Deutsche Jugendhallenmeisterschaften und Winterwurfmeisterschaften<br>Dreimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze für BLV-Nachwuchs
  12.02.2007 •     BLV


Sindelfingen (10./11.02.) - Keine weite Anreise mussten die besten BLV-Nachwuchsathleten zu den diesjährigen Deutschen Jugendhallenmeisterschaften auf sich nehmen. Der Sindelfinger Glaspalast war in diesem Jahr Austragungsort des Höhepunktes der diesjährigen Hallensaison. Gleichsam "um die Ecke" wurden im Floschenstadion auch die Deutschen Winterwurfmeisterschaften ausgetragen.

Für die besten Leistungen bei der weiblichen Jugend sorgten Juliane Stolle (LAZ Leipzig) mit ihren starken 23,88 sec über 200m und Jennifer Klein (LG Brenztal) mit ihren 1,83 m im Hochsprung. Über 800m siegte Anne Kesselring (TSV Katzwang) in sehr guten 2:07,45 min. Bei den Jungs ragte die DLV-Jahresbestzeit über 60m von Julian Reus (Erfurter LAC) hervor. Seine 6,64 sec bedeuteten gleichzeitig das Ticket für die Hallen-EM in Birmingham/GB, auf die er jedoch zugunsten seiner Abiturvorbereitung verzichten möchte. Ein Ausrufezeichen setzte auch Erik Balnuweit (LAZ Leipzig), der mit seinen 7,59 sec über 60m Hürden ganz in die Nähe der Deutschen Hallenbestleistung von Frank Busemann (7,57) lief. Stark war auch der Auftritt des B-Jugendlichen David Storl (LAC Ergas Chemnitz), der seine Bestleistung um gut einen Meter verbesserte und sich mit 17,76 m den Meistertitel sicherte. Am Ende der Veranstaltung wurde dann noch Geschichte geschrieben, als die 4x200m Staffel des Dresdener SC einen zwölf Jahre alten deutschen Rekord unterbot. Mit 1:26,34 min blieb das Quartett aus Sachsen genau vier Zehntel unter dem alten Rekord der LT 85 Hannover.

Samstag: ganzer Medaillensatz für BLV-Athleten / Gold für Isabell von Loga

Das Highlight aus badischer Sicht war die Goldmedaille von Isabell von Loga (SR Yburg Steinbach), die das Kugelstoßen der weiblichen Jugend mit sehr guten 15,35 m gewann. Nach einer Angina im Januar war Isabell rechtzeitig wieder fit geworden und dominierte von Beginn an die Konkurrenz. Trotz Trainingsrückstand folgte gleich im zweiten Versuch die Saisonbestweite von 15,35 m, die auch am Ende als beste Weite im Protokoll geführt wurde. Auch mit drei weiteren Stößen über 14,90 m wäre Isabell deutsche Jugendmeisterin geworden.

Bärenstark präsentierte sich unser großes Hürdentalent Quentin Seigel (LG Offenburg). Mit 7,70 sec holte sich der schnelle Mann aus der Ortenau die Silbermedaille in einem starken Rennen. Bereits in den Vorrunden bewies Quentin in 7,84 und 7,72 sec, dass er ein "Pfund" drauf hat. Im Finale war er dann noch einmal ein Quäntchen schneller und wurde für seinen starken Fight mit Silber belohnt. Nur der Leipziger Erik Balnuweit war in sehr guten 7,59 sec nicht zu schlagen.

Etwas überraschend auf den Bronzerang sprang Julian Howard (MTG Mannheim) im Weitsprung der männlichen Jugend. Seinen 6,95 m im zweiten Versuch ließ er schnell 7,03 m folgen, ehe er im letzten Versuch mit 7,13 m seinen besten Versuch hatte. Da von der stärker einzuschätzende Konkurrenz an diesem Tag keiner mehr über die 7m-Marke kam, blieb Julian im Endklassement auf dem dritten Platz.
Knapp an einer Medaille vorbei sprang Martin Seiler (SG Bad Schönborn) im Hochsprung der männlichen Jugend. Er überwand im ersten Versuch 2,04 m und scheiterte bei der neuen persönlichen Bestleistung von 2,07 m nur knapp. Letztlich trennte ihn nur ein Fehlversuch über 2,00 m vom begehrten Edelmetall. Ähnlich knapp ging es im Kugelstoßen der männlichen Jugend zu. Stefan Zitterbart (SR Yburg Steinbach) lag nach drei guten Versuchen mit 16,77 m noch auf dem Bronzerang, ehe Peter Sokolowski (LV 90 Thum) ihn um ganze zehn Zentimeter übertraf. Stefan versuchte im Endkampf noch einmal alles, um an die 17 Meter ran zu kommen, doch es sollte ihm nicht mehr gelingen.

Sonntag: Schnelle BLV-Damen auf der Viertelmeile / Gold für Julia Müller-Foell und Artur Hoppe

Auch der Sonntag sollte ein sehr erfolgreicher Tag für den BLV-Nachwuchs werden. Mit Julia Müller-Foell (MTG Mannheim) und Carolin Walter (LG Karlsruhe) hatten gleich zwei Langsprinterinnen des BLV den Sprung in die beiden Finalläufe geschafft. In einem sehr engen Rennen behielt die Mannheimerin in ihrem Lauf die Nase vorn und auch im zweiten Finale wurde ihre Zeit von 54,98 sec nicht getoppt. Damit durfte die überglückliche Mannheimerin einen weiteren wichtigen Titel in ihre Sammlung aufnehmen. Carolin Walter lief ebenfalls ein beherztes Rennen und konnte ihre Bestleistung auf 55,32 sec steigern, was am Ende Platz vier bedeutete.

Quentin Seigel ließ es sich einen Tag nach seiner Silbermedaille über die 60m Hürden nicht nehmen, auch über die Flachstrecke auf Medaillenjagd zu gehen. Bereits im Vorlauf ließ er mit der zweitbesten Zeit der Konkurrenz seine Ambitionen erkennen. Im Zwischenlauf war er mit 6,90 sec erneut auf Silberkurs. Im Finale lief er dann zeitgleich mit Christian Scholz (TuS Jena) zu neuer persönlicher Bestzeit von 6,88 sec und durfte sich über seine zweite Silbermedaille freuen.

Bei den um die Ecke ausgetragenen Deutschen Winterwurfmeisterschaften ging Artur Hoppe (LG Radolfzell) als Favorit in den Ring. Der starke Mann vom Bodensee war bis in die Haarspitzen motiviert und zeigte gleich im ersten Versuch seine Klasse: Mit 54,03 m schockte er die Konkurrenz, die im Lauf des Wettkampfes nicht annähernd an diese Weite herankam. Mit drei weiteren Versuchen über 53 Meter bewies Artur seine Ausgeglichenheit. Auch wenn bei diesem frühen Wettkampf die Bestleistung noch nicht wackelte, dürfen wir gespannt sein, ob er in diesem Jahr an die 60 m heranwerfen kann.
Im Speerwerfen der weiblichen Jugend A wäre um ein Haar auch am Sonntag der Medaillensatz für die BLV-Athleten komplettiert worden. Im sechsten Versuch schleuderte Isabelle Janz (LG Ortenau Nord) das Wurfgerät auf sehr gute 45,17 m und blieb damit nur ganze sieben Zentimeter hinter der Drittplatzierten Romy Gürbig (LAZ Erfurt) zurück. Mit etwas mehr Glück wäre auch hier Edelmetall "drin" gewesen. Das gleiche Schicksal ereilte bei der männlichen Jugend Jens Merseburg (MTG Mannheim), der sich zwar auf 66,95 m steigern konnte, aber ebenfalls nur um Zentimeter am Treppchen vorbei schrammte.