„Familiäre Atmosphäre zeichnet uns aus“
Das Interview wurde von Stefan Kech geführt und erschien am 17. Oktober 2024 in der Badischen Zeitung.
BRÄUNLINGEN Wie die Zeiten sich ändern: AmWochenende lief Anja Röttinger (LAC Freiburg) als Erste ins Ziel beim Marathon
in Bräunlingen. Sie brauchte dafür exakt 2:49,58 Stunden. Rund viereinhalb Minuten später kam Theo Fehrenbach aus Friedenweiler an, der dieWertung bei den Männern gewann. Bereits im vergangenen Jahr rannte mit Stefanie Doll eine Frau der gesamten Konkurrenz davon. In den Anfängen dieser Veranstaltung zeichnete sich ein ganz anderes Bild.
Zwar waren die Bräunlinger schon seit der Premiere 1968 Pioniere in Sachen Frauen-Marathon, doch die Widerstände von offizieller (Verbands-)Seite erwiesen sich als gewaltig. Es wurde bezweifelt, dass Frauen einer solchen Langzeitbelastung überhaupt gewachsen seien – alles Schnee von vorgestern. Mit Problemen wie diesen muss sich Chef-Organisator Frank Kliche heute nicht mehr herumschlagen, für ihn und seine Helfer gab es dennoch eine Menge zu tun.
Herr Kliche, der Bräunlinger Marathon liegt nun schon einige Tage zurück. Wenn Sie in einem Satz Ihre Eindrücke schildern müssten, wie würde dieser lauten?
Es hat alles super gepasst. Ich hoffe, so geht es weiter. Abgesehen vom Regen – der war überflüssig, im wahrsten Sinne des Wortes.
Was hat Ihnen ganz besonders gefallen?
Da sind natürlich die Anmeldungen zu nennen. Mit 3100 Startern haben wir das beste Ergebnis überhaupt erzielt. Das ist nun schon der zweite Rekord innerhalb weniger Jahre, vor Corona wurde der Bestwert auf 3010 geschraubt.Wir sind ja kein Unternehmen und daher trotz Sponsoren sehr auf die Teilnehmer angewiesen.
Die Corona-Delle scheint damit endgültig überwunden.
Ich denke schon. Es hat ein wenig gedauert, bis wir uns von der Pandemiemüdigkeit erholt haben, aber darunter litten ja eigentlich alleVeranstaltungen. Bereits in den vergangenen beiden Jahren spürte man, dass es langsam wieder nach oben geht.
Was macht den Bräunlinger Marathon so besonders?
Das kann ich Ihnen genau sagen, dafür muss ich nur eine Laufgruppe aus Spanien zitieren, die mit 16 Teilnehmern extra für diese Veranstaltung angereist war. Sie erzählten, dass sie bereits auf der ganzen Welt angetreten seien, aber nirgends hätten sie so viel Hilfsbereitschaft und zuvorkommende Freundlichkeit erlebt. Sie haben sogar von einem richtig familiären Gefühl gesprochen. Damit ist alles gesagt.
Ein solches Lob geht runter wie Öl . . .
Ja, darüber freut man sich. Aber wir ruhen uns nicht darauf aus, sondern wollen immer noch besser werden.
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