Deutsche Jugendhallenmeisterschaften - Tag eins
  25.02.2019 •     BLV


Ein Titel im Speerwurf, drei Vizetitel und vier Bronzemedaillen für Athletinnen und Athleten aus Baden-Württemberg am ersten Tag der deutschen Jugendhallenmeisterschaften.

Felix Neudeck, der sich im Januar DM-Gold im Siebenkampf in Halle geholt hatte, unterstützte lautstark seinen Zwillingsbruder Oskar Neudeck. Der U 18 Athlet von der LG Filstal vergoldete seinen Speerwurf mit einer neuen Bestweite von 65,98 Metern. Oskar, der zum Handballkader von Frischauf Göppingen gehört, nutzt das Leichtathletiktraining regelmäßig zum Ausgleich. Seine enorme Wurfkraft spielte er mit dem Speer aus. Und verwies Yannik Leon Zein (ART Düsseldorf; 64,14 m) auf Platz zwei, Bronze ging an Florian Händle (LG Region Karlsruhe; 61,95 m). „Ich habe kein bisschen dafür trainiert!“ gestand Oskar Neudeck, „ich hatte seit vier Monaten keinen Speer mehr in der Hand.“ Handball gepaart mit Auftritten im Speerwurf – so wolle er nun weitermachen, erklärte der 17-Jährige, der in der kommenden Saison in die A-Jugend von Frischauf Göppingen aufsteigen wird.

Mit einer Weite von 67,97 Meter musste Michael Burger im Hammerwurf der männlichen Jugend U 20 nur Konstantin Moll vom LC Rehlingen (68,49 m) vorbeiziehen lassen. Der Athlet vom SV Thurn u.Taxis Dischingen freute sich über den Vizetitel, Bronze holte sich Raphael Winkelvoss (Einbecker SV 65,97 m).

Der Stabhochsprungwettbewerb entwickelte sich ab einer Höhe von 4,70 Metern zu einer Flugshow eines Trios, zu dem auch Fabian Brummer von der LG Filstal gehörte. Erst die Sprünge über die spätere Siegerhöhe von 5,00 Meter entschieden die Reihenfolge bei der Medaillenvergabe. Während sich der Deutsche U20-Meister von 2018 Constantin Rutsch (LG Olympia Dortmund) bei dieser Höhe im ersten Versuch locker über die Latte schwang, mussten sich der Zweitplatzierte Joshua Fadire (LG Bünde/Löhne) sowie der Drittplatzierte Fabian Brummer  – für ihn immerhin persönliche Bestleistung – mit übersprungenen 4,90 Meter zufrieden geben.

Einen packenden Wettkampf zeigten auch die Kugelstoßer. In den letzten beiden Versuchen gab es noch einmal einige Wechsel auf den ersten Plätzen. Nachdem er sich bereits mit 18,48 Metern an die Spitze gesetzt hatte, wollte Timo Northoff (TV Wattenscheid 01) im letzten Versuch noch einmal einen raushauen. Was ihm mit starken 19,17 Metern, lautstark begleitet von einem Schrei und anschließendem Jubel, auch gelang. Silber ging an Nico Maier (SR Yburg Steinbach) mit 18,04 Metern, Bronze sicherte sich Jonas Tesch (SV Halle) mit einer Weite von 17,75 Metern.

Im Kugelstoßen legte U18-EM-Teilnehmerin Sina Prüfer (Hallesche LF) zu Beginn 15,29 Meter vor – 29 Zentimeter über dem Hausrekord und eine Weite, die an diesem Nachmittag unerreicht blieb.  Vize-Meisterin Jule Steuer (SC Magdeburg) kam erst im fünften Versuch richtig in Tritt und stieß 15,05 Meter. Es war vorhersehbar, dass sie den Titel unter sich ausmachen, beide konnten die Kugel in der laufenden Saison zuvor bereits über die 15-Meter-Linie befördern. Über einen eine neue Bestleistung von 14,54 Meter freute sich Mehrkämpferin Johanna Siebler (LC Überlingen), sie sicherte sich die Bronzemedaille.

Caroline Joyeux (LG Nord Berlin) fehlte im zweiten Versuch mit der Verbesserung auf 12,99 Meter nur ein Zentimeter zu ihrem ersten 13-Meter-Dreisprung, hatte damit aber den Titel sicher. U18-EM-Teilnehmerin Lisa Kramer (LC Überlingen) haderte zunächst mit dem Anlauf, setzte dann aber im zweiten Versuch mit 12,56 Metern ein Achtungszeichen, das Silber wert war. Vorjahres-Siegerin Kira Wittmann (SV Quitt Ankum; 12,54 m) holte nun Bronze.

Für einen der Höhepunkte sorgte zum Abschluss des ersten Tages Hürdensprinter Julian Schröder (SCC Berlin). Er gewann das Finale über die 60 Meter Hürden mit neuer persönlicher Bestleistung in 7,72 Sekunden vor dem als Favorit gehandelten Stefan Volzer (VfL Sindelfingen; 7,78 sec) und Tim Eikermann (TSV Bayer 04 Leverkusen; 7,86 sec). „Das ist unfassbar, das hätte ich niemals gedacht“, sagte Julian Schröder zu seinem Überraschungserfolg. „Ich habe echt keine Worte. Ich hatte einen guten Start und habe dann mein Bestes gegeben. Und dann springt der erste Platz mit Bestleistung dabei raus“, versuchte er zu erklären. „Stefan war und ist ein Vorbild für mich. Nie hätte ich gedacht, ihn schlagen zu können. Das ist einfach atemberaubend“, strahlte er.

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