Drei Mal Gold für Patrick Domogala
  31.01.2011 •     BLV


 

Sindelfingen (22./23.01.) – Bei den baden-württembergischen Hallenmeisterschaften im Sindelfinger Glaspalast gab es viel Licht und auch viel Schatten in den Reihen der badischen Teilnehmer. Wie eine Woche zuvor bei der B-Jugend holten auch die Aktiven und A-Jugendlichen eine ganze Reihe von Titeln nach Baden, in manchen Disziplinen war der BLV aber dafür nicht bzw. nur erschreckend schwach vertreten. Als Beispiele mögen da neben dem „Dauerbrenner“ Stabhochsprung die 60m Hürden der Frauen und der Weitsprung der männlichen Jugend A gelten.

Für eine Mannschaft hat sich die Reise ins Schwäbische jedoch gelohnt. Die Jugendlichen der MTG Mannheim überzeugten auf ganzer Linie und holten gleich sechs der elf Goldmedaillen, die für den BLV-Nachwuchs nach zwei Tagen zu Buche standen. Allen voran Patrick Domogala, der neben den 60m und 200m auch mit der 4x200m-Staffel den Titel holte. Über 60m hatte der letztjährige deutsche B-Jugendmeister keine Konkurrenz und konnte sich daher ganz auf seinen Lauf konzentrieren. Bereits im Vorlauf ließ Patrick in 6,92 sec aufhorchen. Wenig später legte er jedoch noch eine Schippe drauf und lief in 6,86 sec nicht nur zum ersten Sprint-Gold, sondern stellt auch eine DLV-Jahresbestleistung für den Bereich der U20 auf. Auch über 200m hat der junge Mannheimer derzeit keine Konkurrenz. Bereits im Vorlauf ließ er in DLV-Jahresbestzeit 21,87 sec sein Können aufblitzen; am zweiten Tag steigerte er sich auf hervorragende 21,71 sec, was ihn selbst bei den Aktiven bereits unter die Top-Ten in Deutschland bringt. Gemeinsam mit seinen Mannschaftskollegen Fabian Manke-Reimers, Dennis Herdt und Colin Otchere holte er in 1:29,93 min ungefährdet auch Titel Nummer drei über 4x200m.

Sein Pendant bei der weiblichen Jugend war die B-Jugend-Doppelmeisterin der vergangenen Woche, Carina Frey. Sie konnte auch bei der A-Jugend beide Sprint-Titel gewinnen und steigerte sich dabei über 60m nach 7,70 sec im Vorlauf auf sehr gute 7,58 sec im Finale. Auch über 200m zeigte sie sich gegenüber der Vorwoche leicht verbessert und entschied das Finale in 24,61 sec nach 24,72 sec im Vorlauf für sich. Mit diesen Zeiten gehört auch Carina zurzeit zu den schnellsten Jugendlichen in Deutschland – und das als B-Jugendliche! Auch hier dürfen wir auf die weitere Entwicklung gespannt sein.

Lange Zeit führte auch über 1500m der weiblichen Jugend eine B-Jugendliche. Alina Baumann (TSG Weinheim) sorgte in den ersten Runden für die Pace, bevor sich mit Fabienne Amrhein eine weitere Athletin der MTG Mannheim an die Spitze setzte. Sie steigerte das Tempo kontinuierlich weiter und hatte am Ende gut 20 Meter Vorsprung auf die Konkurrenz. In 4:34,00 min ist auch sie in den Top-Ten des DLV gelistet. Ein weiterer Titel für den BLV bei der weiblichen Jugend ging etwas überraschend an Anne-Sophie Huber (LAZ Mosbach/Elztal) über 60m Hürden. In 9,18 sec war sie als Siegerin des zweiten Vorlaufs bereits die Zeitschnellste, steigerte sie sich im Finale auf 9,07 sec und durfte sich als Landesmeisterin feiern lassen.

Auch bei der männlichen Jugend gab es starke Ergebnisse für unsere BLV-Akteure. Stark im wahrsten Sinne war der Kugelstoß-Erfolg von Bodo Göder (SR Yburg Steinbach). Im vergangenen Jahr noch in der B-Jugend-Klasse startberechtigt machte Bodo bereits im ersten Versuch alles klar. Den 17,53 m folgten noch zwei weitere Stöße über 17 Meter, doch für die 18 Meter sollte es an diesem Tag nicht mehr reichen. Dennoch ließ er die gesamte Konkurrenz über zwei Meter hinter sich. Spannender machte es da Hochspringer Jonas Hilpert (TV Villingen). Gemeinsam mit seinem stärksten Konkurrenten Alexander Merk (Bad Waldsee) lag er nach übersprungenen 1,97 m im zweiten Versuch in Führung. Die zwei Meter überwand er jedoch gleich beim ersten Mal, während für den Gegner diese Höhe noch zu hoch war. Über 1500m der männlichen Jugend sorgte Jannik Arbogast (LG Region Karlsruhe) für einen Start-Ziel-Sieg. Von Beginn an in der Führung, schüttelte er seine Gegner immer weiter ab und gewann am Ende in 4:07,49 min ungefährdet das Rennen.

Eine starke Leistung über 400m zeigten gleich zwei BLV-Akteure. Julian Heydgen (TV Konstanz) sah lange wie der sichere Sieger in seinem Zeitlauf aus, doch auf den letzten Metern näherte sich ein junger Athlet in schwarz, der sich am Ende noch vor Julian schieben konnte. Es war Max Scheible (TuS Lörrach-Stetten), der seine Klasse auch ohne die üblichen Hürden unter Beweis stellte. In 49,46 sec bzw. 49,66 sec blieben aber beide unter 50 Sekunden, was in der Jugend zumal in der Halle aller Ehren wert ist. Bis dato lief nur ein Jugendlicher im Bereich des DLV unter 49 Sekunden, damit liegen beide Langsprinter noch in den Top Ten.
Auch bei den Männern waren über 400m gleich zwei Badener ganz vorne: MTG-Neuzugang Falco Lausecker gewann bei den Viertelmeilern in 48,29 sec vor Quentin Seigel (LG Offenburg), der in 48,88 sec gestoppt wurde. Stark war auch der Auftritt von seinem Trainingskollegen und Vereinskameraden Matthias Bühler über 60m Hürden. Nach lockeren 8,02 sec im Vorlauf gab Matthias im Finale richtig Gas und legte mit 7,87 sec eine Klasse Zeit auf die Bahn, was Platz drei in der aktuellen DLV-Jahresbestenliste bedeutete. Im Hochsprung hatte Sven Tarnowski (TV Rheinfelden) bei 2,11 m noch das Nachsehen, da er diese Höhe erst im zweiten Versuch überwunden hatte. Doch der junge Mann vom Hochrhein zeigte sich nerven- und sprungstark und überwand 2,14 m im ersten Versuch, was auch für ihn die Goldmedaille bedeutete. Ein starke Leistung gab es auch vom Weitsprung zu vermelden. Nach zwei Jahren Verletzungspause zeigte dort Florian Oswald (TSG Weinheim), dass wieder mit ihm zu rechnen ist. Schon seine ersten drei Sprünge von 7,22 m, 7,33 m und 7,40 m ließen ihn jubeln, doch sein vierter Versuch ging noch ein Stück weiter: 7,55 m wurden für den jungen Weinheimer gemessen, was für ihn Platz fünf in der DLV-Bestenliste bedeutete.

Für die beste Leistung des Wochenendes sorgte dann wieder ein Badener, der jedoch das Trikot des VfL Sindelfingen trägt. Marco Schmidt ließ die Kugel bei allen drei gültigen Versuchen jenseits der 20 Meter einschlagen, wobei sein Weitester mit 20,32 m gemessen wurde.

Frank Wetzel