ARGE-Vertrag einstimmig an aktuelle Gegebenheiten angepasst
  28.03.2011 •     BLV


Steinbach (26.03.) - Ganz im Zeichen der Satzungsorgane stand der vergangene Samstag im Baden-Badener Vorort Steinbach, der Heimat der südbadischen Sportschule.

BLV-Präsident Philipp Krämer hatte am Morgen zunächst zur turnusmäßigen Frühjahrstagung des Verbandsrates eingeladen, bevor sich am Nachmittag der BLV-Verbandstag zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenfand. Einziger sachlicher Tagesordnungspunkt dieser außerplanmäßigen Sitzung war die Beschlussfassung über Änderungen am bestehenden ARGE-Vertrag der beiden baden-württembergischen Landesverbände WLV und BLV.

Zu den Sitzungen durfte Präsident Krämer nicht nur die Vertreter der Kreise sowie die Funktionsträger begrüßen. Seiner Einladungen waren auch einige Ehrenmitglieder gefolgt, denen er ganz besonders für die Verbundenheit mit der Leichtathletik dankte.

Nach der routinemäßigen Genehmigung des Protokolls der letzten Verbandsratstagung standen am Morgen zunächst die Berichte der Vizepräsidenten und Fachwarte auf der Tagesordnung. Ralf Wohlmannstetter berichtete als Vizepräsident Öffentlichkeitsarbeit, dass er eine Arbeitsgruppe Marketing einberufen habe, deren Aufgabe es sein wird, die Eigenvermarktung des BLV stärker als bisher als Einnahmequelle zu nutzen. Einige erste Ansätze haben sich bereits ergeben, die im Laufe des Jahres in konkrete Aktivitäten münden sollen. Damit in Verbindung steht auch die BLV-Homepage, die stärker als zuvor für Marketingzwecke genutzt werden soll. Auch eine gemeinsame ARGE-Homepage ist angedacht, um einen einheitlichen Standard im Bereich Leistungssport zu gewähren und die Doppelarbeit zu reduzieren. Für die verhinderte Wettkampfwartin Elisabeth Päßler machte Präsident Krämer einen Ausblick auf die Saison 2012. Inzwischen sind neben den Olympischen Spielen in London (Beginn 27.07.2012) auch die Europameisterschaften der Leichtathletik (Beginn: 27.06.2012) terminiert. Daraus folgt, dass auch die Termine für die Landesmeisterschaften damit sehr früh liegen werden. Krämer bat die Kreisvertreter ihre Vereine früh über diese Terminvorgaben zu informieren.

Für den Bereich der Jugend kündigte Jugendwart Wolf Schauer an, dass der DLV für die Schülerklassen C und D ein anderes Wettkampfprogramm anbieten möchte. Dies soll mehr Elemente aus der Spielleichtathletik enthalten und damit die Attraktivität für unsere „Kleinsten“ erhöhen. Von Seiten des DLV sind zwei Info-Termine in Baden geplant, an denen die Verantwortlichen in den Vereinen über die Veränderungen informiert werden sollen. Über die genauen Umstände der Einführung steht eine Entscheidung noch aus. Auch das Präsidium hat sich über dieses wichtige Thema noch keine Meinung bilden können.

Von der Sitzung des DLV-Verbandsrats hatte Präsident Krämer einige Informationen für die Kreise im Gepäck: Der Beschluss, die Altersklassen W/M 30 und 35 künftig ersatzlos entfallen zu lassen hat hohe Wellen geschlagen. Krämer kündigte an, dass der DLV diese Entscheidung noch einmal überdenken werde. Möglicherweise kann zumindest die Altersklasse W/M 35 fortgeführt werden. Veränderungen im Kurs gab es auch beim Thema Wettkampfsoftware. Nachdem die Abkehr von seltec eigentlich schon beschlossene Sache war, ist seltec nun den Forderungen des DLV entgegen gekommen. Die Verhandlungen über die Kosten gehen jedoch weiter. Für die laufende Saison bleibt jedoch alles beim alten. Der BLV wird die weitere Entwicklung beobachten.

Als Fachwart für Talentförderung zeigte Dieter Roth den Kreisvertretern die Leistungsentwicklung der Schüler im Verbandsgebiet auf. Seit Jahren pflegt er eine Statistik, in der die Leistungen auf den Bestenlistenplätzen 1 – 10 in der Klasse W/M 15 mit den Vorjahren vergleicht. Nach seiner Auswertung ist das Leistungsniveau vor dem Übergang in die Jugendklassen seit Jahren sehr stabil. Erfreulich sei es dabei, dass es gelungen sei, immer mehr Platzierungen in der DLV-Bestenliste zu belegen.

Roth berichtete weiter von guten Erfahrungen bei den ersten Talentiade-Wettkämpfen. Für diese Wettkämpfe seien sehr gute Unterlagen vorbereitet worden, welche die Durchführung deutlich erleichtern. Es habe sich gezeigt, dass diese Art der Wettkämpfe geradezu ideal sei, um Talente zu entdecken. Die Herausforderung sei es, für diese Talente die entsprechenden Trainer zu finden.

Für das Ressort Finanzen legte Vizepräsident Klaus Schüler die Jahresabrechnung 2010 vor. Danach sei es dem BLV gelungen, die finanzielle Situation weiter zu konsolidieren. Den im Vergleich zur Planung erhöhten Ausgaben standen auch höhere Einnahmen gegenüber, so dass keine Drittmittel aufgewendet wurden. Der Verbandsrat würdigte die Arbeit des „Schatzmeisters“ denn auch mit einer einstimmigen Entlastung. Auch der Haushaltsplan für das Jahr 2011 wurde vom Verbandsrat einstimmig angenommen. Da auf der Aufgabenseite kein Spielraum für weitere Kürzungen sei, so kündigte Präsident Krämer an, werde man sich für die Zukunft verstärkt um die Steigerung der Einnahmen kümmern müssen.

Am Ende der Versammlung erläuterte Philipp Krämer dem Verbandstag die geplanten Änderungen des ARGE-Vertrages mit dem württembergischen Landesverband. Bedenken gegen die Neufassung gab es aus dem Verbandsrat keine, alle Fragen konnten mit der nötigen Ausführlichkeit besprochen werden. Der Verbandsrat einigte sich daraufhin, dem Verbandstag nach der Mittagspause die Vertragsänderung vorzuschlagen.

Am Nachmittag stießen zu den Mitgliedern des Verbandsrates noch die Vertreter der Kreise hinzu. Präsident Krämer erläuterte den Delegierten zu Beginn der Versammlung die Notwendigkeit der außerordentlichen Einberufung des Verbandstages. Der ARGE-Vertrag, der die Zusammenarbeit in Themen des Leistungssports regelt, hat über die Jahre nicht mehr ganz die Gegebenheiten der Zusammenarbeit abgebildet. BLV und WLV sind daher nach konstruktiven Gesprächen übereingekommen, den Vertragstext anzupassen. Nach kurzer Diskussion der einzelnen Punkte war sich die Versammlung auch in diesem Tagesordnungspunkt einig, sodass auch die Änderungen des ARGE-Vertrages einstimmig beschlossen wurden.

Nach Abschluss dieser eher formalen Tagesordnung blieb für die angereisten Teilnehmer genug Zeit, sich mit den Kollegen aus den anderen Kreisen über aktuelle Themen auszutauschen. Diese Möglichkeit wurde dann auch von einigen ausgiebig genutzt.

Frank Wetzel