Gold für Carolin Walter über 400m
  19.02.2009 •     BLV


Frankfurt (04.02.) – Nach den Baden-Württembergischen und Süddeutschen Meisterschaften reihten sich noch die Deutschen Hallenmeisterschaften der Hochschulen in das dicht gedrängte Meisterschaftsprogramm der Leichtathleten mit ein. Wie schon im letzten Jahr übernahm die Universität Frankfurt zusammen mit der LG Eintracht Frankfurt die Verantwortung für die Ausrichtung der Veranstaltung im Sportpark von Frankfurt-Kalbach.

Als ein gewohntes Bild liefen die Wettbewerbe relativ ruhig ab, da weder die Starterfelder mit einer großen Teilnehmerzahl glänzten, noch der jährlich wiederkehrenden Mittwochnachmittag-Veranstaltung eine übermäßig große Anzahl externer Zuschauer beiwohnte, welche die Sportler tatkräftig unterstützten. Dem zu Folge waren die etwa 230 angereisten Studenten aus über 60 Hochschulen auf Eigeninitiative und gegenseitige Anfeuerung angewiesen.

Ohne die Anwesenheit von Badens derzeitigen 400m Topläuferinnen Carolin Walter vom SVK Beiertheim und Cornelia Moll von der LG Karlsruhe wäre die Medaillenausbeute für den BLV ein ganzes Stück kleiner ausgefallen und man wäre ohne goldenen Krone nach Hause gefahren. Denn die zwei 400m-Läuferinnen erwiesen sich auch unter den Studenten als sichere Favoriten auf die Podiumsplätze. Allen voran erlief Carolin das erste und auch einzige badische Gold des Tages in der Einzelwertung. In einem spannenden Rennen setzte sie sich gegen ihre Konkurrentin Esther Cremer in einem Wimpernschlag-Finale durch.

Nachdem die Bahnen auf der 200m-Runde verlassen werden durften, positionierte sie sich zunächst im Windschatten ihrer Rivalin. Von der 800m-Distanz kommend zeigte sie jedoch auf der Zielgerade das bessere Stehvermögen und lief in 54,43 sec mit drei Hundertstelsekunden Vorsprung über die Ziellinie. Vereinskameradin Cornelia, die wie Carolin auch für die WG Karlsruhe startet, legte mit 55,34 sec gleichfalls einen guten Lauf hin und durfte am Ende ebenfalls mit auf dem Podium stehen, womit sie ihren letztjährigen dritten Platz bestätigt.

Ersti, wie die Erstsemester-Studenten an den Hochschulen genannt werden, Martin Seiler von der WG Heidelberg, gelang ein wahrlich hervorragender Einstieg in das sportliche Hochschultreiben. Als einer der jüngsten Teilnehmer der Hochsprungkonkurrenz sprang er mit überquerten 2,11 m bei seinem Debüt auf den Silberrang. Das Gold musste er dem Vorjahressieger Karim Lofty (DSHS Köln) überlassen, der die 2,11 m ausließ, jedoch für Martin etwas unglücklich in seinem dritten und letzten Versuch noch die nächste Höhe von 2,14 m übersprang.

Den badischen Medaillenspiegel aufwerten konnte auch wieder einmal das von der MTG Mannheim stammende Springertrio von Trainer Holger Prestor, in Namen Theresa Daum, Sabine Walter und Pia Dürr. Pia legte im Dreisprung bereits im zweiten Versuch mit 12,50 m eine gute Weite vor, mit der sie mehrere Durchgänge die Führung hielt und als erste in das Finale einzog. Die sehr konstante Serie der Heidelberger Medizinstudentin, die am Ende eine Weite von 12,67 m aufwies, wurde von der Siegerin Katrin Krause (WG Köln) erst im fünften Durchgang durchbrochen.

Diese lag bis dahin stets einige Zentimeter hinter Pia, legte dann aber mit 12,73 m die Siegesweite fest. Von Versuch zu Versuch steigern konnte sich hingegen Sabine (WG Mannheim). Die Zwölfmetermarke im Vorkampf noch nicht geknackt, baute sie ihre Leistung im Endkampf aus und hatte nach dem sechsten Versuch 12,34 m auf ihrem Wertungsbogen stehen. Damit platzierte sie sich auf Rang drei und fügte dem Silber von Pia noch eine Bronzemedaille hinzu.

Für einen weiteren Sprung auf das Treppchen reichte es beim erneuten Antreten im Weitsprung für Sabine leider nicht mehr. Mit 5,83 m musste sie sich mit Platz vier zufrieden geben und verpasste damit die Bronzemedaille um neun Zentimeter, die sich ihre Vereinskollegin Theresa Daum (WG Heidelberg) ergatterte. Die Plätze eins und zwei gingen an Nadja Käther (WG Hamburg) mit 6,02 m und Melanie Petersohn (WG Halle) und 5,97 m.

Ein letztes Edelmetall in Bronze für den BLV in der Einzelwertung erreichte der Weinheimer Diskuswerfer Sascha Hördt von der FH Göttingen im Kugelstoßen. Nach anfänglichen Schwächen in den ersten beiden Versuchen und anschließend drei Ungültigen, verbesserte er sich im sechsten und letzten Versuch um über einen halben Meter auf 16,50 m und übertrumpfte den viertplatzierten Steffen Willwacher (WG Köln) deutlich. Fast ebenso ungefährdet machten auch Markus Bandekow (WG Berlin, 17,48 m) und Christopher Götz (VFH Wiesbaden, 17,22 m) das Ringen um Gold und Silber unter sich aus.

Zu den eher als selten ausgetragenen Disziplinen in der Leichtathletik gehört sicherlich die Olympische Staffel. Für die Männer gilt es mit vier Läufern das Holz möglichst schnell über die Distanzen von 800-200-200-400 Meter zu tragen. Die Frauenstaffeln bestehen hingegen nur aus drei Läuferinnen, die eine Strecke von 200-400-200 Meter zu bewältigen haben. Bei den am Ende des Tages ausgetragenen Läufen konnten zwei badische Hochschulen nochmal nach Edelmetall greifen.

Die Staffel von der WG Heidelberg, bestehend aus Gaida, Fischer, Staud und Trogisch, lag bereits nach den 800m in Führung und hielt die Führungsposition bis ins Ziel bei. Das Gold ging für sie in einer Zeit von 3:35,56 min weg, vor der WG Gießen in 3:38,26 min. Bronze erlief sich die WG Karlsruhe (Pletschen, Nobbe, Gesing, Kehr) in 3:39,82 min nur knapp dahinter.