebnisse schnell abrufbar. So konnte eine Minute nach Ende der Wettkämpfe schon die erste Siegerehrung durchgeführt werden. Mit den landesweit gewonnenen Erkenntnissen der letzten Jahre werden die Wettbewerbe in noch etwas vereinfachter Form bei „Jugend trainiert für Olympia“ für die Grundschule ebenfalls nach dem Teamgedanken ausgetragen. Schwierigkeiten bei der landesweiten Umsetzung bereiten der große Gerätebedarf und die Gesamtorganisation eines solchen „Leichtathletikfestes“. Die Begeisterung der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler und die Anfeuerung durch die Eltern, Betreuer und Trainer machten diesen hohen zeitlichen und materiellen Einsatz bei diesem einzigen Hallenwettkampf für diese Altersklassen im Schwarzwald aber mehr als wett.