Baden-Württembergische Hallenmeisterschaften der Senioren in Sindelfingen
  21.02.2018 •     BLV


Heftiger Schneefall und blockierte Straßen machten die Anfahrt zur Sindelfinger Halle zu einer Geduldsprobe vor allem für die Sportler aus den südlichen Landesteilen. Einige kapitulierten sogar in einem der vielen Staus und traten entnervt die Heimreise ohne Wettkampferlebnis an. Manchem schneegeschädigten Athleten fehlte im legendären Glaspalast durch die verspätete Anreise die Zeit für eine optimale Vorbereitung auf die angebotenen Disziplinen. An Ort und Stelle in der warmen Halle empfahlen sich nicht wenige Leistungsträger für die deutschen Seniorenmeisterschaften in Erfurt. Einige haben schon lange für die Europäischen Hallenmeisterschaften in Madrid gemeldet.

In der Klasse M 30 konnte der Lenzkircher Simon Hoenen seinen Titel im Kugelstoßen mit 12,03m verteidigen und hatte auf seinen schärfsten Konkurrenten fast einen Meter Vorsprung. Alex Kleinert von der SG Weinstadt gelang das Sprint-Double mit 7,33 sek über 60m und 24,43 sek über die 200m Hallenrunde. Robin Bürkle von der TSG Heilbronn kam in Tagesbestzeit von 2:04,72 min als Erster des 800m Rennens ins Ziel. In beeindruckender Manier lief Kibrom Issac vom TSV 05 Rot die 3000m in 9:04,51 min.
Bei der M 35 gewann Tobias Schreijäg vom TSV Geislingen durch 3,50m mit dem Stab und 11,83m mit der Kugel in der nicht gerade alltäglichen Kombination.
In der M 40 setzte Phillip Parzer vom LAZ Mosbach-Elztal ein weiteres Sprint-Double mit 7,67 sek und 24,14 sek.  Dr. Björn Wind vom TUS Lörrach-Stetten sprang 5,74m weit und 1,64m hoch und konnte sich hinter dem Sieger Markus Single vom TSGV Großbettlingen, der auf 12,01m kam, den 2. Platz im Kugelstoßen bei 10,74m sichern.
Die gewohnten „Knaller“ fabrizierte in der M 45 Sprinter Thomas Keßler von der SG Walldorf-Astoria in den beiden Sprints. 7,46 sek bzw. 23,87 sek verschafften dem Abonnementssieger hohe Anerkennung. Wolfgang Scheffler vom LC Breisgau verließ die Hochsprunganlage nach überfloppten 1,74m.
In der M 50 hielt über 3000m Marcus Imbsweiler von der TSG Heidelberg seine Gegner mit 9:45,19 min klar in Schach. Gunther Widmann von der LG Rems-Welland überquerte als bester Hochspringer 1,64m. Günther Rodinger vom FSV Schwenningen folgte mit 1,60m. Harald Class von der LSG Aalen katapultierte sich mit dem Glasfiberstab auf 3,40m, eine Höhe die in der M 55 auch Gerald Znoyek vom TSV Schmiden meisterte. Der Zweimetermann Timo Laßmann vom SV Meersburg vervollständigte in der M 50 seine umfangreiche Goldsammlung durch 13,66m mit der 6 kg Kugel. In der nächsten Altersstufe kam ihm Constantin Engler vom SV Leonberg-Eltingen sehr nahe. Ein weiteres Sprint-Double fabrizierte Wilhelm Beyerle von der LG Rems-Welland mit 8,17 sek und 26,61 sek.  2:36,78 min war die Siegeszeit von Peter Schultz von der Gazelle Pforzheim über 800m.
Zwei Hochspringer beeindruckten mit ausgefeilter Technik. In der M 60 blieb die Latte bei Volkmar Hermann von der MTG Mannheim bei 1,56m liegen. In der M 65 sprang Eckard Kunigkeit vom Stuttgarter Leichtathletik Club noch vier Zentimeter höher und lieferte mit 4,74m im Horizontalsprung ein weiteres Highlight. In der gemeinsam ausgetragenen Konkurrenz der M60 und M 65 im Kugelstoßen gab es spannende Auseinandersetzungen auf hohem Niveau. Hartwig Vöhringer von der LG Rems-Welland hatte nach den erlaubten 4 Versuchen die Nase mit 11,92m vorne. Peter Hübner folgte mit 11,81m vor Lukas Erwin von der LG Teck mit 11,48m. Zwischen diese drei 65-er schob sich der 69-jährige Richard Bauder von der Neckarsulmer Sportunion mit 11,85m.
In dieser M 65 verliefen die beiden Sprintrennen wie so oft in den letzten Jahren. Mit flottem Antritt und sehenswerter Frequenz lief Reinhard Michelchen vom VFL Sindelfingen mit dem Heimvorteil im Rücken der Konkurrenz mit 8,25 sek bzw. 27,09 sek auf und davon.
In der M 70 gab Bogdan Markowski vom SV Vaihingen im Stabhochsprung mit überquerten 3,10m eine Kostprobe seines Könnens. Munib Kulovac von der Neckarsulmer Sportunion feierte mit 12,40m im Kugelring einen gelungenen Einstand in die neue 4 kg Gewichtsklasse. 2 weitere „Altsenioren“ bewiesen mit dem 3 kg Gewicht, dass hohes Alter in dieser Disziplin immer noch zu guten Weiten führen kann. Adolf Appel von der TG Nürtingen brachte es immerhin auf 11,17m in der M 80. Wendelin Acker, mit 85 Jahren ältester Teilnehmer im Glaspalast, erkämpfte für sich und seinem Traditionsverein TSV Burladingen stolze 9,83 m.

Bei den Seniorinnen legte in der W 30 Sabine Pröll von der LG Welfen 8,46 sek und 28,01 sek in den beiden Sprintstrecken für die älteren Starterinnen vor. In der W 35 wurde die 60m Zeit von Rebecca Dürr vom VFB Stuttgart bei 8,15 sek pulverisiert, die dazu noch den Weitsprung mit Tagesbestleistung von 5,35m für sich entschied. Zweite an der Sandgrube wurde die Mehrkämpferin Gunild Krep vom VFL Winterbach mit 4,94m, die mit 11,46m im Kugelstoßen und 1,52m im Hochsprung zu ihrem Goldsegen kam. Daniela Bauermeister vom TSV Riedlingen übernahm im 800m Lauf sofort die Spitze und enteilte dem Feld. Mit 2:20,21 min verdiente sie sich eindrucksvoll den Titel.
In der W 40 begab sich Katrin Ochs von der LG Filder gleich in 4 Laufstrecken auf Titeljagd. War es über 200m noch Bronze so waren auf den längeren Distanzen die Siege überzeugend. Über 400m mit 1:12,38 min, über 800m mit 2:38,40 min und über 3000m mit 11:27,30 min setzte sie mehrfach Akzente. Karin Straub von der LG Welfen mit 4,64m im Weitsprung und 9,86m im Kugelstoßen demonstrierte ihre Mehrkampfqualitäten. Natascha Wolf von der DJK Villingen kämpfte an der Stabhochsprunganlage bis nach den geschafften 2,60m tüchtig mit den Männern mit.  
Bei der W 50 lies Annegret Würthele vom VFL Winterbach ihre Vielseitigkeit erkennen. Nach 10,48m mit der Kugel konnte sie auch im Hochsprung mit überfloppten 1,48m glänzen. Ihr großes läuferischen Potential stellte in der W 60 Helga Ulrich von der DJK Käfertal-Walldorf unter Beweis. 9,43 sek, 31,39 sek sowie 1:14,01 min auf den 3 kürzeren Strecken bescherten ihr dreifaches Gold. Die gleiche Ausbeute gab es auch für Erika Sauer von der Spvgg. Warmbronn über 60 und 200m sowie im Weitsprung.


Viel Lob gab es für die Kampfrichter aus Sindelfingen und den umliegenden Kreisen, die schon mehrere Veranstaltungen in diesem Jahr zu bewältigen hatten, sowie für die Organisation durch Wettkampfwart und WLV-Seniorenwartin Anita Bayha-Zaiser.

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