Einzel-Goldmedaillen für Bettina Schardt, Thomas Straub und Franz Didio
  24.04.2012 •     BLV


Jyväskyla (03.-08.04) – Die Weltmeisterschaften der Senioren in der Halle und im Winterwurf fanden dieses Jahr erst Anfang April im mittelfinnischen Jyväskyla statt. Trotzdem waren die Bedingungen ganz und gar winterlich: Am Tag vor der Veranstaltung setzte ein nahezu 24-stündiger Schneefall ein und überzog das Land mit 20 Zentimeter Neuschnee.

Während das die Athleten in der Hippos Hall nur wenig beeinträchtige, machte dies die Bedingungen für die Werfer und Crossläufer schwierig. Trotzdem gelang es den badischen Athleten mit guten Leistungen Weltmeistertitel und Medaillen im Einzel und der Mannschaft zu sammeln.
Eifrig als Medaillensammlerin betätigte sich bei diesen Meisterschaften Bettina Schardt von der MTG Mannheim. Sie gewann im Harju Stadium ihre Paradedisziplin Diskuswerfen klar und deutlich mit 42,24 m. Dabei übertraf sie in einer konstanten Serie noch vier weitere Mal die 41m-Marke. Begonnen hatte sie den Wettkampf gleich mit beruhigenden 42,07 m. Daneben gewann sie noch zwei Silbermedaillen. Mit dem 9 kg-Gewicht erreichte sie 13,49 m und kam in der Zelthalle bis auf knapp dreißig Zentimeter an ihre persönliche Bestleistung heran. Im Hammerwurf gab es dann noch eine überraschende Vizeweltmeisterschaft dazu, hier erreichte sie im vierten Versuch sehr gute 44,35 m und ließ sich nicht mehr vom zweiten Platz verdrängen.
Weltmeister der Senioren M65 mit dem Diskus wurde Franz Didio vom ESV Weil. Der 68-jährige Werfer vom Hochrhein musst sich aber lange in den Wettkampf hinein kämpfe. Mit Weiten von 34 und 35 m hatte er begonnen, dann kam er im dritten und vierten Versuch jeweils auf Weiten über 39 m, ehe ihm dann im fünften Wurf mit 42,80 m der Siegwurf gelang. Diese Leistung konnte er im letzten Versuch dann mit 42,26 m noch einmal bestätigen. Im Fünfkampf gab es darüber hinaus für Franz Didio noch einen Vizeweltmeistertitel. Hinter Rolf Geese (3659 Punkte) platzierte er sich mit 3203 Punkten. Er kam dabei auf 12,13 sec über 60m Hürden, 4,37 m im Weitsprung, 11,66 m im Kugelstoßen, 1,30 m im Hochsprung und am Ende auf 4:38,72 min über die 1000m.
Thomas Straub, der sich mit seinem Weltrekordsprung von 6,51 m in Erfurt zum Top-Favoriten in Weitsprung der M50 aufgeschwungen hatte, wurde seiner Favoritenrolle in Finnland voll und ganz gerecht. Der Athlet vom StTV Singen gewann den Wettbewerb dieses Mal mit 6,40 m. Diese Leistung erzielte er im Wettkampf sogar zweimal: im zweiten und im dritten Versuch. Aber auch seine 6,34 m im ersten Sprung brachten ihn schon in Führung, damit bestätigte Thomas seine Klasse in dieser Hallensaison.
Weltmeister und Vizeweltmeister in der Altersklasse M40 wurde Andreas Schulze vom Rastatter TV. Andreas konnte am Schlusstag über die zwei Hallenrunden mit 52,69 sec den zweiten Rang erkämpfen. Danach führte er die 4x200m-Staffel Deutschlands als Schlussläufer zum Weltmeistertitel. Das Quartett erreichte über vier Hallenrunden 1:35,32 min. Im Ziel bedeutete dies 2,5 Sekunden Vorsprung auf Italien.
In der Altersklasse W80 gelang der Mannheimerin Ruth Angelis (Post-SG) gleich zweimal der Sprung auf das Treppchen. Über die 400m lief sie in 2:41,39 min auf den zweiten Rang und über die 800m gelang ihr dies in 5:58.58 min. Auch eine Altersklasse darunter, in W75, gingen zwei Silbermedaillen ins Badische: Erika Krüger (TSV Reichenbach) wurde Vizemeisterin im 8 km Crosslauf (58:40 min) und im Halbmarathonlauf (2:25:57 Std). Ellen Weller von der MTG Mannheim konnte im Kugelstoßen mit 11,62 m den dritten Rang erreichen und sicherte sich so etwas überraschend in der Altersklasse W45 die Bronzemedaille.
Einen Mannschaftserfolg gab es im 10 km Gehen auf der Straße für Klaus Dietsche (TV Bühlertal). Er ging die zehn km in 50:16 min und war damit Teil des erfolgreichen deutschen Gold-Quartetts. Im Crosslauf der M70 gab es einen weiteren Weltmeistertitel für das deutsche Team. Dabei war mit Peter Lessing von der LG Ortenau Nord auch ein Badener in der Mannschaft. Der Ortenauer war mit 35:46 min der schnellste Läufer der Mannschaft und holte sich zu Mannschafts-Gold auch noch Silber in der Einzelwertung.
Den zweiten Rang im Mannschaftscross belegte das deutsche Frauenteam in der Altersklasse W50. Mit dabei waren aus Baden auch Elisabeth Henn (SC 88 Bruchhausen) und Ute Fetzer (LG Ortenau Nord). Mit der Mannschaft im Halbmarathon wurde Elisabeth Henn dann noch ein weiteres Mal Vizeweltmeisterin. Dritte mit der Halbmarathon-Mannschaft der Klasse W45 wurde die W75-Läuferin Erika Krüger. Im Halbmarathon der Klasse M60 kam Josef Konrad von der LG Baar mit dem Team auf den gleichen Rang. Er lief über die mehr als 21 Kilometer 1:32,20 Std. Platz drei erreichte Josef mit dem deutschen Crossteam über die 8 km Distanz, hier kam er nach 35:00 Minuten ins Ziel.
Hinter den Medaillenrängen gab es noch weitere Top-8-Platzierungen:
4. Platz: W35: Kugel – Bettina Schardt 10,41 m; W50: Drei – Andrea Pottiez (TV Eppingen) 9,25 m; M45: 3000m BG – Klaus Dietsche 14:10,41 min, 10km StrG – Klaus Dietsche 50:16 min; M50: Diskus – Christian Welke (Spfr Forchheim) 45,80 m;
5. Platz: W50: Cross – Elisabeth Henn 38:38 min, Halbmarathon – Elisabeth Henn 1:39:59 Std; Hoch – Andrea Pottiez 1,48 m; M70: 3000m – Peter Lessing 11:48,90 min;
6. Platz: W45: Gewicht – Ellen Weller 10,31 m, Hammer – Ellen Weller 34,08 m;
7. Platz: W45: Diskus – Ellen Weller 26,75 m; W50: Cross – Ute Fetzer 39:35 min; M55: 3000m BG – Alfons Schwarz (TV Bühlertal) 15:34,59 min;
8. Platz: W45: Speer – Ellen Weller 28,11 m; W50: 3000m – Elisabeth Henn 12:20,22 min.

Björn Maier