DHM-Splitter

  27.02.2006    BLV
Nachwuchsathleten ausgezeichnet: Der Förderverein "Freunde der Leichtathletik" hat die besten Jugend-Leichtathleten des letzten Jahres gewählt. Die Auszeichnungen gingen an Stabhochspringerin Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen), die bereits 2004 den "Maria-Jeibmann-Preis" bekommen hatte, und Sprinter Daniel Schnelting (LAZ Rhede), an den der "Tischi-Martens-Preis" ging.

Prof. Dr. Michael Böhnke will Strukturen schaffen
Bei der DLV-Auftaktpressekonferenz kündigte am Samstag Prof. Dr. Michael Böhnke, Kommissarischer DLV-Vizepräsident im Wettkampf-, Breiten- und Freizeitsport, an, im Deutschen Leichtathletik-Verband in seinem Bereich neue Unterstützungsstrukturen schaffen zu wollen. Damit sollen sich die Leichtathleten besser in Szene setzen können. "Die Seniorensportler und Läufer verdienen mehr Aufmerksamkeit als bisher", sagte er, "dafür gilt es, den DLV nach außen hin neu aufzustellen."

16 DLV-Athleten sollen Hallen-WM-Team bilden
Jürgen Mallow, der Leitende Bundestrainer im DLV, konnte sich am Ende der Deutschen Hallen-Meisterschaften darüber freuen, dass viele der Top-Athleten zum nationalen Höhepunkt dieses Winters ihr Leistungshoch erreicht hatten: "Es hat sehr viele DLV-Jahresbestleistungen gegeben." Als hochklassigste Ergebnisse hob er die "explosionsartige Verbesserung" von Kugelstoßer Ralf Bartels und den Stabhochsprung der Männer heraus.

Diese beiden Athleten werden auch mit an der Spitze des Hallen-WM-Aufgebots stehen, das am Montagvormittag bekannt gegeben wurde. Trotz erfüllter Norm haben die Erfurter Claudia Marx (400m) und Stefan Eberhardt (1500m) sowie der Wattenscheider Jan Fitschen (3000m) ihren Verzicht auf die Hallen-WM angekündigt.

In Karlsruhe konnten sich noch über 400m Claudia Hoffmann (SC Potsdam) und Ruwen Faller (SC Magdeburg) mit erfüllter Norm für Moskau empfehlen und Jürgen Mallow kündigte an, auch Hürdensprinter Mike Fenner (TV Wattenscheid), der nur um eine Hundertstel die Vorgabe des DLV verfehlte, und die Leverkusener Stabhochspringerin Silke Spiegelburg, die sich im Saisonverlauf auf nunmehr 4,45 m steigerte und damit fünf Zentimeter unter der Norm blieb, für eine Nominierung vorschlagen zu wollen.

"Schade, dass es im Stabhochsprung nur zwei Startplätze gibt, unsere zwei Starter können aber um die Medaillen mitspringen", erklärte Jürgen Mallow im Hinblick auf die Hallen-WM in zwei Wochen. "Die Medaillenprognose für Moskau liegt zwischen Null und Vier, wobei drei Medaillen realistischer und null möglich sind", sagte er. Seine Hoffnungen ruhen dabei neben dem Stabhochsprung auch auf dem Kugelstoßen.

DLV für Verschärfung im Anti-Doping-Kampf

Der DLV strebt im Anti-Doping-Kampf eine höhere Effizienz an. "Dabei geht es nicht um ein neues Anti-Doping-Gesetz, sondern um eine Verschärfung der bestehenden gesetzlichen Regelungen", sagte DLV-Präsident Clemens Prokop bei der Auftakt-Pressekonferenz im Karl-Benz-Saal. Das Präsidium und der Verbandsrat des DLV setzten sich dafür ein, dass nicht nur Dopingvergehen bestraft werden, sondern auch der Besitz von anabolen Steroiden verboten sein soll und dem Gen-Doping ein Riegel vorgeschoben wird.

In der Diskussion um den Fortbestand der deutschen Rekorde haben sich die Gremien auf ihrer nahezu zehn Stunden dauernden Beratung auf einen Zeitrahmen verständigt. Die eingesetzte Kommission wird zunächst am 22. März in Darmstadt die juristischen Gesichtspunkte beraten, am 8. April sollen mit den betroffenen Athleten Lösungsmöglichkeiten diskutiert werden. "Der Verbandsrat wird dann zeitnah entscheiden, wie wir mit den Rekorden der Vergangenheit in beiden Teilen Deutschlands umgehen", betonte Prokop. Auch eine abschließende Lösung im Hinblick auf die Stasi-Unterlagen werde angestrebt, um "unbeschwert dieser Vergangenheit in die Zukunft gehen zu können".