Fünf EM-Medaillen für U23-Junioren
Zwei Silbermedaillen in Einzelwettbewerben gab es am gestrigen letzten Veranstaltungstag (16. Juli) zu feiern. Zunächst holte sich Anna Bühler (Unterländer LG) Silber im Weitsprung. Nachdem sie vor dem letzten Durchgang des Weitsprungfinales noch mi 6,41 Metern auf Rang 6 lag, setzte sie bei ihrem 6. Versuch alles auf eine Karte und übernahm mit 6,50 Meter kurzfristig sogar die Führung. Lediglich die Französin Yanis David konnte sie gleich darauf mit 6,56 Metern noch übertrumpfen. Dabei blieb es dann aber auch und Anna Bühler konnte sich über ihre erste internationale Medaille freuen.
<link https: www.leichtathletik.de news detail anna-buehler-fliegt-im-sechsten-zu-silber _new>Zum Bericht auf leichtathletik.de: Anna Bühler fliegt im Sechsten zu Silber
Die zweite Silbermedaille des Tages ging an Alina Reh vom SSV Ulm 1846 in neuer Bestzeit über 5.000 Meter. Von Beginn an zog sich das Feld weit auseinander. Vorne macht Yasemin Can, die in Kenia geborene und für die Türkei startberechtigte Weltklasseläuferin, mit deutlichem Vorsprung das Tempo und lief in 15:01,67 Minuten einem ungefährdeten Sieg entgegen. Dahinter folgten dann Alina Reh und in ihrem Windschatten die Schwedin Sarah Lahti. 500 Meter vor dem Ziel setzte sich Alina Reh mit einer taktisch klugen Tempoverschärfung von der Schwedin ab, um es nicht zu einem kurzen Spurt um Silber kommen zu lassen. Die Taktik ging auf; Meter um Meter setzte sich die 20-Jährige von ihrer Konkurrentin ab und sicherte sich die erhoffte Medaille in 15:10,57 Minuten.
Über Staffel-Silber konnte sich Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim) freuen. Als Schlussläuferin des DLV 4x400 Meter-Quartett hatte sie das Staffelholz auf Position vier liegend übernommen. Auf der Zielgeraden erkannte Sie klug die sich innen auftuende Lücke und konnte sich noch an den Schlussläuferinnen der Ukraine und von Großbritannien vorbei auf den Silberrang schieben. Auch die Zeit der deutschen Viertelmeilerinnen von 3:30,18 Minuten war Klasse.
Auch wenn er nicht selbst im Finale über 4x100 Meter der Junioren U23 auf der Bahn stand, hatte Deniz Almas vom VfL Sindelfingen doch einen maßgeblichen Anteil am Titelgewinn des deutschen Sprinterquartetts. Sorgte er doch mit dafür, dass der bei den Staffeln gefürchtete Vorlauf, der in Bydgoszcz auch den deutschen Sprinterinnen zum Verhängnis wurde, mit starken 38,91 Sekunden – Tagesbestzeit - erfolgreich überstanden wurde. Beim Aufwärmen für das Finale verletzte sich dann Deniz Almas und musste kurzfristig durch den Wattenscheider Philipp Trutenat ersetzt werden. Trotzdem stürmte der deutsche „Vierer“ in einer Millimeter-Entscheidung in 39,11 Sekunden zu Gold.
<link https: www.leichtathletik.de news detail u23-em-bydgoszcz-dlv-maenner-holen-gold-ueber-4x100-meter _new>Zum Bericht über die Staffelwettbewerbe auf leichtathletik.de
Bereits am Samstag sicherte sich Alina Kenzel vom VfL Waiblingen die Bronzemedaille im Kugelstoßen. Vergangenes Jahr war sie an selber Stelle noch U20-Weltmeisterin geworden, am Samstagnachmittag (15. Juli) wurde sie mit 17,46 Metern Dritte; Bydgoszcz ist also ein erfolgreiches Pflaster für die Abiturientin.
Hinter der Schwedin Fanny Roos, die mit 18,14 Meter klar die Goldmedaille holte, entbrannte ein spannender Kampf um die weiteren Medaillen, wobei die Platzierungen immer wieder wechselten. Am Ende lag Alina Kenzel mit ihrer im zweiten Durchgang erzielten Bestmarke noch einen Zentimeter vor der Vierten auf dem Bronzerang.
<link http: www.leichtathletik.de news detail alina-kenzel-gewinnt-bronze-im-zentimeterkrimi _new>Zum Bericht auf leichtathletik.de „Alina Kenzel gewinnt Bronze im Zentimeterkrimi“
Eine weitere Finalplatzierungen holte Simon Bayer vom VfL Sindelfingen. Der Kugelstoßer konnte sich dabei auch über eine neue persönliche Bestmarke von 19,30 Meter freuen.
Überraschend konnte sich die für einen Einzelstart über 100 Meter erst kurzfristig nachnominierte Lisa-Marie Nippgen (LAZ Ludwigsburg) bis ins Finale vorkämpfen. Nach 11,77 Sekunden im Vorlauf folgten 11,55 Sekunden im Semifinale und schließlich 11,72 im Finale, die dort den 7. Platz bedeuteten.
Zwei weitere siebte Finalplätze gingen an Athletinnen, die sich in Bydgoszcz mehr erhofft hatten. Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen) war als Jahresschnellste über 400 Meter Hürden zur U23-EM gereist und nach souveränen Siegen im Vorlauf und im Semifinale nach Platz 7 im Finale in 57,74 Sekunden enttäuscht aus dem Stadion gegangen.
Ebenfalls Siebte wurde Anne Klebsch vom LAZ Ludwigsburg im Hochsprung. Für sie war die Platzierung bei ihren ersten großen internationalen Auftritt durchaus als Erfolg zu werten, allerdings hatte sie sich etwas mehr wie die in Bydgoszcz übersprungenen 1,82 Meter erhofft.
Nicht ganz ins Finale reichte es für Manuel Eitel vom SSV Ulm 1846. Er schaffte es über 10,58 Sekunden im Vorlauf ins Halbfinale, wo dann mit 10,65 Sekunden und Rang 7 Endstation war. Denkbar knapp hat Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) das Finale über 800 Meter verpasst. Er hatte zwar am Ende der Vorläufe mit 1:47,31 Minuten die fünftschnellste Zeit aller Teilnehmer vorgelegt, hatte jedoch das Pech, dass sein Vorlauf der mit Abstand schnellste Lauf war und er als Fünftplatzierter keine Chance mehr hatte, über die Zeitregel das Finale zu erreichen.
Für den Ulmer Zehnkämpfer Tim Nowak endete der Wettkampf in Bydgoszcz bereits nach der ersten Disziplin. Über 100 Meter hat er sich eine Verletzung zugezogen, die ihn an der Fortsetzung des Zehnkampfs hinderte. Nathaniel Seiler (TV Bühlertal) lag im 20 km Gehwettbewerb lange Zeit vielversprechend mit wenigen Sekunden Abstand zur Führungsgruppe im Rennen, musste dann jedoch nach der dritten roten Karte durch die Gehrichter das Rennen aufgeben. Für Jessica Wessoly (MTG Mannheim) war die U23-EM schon zu Ende bevor sie richtig begonnen hatte. Auf Position drei in der 4x100 Meter-Staffel stehend wartete sie im Vorlauf vergeblich auf ihren Einsatz, da schon der 1. Wechsel des DLV-Teams nicht geklappt hat und so musste sie unverrichteter Dinge wieder von der Bahn.
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