DM-Titel für Bryan, Howard, Jungfleisch, Reh und Ringer
  20.02.2017 •     BLV


Über erfolgreiche Deutsche Hallenmeisterschaften in Leipzig konnten sich die baden-württembergischen Athleten am vergangenen Wochenende (18./19. Februar) freuen. Fünf Titel und weitere elf Medaillen trotz der Abwesenheit einer ganzen Reihe von Leistungsträgern zeigen, wie stark die Leichtathletik im Land derzeit dasteht.

Für die Sprint-Überraschung des Tages sorgte Michael Bryan von der TSG Weinheim. Er war vor der Hallen-DM noch nicht einmal unter den Top-Ten des DLV platziert. Mit einer Steigerung auf 6,67 Sekunden lies er mit Maurice Huke und Robin Erewa (beide 6,68 sec / TV Wattenscheid) die Favoriten hinter sich.

Im Weitsprung der Männer war Julian Howard von der LG Region Karlsruhe eine Klasse für sich. Er hat als einziger DLV-Springer bereits die Hallen-EM-Norm in der Tasche und setzte sich gleich mit seinem ersten Versuch an die Spitze des Feldes. Mit seinem weitesten Sprung auf 7,82 Meter gelang ihm in Runde vier der beste Sprung der Konkurrenz und der zweite DM-Hallentitel nach 2014. Platz 7 ging an Gianni Seeger vom TSV Gomaringen mit 7,37 Meter.

Ihren 5. Hallentitel in Folge holte sich Marie-Laurence Jungfleisch vom VfB Stuttgart. Sie steigerte sich von Höhe zu Höhe und konnte am Ende als einzige Springerin 1,92 Meter überqueren. Damit setzte sie sich gegen die Berliner Jossie Graumann (1,89 Meter) durch schaffte gleichzeitig auch noch die Norm für die Hallen-EM. Platz 4 ging an die Mehrkämpferin Lisa Maihöfer von der LG Staufen mit 1,80 Meter, Siebte wurde mit Sophie Hamann vom Tus Metzingen mit 1,75 Meter ebenfalls eine Siebenkämpferin.

Den nächsten Titel nach Baden-Württemberg holt in souveräner Manier Alina Reh vom SSV Ulm 1846 über die 3.000 Meter-Distanz. Sie drückte vom Start weg aufs Tempo und setzte sich nach und nach von ihren Konkurrentinnen ab. Am Ende blieb die Uhr für die Ulmerin bei 8:53,56 Minuten stehen: DM-Titel, neue persönliche Bestmarke und Norm für die Hallen-Europameisterschaften. In Ihrem Sog knackte auch Hannah Klein von der SG Schorndorf 1846 erstmals die 9 Minuten-Marke. Als Dritte blieb sie in 8:57,86 Minuten ebenfalls noch unter der EM-Norm und darf sich nun Hoffnungen auf das Ticket nach Belgrad machen. Zwei weitere Läuferinnen aus Baden-Württemberg platzierten sich unter den ersten Acht: Fabienne Amrhein von der MTG Mannheim wurde in 9:13,97 Minuten Sechste, Nada Ina Pauer vom VfB LC Friedrichshafen in 9:22,98 Minuten Achte.

Seiner Favoritenrolle gerecht wurde Richard Ringer vom VfB LC Friedrichshafen über 3.000 Meter. Er setzte sich auf dem letzten Kilometer vom restlichen Feld ab und siegte ungefährdet in 7:59,68 Minuten. Den Kampf um die Silbermedaille entschied der Regensburger Florian Orth in 8:01,10 Minuten vor Timo Benitz von der LG farbtex Nordschwarzwald (8:01,31 min) für sich. Auch auf den Plätzen 4 und 5 folgten baden-württembergische Läufer: Ringers Vereinskamerad Martin Sperlich wurde in 8:01,65 Minuten Vierter, Marcel Fehr von der SG Schorndorf 1846 in 8:03,95 Minuten Fünfter.

Den Titel im Kugelstoßen der Frauen holte sich erwartungsgemäß mit 18,50 Meter Weltmeisterin Christina Schwanitz. Trotz der Abwesenheit der Titelverteidigerin Lena Urbaniak gingen Silber und Bronze nach Baden-Württemberg. Die U20-Weltmeisterin Alina Kenzel vom VfL Waiblingen belegte mit 17,28 Meter Rang 2, Dritte wurde mit 17,11 Metern - ihrem ersten 17 Meter-Stoß überhaupt - Katharina Maisch vom TuS Metzingen.

Silber ging über 800 Meter an Christoph Kessler von der LG Region Karlsruhe. Er musste in dem erwartet engen Zweikampf mit dem Jahresschnellsten Robert Farken den Lokalmatadoren vom SC DHfK Leipzig in 1:49,78 zu 1:49,81 Minuten ganz knapp den Vortritt lassen. Seine Vereinskameraden Pascal Kleyer und Holger Körner kamen als Fünfte und Sechste in 1:52,77 bzw. 1:53,52 Minuten ins Ziel; Achter wurde Alexander Lang von der MTG Mannheim in 1:54,09 Minuten.

Ebenfalls auf dem Silberrang platzierte sich im Stabhochsprung der Männer Florian Gaul vom VfL Sindelfingen. Er meisterte 5,58 Meter und scheiterte erst an der folgenden Höhe von 5,68 Meter, die nur der neue Deutsche Meister Raphael Holzdeppe meistern konnte. Die Plätze 7 und 9 gingen mit jeweils 5,28 Meter an Jakob Köhler-Baumann von der LG Filstal und Leo Lohre vom VfL Sindelfingen.

Weitere Bronzemedaillen holten sich Ricarda Lobe von der MTG Mannheim über 60 Meter Hürden in persönlicher Bestzeit und EM-Norm von 7,99 Sekunden sowie Kugelstoßer Bodo Göder vom SR Yburg Steinbach mit einem Stoß auf 19,02 Meter.

Bronzemedaillen holten sich Nadine Gonska von der MTG Mannheim über 200 Meter in 23:48 Sekunden, Martin Jasper vom VfB Stuttgart 1893 im Dreisprung mit 15,37 Meter und Stefan Hettich Hettich vom TSV Gomaringen über 1500 Meter in 3:46,64 Minuten.

Knapp an einer Medaille vorbei schrammten Alexandra Burkhardt (MTG Mannheim) im 60 Meter-Sprintfinale als Vierte in persönlicher Bestzeit von 7,19 Meter und Speerwerfer Andreas Hofmann, ebenfalls MTG Mannheim, der in Leipzig im Kugelstoßen an den Start ging und mit 18,59 Meter seine Vielseitigkeit unter Beweis stellte.

Weitere Finalplatzierungen gab es für Hannah Mergenthaler von der MTG Mannheim als Fünfte über 400 Meter in 55,34 Sekunden und Martin Sperlich vom VfB LC Friedrichshafen über 1500 Meter als Sechsten in 3:51,74 Minuten. Im Dreisprung landete Felix Mairhofer von der LG Region Karlsruhe mit einem Sprung auf 15,35 Meter auf Platz 4, Thomas Schmidt von der TSG Weinheim wurde mit 15,13 Meter Sechster. Im Finale über 800 Meter der Frauen stand Gina Daubenfeld von der SG Schorndorf; sie wurde in 2:12,03 Minuten Achte. Lisa Nipgen vom LAZ Ludwigsburg qualifiziert sich für das B-Finale über 200 Meter und wurde dort in 24,27 Sekunden Dritte, in der Gesamtabrechnung ebenfalls Platz 8.

Zu den Ergebnissen der Deutschen Hallenmeisterschaften 2017

Tag 1: Zum Bericht auf www.leichtathletik.de

Tag 2: Zum Bericht auf www.leichtathletik.de