Bronze für Ulrich Benz und Michael Schramm
  07.06.2010 •     BLV

Auf dieser Strecke waren die Athleten dann zwar alleine, doch im Umfeld der Veranstaltung hatte Cheforganisator Klaus Diethelm und seine Mannen alles getan, um für die Wettkämpfer ideale Rahmenbedingungen für diesen ersten Saisonhöhepunkt zu schaffen. Dass dazu die halbe Stadt auf den Beinen war, sei für all diejenigen erwähnt, die ihre Wettkämpfe gemeinhin nur auf der Rundbahn austragen. Für das berühmte Tüpfelchen auf dem i sorgte das perfekte Wetter, das in den Frühstunden nicht zu kalt und beim Anstieg zum Hochblauen nicht zu warm war.

Dass trotzdem die Streckenrekorde nicht in Gefahr kamen, war der Situation geschuldet, dass bei einem Meisterschaftsrennen die Taktik beim Kampf um die Medaillen stärker im Vordergrund steht.
Nachdem Bürgermeister Dr. Rene Lohs die fast 500 Teilnehmer pünktlich um 10 Uhr auf die Strecke geschickt hatte, sortierte sich das Feld zunächst langsam. Bis zum Kilometer vier waren erst 200 Höhenmeter zu überwinden, der Rest der Strecke wurde zusehends selektiver. Bei den Männern war Timo Zeiler (LG Eintracht Frankfurt) von Beginn an der dominierende Läufer. Zwischendurch kam ihm der Nachwuchs in Person von Manuel Stöckert (TSV Ostheim) zwar bedrohlich nahe, doch der EM-Vierte aus Hessen zog auf der steileren zweiten Hälfte unbeirrt davon und sicherte sich den dritten DM-Titel in Folge in
der Zeit von 46:12 min. Manuel Stöckert, der mit 22 Jahren zu den Jüngsten im Feld zählte, wurde in 46:41 min Zweiter, durfte sich aber als deutscher Juniorenmeister feiern lassen. Groß war die Überraschung der zahlreichen Zuschauer am Gipfel, als Rene Stöckert, Manuels zwei Jahre jüngerer Bruder als Dritter um die letzte Kehre kam. Dieser gewann neben seiner Einzelmedaille auch den Mannschaftstitel für den TSV Ostheim. Triathlet Sascha Wingenfeld machte das bayrische Meistertrio komplett.
Auch die Läufer aus dem Bereich des Badischen Leichtathletik-Verbandes ließen unter den Augen von Ehrenpräsident Hans Motzenbäcker und BLV-Ehrenringträger Clemens Fabrizio sehr Positives vermelden. Als Fünfter im Gesamtklassement, aber Dritter in der Männerwertung überquerte Ulrich
Benz (LG Brandenkopf) die Ziellinie beim Berghaus Hochblauen. In 47:53 min hatte er nur zwölf Sekunden Rückstand auf Silber, freute sich im Ziel jedoch riesig über seine Medaille. Dritter bei den Junioren wurde Michael Schramm (TuS Lörrach-Stetten), der außer den Stöckert-Brüdern niemanden mehr vorbeiließ und für seine 49:51 min mit der Bronzemedaille belohnt wurde. Christian Mai (LG Brandenkopf) war in 50:41 min als Sechster ebenfalls gut platziert. Zweitbester Badener in der Männerklasse war Josef Beha (FC Alemannia Unterkirnach) in 49:32 min auf Platz neun.

Bei den Frauen führte zunächst Seiteneinsteigerin Anja Schnabel vom LAZ Salamander Kornwestheim vor der lauernden Konkurrenz. Sie sorgte bislang vor allem in den Straßenläufen und im Duathlon für Aufsehen. Im Steilabschnitt rückten die Führenden jedoch näher zusammen und am Schluss hatte Lisa Reisinger (SSC Hanau-Rodenabch) in 55:14 min die meisten Körner. Zweite wurde Carmen Siewert (Greifswalder SV 04) in 55:47 min vor der im nahen Freiburg lebenden Anja Schnabel in 56:26 min. Die Wertung der Juniorinnen gewann mit Kerstin Straub ebenfalls eine Läuferin des SSC Hanau-Rodenbach, der sich auch überlegen die Mannschaftswertung sicherte. Für das beste Ergebnis aus Sicht des BLV bei den Frauen sorgte Jutta Brod (TV Konstanz), die im Klassement der Frauen mit ihren 58:54 min auf einen tollen sechsten
Platz lief. Auch sie ist bekanntlich eher eine Straßenläuferin, was diesen Erfolg noch mehr Bedeutung verleiht. In der Juniorinnenklasse wurde Miriam Köhler (LG Brandenkopf) in 1:11:33 Std Siebte.

In der Mannschaftswertung der Männer holte sich das Trio der LG Brandenkopf mit Ulrich und Joachim Benz sowie Christian Mai in summierten 2:28:46 Std die Bronzemedaille. Die Frauen des selben Vereins blieben da als Vierte in 3:39:24 Std nur wenig dahinter.


Stimmen von der Berglauf-DM:

Timo Zeiler:

„Das Rennen ist zwar völlig anders gelaufen, als ich es mir im Vorfeld gedacht hatte. Aber als ich dann einmal in Führung war, habe ich versucht, das Tempo hochzuhalten. Manuel ist mir zwar zwischenzeitlich bis auf 15 Meter nahe gekommen, aber im steileren Anstieg im Schlussteil konnte ich mich
entscheidend absetzen!“

Bundestrainer Wolfgang Heinig:

„Sowohl bei den Männern wie bei den Frauen hat der beste Bergläufer/die beste Bergläuferin der letzten Jahre gewonnen. Lisa hat auf der zweiten Hälfte unheimlich Druck gemacht und auch der  zweite Platz von Carmen war für mich keine Überraschung. Dass die Stöckert-Brüder nun Kontakt zur Spitze gefunden haben freut mich sehr. Dies wird die Konkurrenz für die nächsten Jahre nachhaltig beleben. Das Niveau der Veranstaltung war jedenfalls das
höchste der vergangenen Jahre.“