Dieter Roth feierte 70. Geburtstag
  07.06.2011 •     BLV


Dieter Roth hat seinen 70. Geburtstag gefeiert. Wer den agilen „Rothe Dieter“ zwischen einer Schaar Schüler und Talenten erlebt, glaubt dies kaum. Hier ist er in seinem Element, gibt Tipps und erzählt auch manche lustige Anekdote.

Der „Macher“ aus Offenburg ist nach wie vor in vielen Rollen im und neben dem Stadion für den Sport aktiv: Fachwart für Talentförderung im Badischen Leichtathletik-Verband, Manager der LG Offenburg und weiterhin eine tragende Rolle im Sportkreis Offenburg, um nur einige der wichtigsten Aufgaben zu nennen.

Im Badischen Leichtathletik-Verband hat er dabei seit Gründung der ARGE mit dem Württembergischen Leichtathletik-Verband vor allem eines nachhaltig geprägt und nach vorne gebracht: Die Talentförderung. Dieter Roth hat schon in den 80er- und 90er-Jahren mit den Fördergruppen angefangen, systematisch Talentarbeit in der Fläche Badens zu betreiben.

Ein entscheidender Fortschritt für die Förderung der Spitze in der Breite war mit Sicherheit das Talentiade-Konzept. Er hob es gemeinsam mit dem Genossenschaftsverband Mitte der 90er-Jahre aus der Taufe und fortan wurde eigentlich jede badische Meisterschaft im Schülerbereich zu einer Talentpräsentation. Ziel: talentierten Nachwuchs zu finden, der dann beginnend mit dem Talentiade Camp – damals traditionell in der Südbadischen Sportschule Steinbach – veredelt wurde.

Das Konzept trug Früchte. Baden schaffte damit bis hin zu einem Jugend-Weltmeister wie Martin Günther eine durchgehende Talentförderung und -entwicklung. Viele Landesverbände in ganz Deutschland kopierten dieses Erfolgsrezept. In Baden-Württemberg wurde das Ganze systematisch weiter verfeinert und ergänzt: Talentlehrgänge, Tag des Talents oder die „neue“ Talentiade seit 2010.

An diesem Beispiel wird wohl eine exemplarische Fähigkeit von Dieter Roth deutlich: Er hat Visionen und ist wie wenige andere in der Lage sie in Konzepte und konkrete Projekte umzusetzen, die er dann konkret nach vorne treibt.
So ist auch die berufliche Entwicklung des Jubilars nachzuvollziehen: Er lernte Maschinenschlosser, ging für einige Monate zur Stadtverwaltung, natürlich im Dezernat Sport, und schaffte dann – damals ein vollkommenes Novum: ohne Abitur - den Sprung an die Deutsche Sporthochschule nach Köln, wo er Sport studierte und sich danach seiner eigentlichen Profession widmete: Dem Nachwuchs. Als Lehrer für Sport, Kunst und Technik war er ab 1964 41 Jahre an der Eichendorfschule in Offenburg tätig.

Daneben entfaltete er aber eben noch einen weiteren großen Strauß an Aktivitäten: Trainer  beim ESV Offenburg und 1970 dann, gemeinsam mit Rüdiger Hurrle (Präsident) und dem unvergessenen Hannes Veit (Geschäftsführer), die Gründung der LG Offenburg. Neben zahlreichen deutschen Meistertiteln und insgesamt fünf Olympiateilnahmen, überstrahlt sicherlich die Bronzemedaille von Christina Obergföll die Erfolgsgeschichte der ältesten Leichtathletik Gemeinschaft in Baden.

Neben dem Spitzensport war ihm aber immer auch die soziale Komponente des Sports wichtig, so schuf er gemeinsam mit Werner Daniels und vielen anderen den Badenova Lauftag in der Stadt Offenburg, ein Laufsportevent für Jedermann, und auch zahlreiche Integrationsprojekte mit Spätaussiedlern und Randgruppen tragen seine Handschrift.

Kein Wunder auch der Ort der Feierlichkeiten zu seinem 70. Geburtstag: Sein zweites Wohnzimmer, die Gaststätte des ESV Jahn Offenburg. Gemeinsam mit vielen Freunde und natürlich der Familie, allen voran seiner Frau Christel, mit der er seit 1962 verheiratet ist, nahm er auch die Glückwünsche des Badischen Leichtathletik-Verbandes in Person des ehemaligen BLV-Vize Roland Frey entgegen, der selbst als Athlet durch die Fittiche des Jubilars ging.

Björn Maier