Erfolgreiche virtuelle Frühjahrstagung des BLV-Verbandrates
  01.04.2021 •     BLV , Top-News BLV


Noch immer bestimmt die Corona-Pandemie maßgeblich den Alltag. Gefüllte Stadien, sei es zum Training oder zum Wettkampf, bleiben eine Wunschvorstellung. In einigen Vereinen ruht das sportliche Angebot. Doch die Gremienarbeit geht weiter; so auch beim Badischen Leichtathletik-Verband e.V. (BLV). Am Samstag, den 27. März 2021, trafen sich die Kreis- und Bezirksvertreter, die Fachwarte, die Ehrenmitglieder und das BLV-Präsidium online zur Frühjahrstagung des BLV-Verbandrates.

Vertreter aller badischen Leichtathletik-Kreise und -Bezirke treffen sich zweimal im Jahr zur Verbandratstagung – im Frühjahr und im Herbst. Auf der Tagung, an der auch das BLV-Präsidium und alle Fachwarte sowie die Ehrenmitglieder teilnehmen, berichtet das Präsidium und die Geschäftsstelle über ihre Arbeit und die Entwicklung des Verbandes. Es wird der Jahreshaushalt verabschiedet, bei Bedarf werden Ordnungen geändert und weitere Beschlüsse und Arbeitsaufträge für das Präsidium gefasst. Bereits das zweite Mal konnte die Tagung nur online durchgeführt werden, worüber BLV-Präsident Philipp Krämer in der Begrüßungsrede sein Bedauern äußerte. Vor allem der persönliche Austausch in Arbeitskreisen am Nachmittag entfällt leider beim Onlineformat.

Der BLV blickt auf ein schwieriges Jahr 2020 zurück. Viele Landesmeisterschaften mussten abgesagt werden. Finanzielle Einbußen konnten nur durch staatliche Finanzmittel abgewendet werden. Für Vereine fielen Einnahmen durch festwirtschaftliche Aktivitäten weg. Trotz der herausfordernden Umstände haben jedoch auch zahlreiche Vereine sowie Kreise/Bezirke an ihren Sportfesten und Kreismeisterschaften festgehalten und damit ein sehr wichtiges Angebot für die Athletinnen und Athleten geschaffen.

Zugeschaltet zur Tagung wurde Idriss Gonschinska, Generaldirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Auch er stellte fest: „Alles was die Leichtathletik prägt, den Reiz ausmacht, nämlich die Emotionen durch den Sport, ist kaum bzw. nur sehr eingeschränkt erlebbar.“ Er sieht in der Pandemie jedoch auch eine Chance die digitale Kommunikation weiterzuentwickeln. Diese neuen Formen des Dialoges vereinfachen die Gremienarbeit über weite Distanzen und sparen letztendlich Zeit und Reisekosten.

Idriss Gonschinska informierte über die Strukturreform des DLV, die nach der Leistungssportreform des Deutschen Olympischen Sportbundes e.V. notwendig ist. Er richtete seinen besonderen Dank im Namen des DLV-Präsidiums an Philipp Krämer und sein Team, das wichtige Impulse gegeben und den Prozess intensiv unterstützt hat. Abschließend bezeichnete er die badische Leichtathletikgemeinschaft als eine wichtige Säule für die Entwicklung der Leichtathletik in Deutschland und verabschiedete sich mit Gesundheitswünschen von den Verbandsratsmitgliedern.

Die Vertreter der Kreise/Bezirke berichteten über die Tätigkeiten ihrer Kreisvereine unterschiedlich. Hier konnte festgestellt werden, dass die kommunalen Entscheidungsträger die Corona-Verordnung zum Teil nicht korrekt auslegen, indem sie zum Beispiel die Möglichkeit der sportlichen Aktivität auf weitläufigem Gelände durch Stadionschließungen verhindern. Der BLV hat dazu ein Musterschreiben verfasst, in dem die Möglichkeiten der pandemiekonformen Stadionöffnung dargestellt werden. Einige Vereine bieten Onlinetraining an, andere treffen sich in Zweiergruppen zum Waldlauf oder führen Online-Wettbewerbe (Sport-Challenges) durch. BLV-Vizepräsident Rolf Bader wies darauf hin, dass eine Bildungsarbeitsgruppe eine Videosammlung von Übungen (Trainingstipps „mobil“) zusammengestellt hat, welche sehr gut in ein Onlinetraining eingebunden werden können. Die Wettkampftätigkeit ruht, trotzdem werden Veranstaltungen für die kommende Saison bereits geplant. Es bleibt zu hoffen, dass nach der Pandemie der Bewegungsdrang der Bevölkerung für Zulauf in den Vereinen sorgt.

Paul Paszyna, BLV-Vizepräsident Finanzen, erläuterte die Haushaltsabrechnung 2020, die mit dem Planungshaushalt aufgrund des schwierigen Jahres nicht verglichen werden kann. Die beantragte Corona-Soforthilfemaßnahme wurde seitens des Badischen Sportbundes Nord bewilligt, wodurch der Verlust im niedrigen dreistelligen Bereich gehalten werden konnte.

Von einem geringen Verlust bei der jährlichen Bestandserhebung berichtete auch die kommissarische Geschäftsführerin Saskia Diel: Rund fünf Prozent weniger Mitglieder wurden dem Verband gemeldet. Sie gab zu bedenken, dass sich die tatsächlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie wohl erst in der Bestandsmeldung 2022 äußern werden; vor allem dann, wenn auch in diesem Jahr nicht zeitnah das Sporttreiben in Vereinen und die Durchführung von Veranstaltungen wieder möglich ist.

Wilfried Pletschen, BLV-Vizepräsident Wettkampfwesen, informiert über die Ideen das bestehende Konzept der Landesmeisterschaften zu verändern. Nach aktuellem Stand sind seit Jahren stagnierende Teilnehmerzahlen, wenig bis keine Zuschauer sowie immer häufigeres Fernbleiben der Top-Athleten zu verzeichnen. Zusammen mit dem Württembergischen Leichtathletik-Verband e.V. werden Möglichkeiten gesucht, die Attraktivität der Landesmeisterschaften zu steigern.

Zum Ende der Tagung wies Saskia Diel darauf hin, dass die Mitarbeiter der BLV-Geschäftsstelle sowie die BLV-Präsidiumsmitglieder gerne unterstützend und beratend bei allen Anliegen und Problemen rund um die Corona-Pandemie zur Seite stehen. Auf Anfrage erstellen die Mitarbeiter der Geschäftsstelle Anschreiben an Kommunen und Städte, bieten Hilfestellung bei Fragen rund um die aktuellen Corona-Verordnungen und stellen allgemeine Vorlagen zur Verfügung.

Nach dreieinhalb Stunden schloss Philipp Krämer mit dankenden Worten und Gesundheitswünschen die Onlinetagung.