Die Olympischen Jugendspiele in Singapur
  27.05.2010 •     BLV


Im August finden in Singapur die ersten Olympischen Jugendspiele statt. Dort kämpfen in 26 Sportarten Jugendliche der Geburtsjahrgänge 1993 und 1994 (also B-Jugend) um olympische Gold-, Silber- und Bronzemedaillen in insgesamt 201 Entscheidungen. Die Leichtathletik ist am 17. bis 23. August mit 34 Einzel- und zwei Staffelwettbewerben vertreten.

Damit die Jugendspiele noch überschaubar bleiben, hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) Teilnehmer-Obergrenzen festgelegt. An allen Leichtathletik-Wettbewerben dürfen zusammen nur 340 Jungen und 340 Mädchen teilnehmen. Dabei werden 16 Athleten pro Wettbewerb in kontinentalen Ausscheidungen ermittelt. Die restlichen rund 150 Startplätze erhalten kleinere Nationen, die bei den Erdteil-Vorrunden keine qualifizierten Sportler hatten. Je nach Leistungsstärke bei der letzten U18-Weltmeisterschaft in Brixen (Südtirol) erhalten die Erdteile eine vorgegebene Anzahl der 16 Startplätze pro Disziplin. Für Europa stehen bei den Jungen neun Plätze im Hammerwurf, acht im Stabhochsprung, aber nur einer im 3000m-Lauf zur Verfügung. Bei den Mädchen reicht das Spektrum von zehn im Hammerwurf bis zu vier in den Kurzsprints.
Die Mühlen der Qualifikation sind unerbittlich. „Es ist ein kompliziertes und ein hartes Auswahlverfahren, dem wir uns stellen“, sagt Jörg Peter, Bundestrainer U18 im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV). Kompliziert macht es vor allem, dass in Moskau in den einzelnen Disziplinen um insgesamt 201 Quotenplätze für Europa gekämpft wird. Pro Land und Disziplin darf dann aber in Singapur nur eine Athletin bzw. ein Athlet an den Start gehen. Ein eroberter Quotenplatz gebührt den jeweiligen Sportlern, im Falle einer Absage rückt nicht ein anderer Athlet des Landes nach, sondern der Nächstplatzierte der europäischen Ausscheidung.
Aber selbst wer diese Hürde nimmt und sich in Moskau einen der zu vergebenden Quotenplätze gesichert hat, kann sich seiner Berufung erst Ende Juni sicher sein, wenn der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) das Team nominiert. Dabei ist zu beachten, dass auch dem DOSB wiederum sportartenübergreifend nur 70 deutsche Individualsportler zur Verfügung stehen und es zu Streichungen kommen könnte.