Achtmal Gold für Baden / Zweimal Gold und einmal Silber für Müller-Zwillinge
  14.09.2009 •     BLV


Reichenbach (29./30.08.) – Nur wenige Tage nach der WM in Berlin hatten die Athleten im Einzugsgebiet des SLV die Chance, sich die immer noch anhaltende Euphorie der deutschen Leichtathletik zu Nutze zu machen und in ihr eigenes Wettkampfgeschehen mit einzubringen.

Trotz dieses Umstandes war die Beteiligung bei den Süddeutschen Meisterschaften der Aktiven und B-Jugendlichen nur mäßig und es schien, als ob viele Berlin zu ihrem eigenen Saisonabschluss gemacht hatten und daher auf einen Start bei den Regionalmeisterschaften verzichteten. Darunter leider auch so mancher potentielle Medaillenkandidat. In für gewöhnlich teilnehmerstarken Disziplinen waren am Wettkampftag dann teilweise gerade mal vier Athleten am Start. Allerdings dürfte hier auch die Wahl  des Austragungsortes eine Rolle gespielt haben, denn nach Ohrdruf im vergangenen Jahr stand den Athleten zunächst einmal die lange Anreise nach Reichenbach in Sachsen bevor.

Badens größte Goldader an diesem Wochenende waren die Mittelstrecken und langen Sprintdistanzen über eine Stadionrunde. Immerhin fünf der insgesamt acht Goldumhänger gingen auf die Rechnung unserer Läufer. Stark insbesondere die Leistungen der weiblichen Jugend. Gleich zwei Gold- und eine Silbermedaille gehen in das Haus der Geschwister Müller von der TS Ottersdorf. Über ihre Spezialdisziplin, den 800m, war die Konkurrenz chancenlos. Mit vier Sekunden Vorsprung lief Ester in 2:13,32 min knapp vor ihrer Schwester Felizitas mit 2:13,49 min durch die Lichtschranke. Das Goldmetall war so gerecht unter den beiden verteilt, denn Felizitas hatte sich ihres bereits am Vortag über die 1500m geholt. In einem spannenden Rennen setzte sie sich in 4:52,21 min gegen Laura Knörr (TV Konstanz) durch.

Auch Laura wollte nicht ohne Meistertitel wiederkehren, den sie sich Tags darauf über die 3000m sicherte. Sehr souverän distanzierte sie ihre Mitstreiterinnen in 10:43,77 min um Längen.

Bei der männlichen Jugend war es über 800m Tobias Rub von der LG Ortenau Nord, dem mit seinem Rennen der Ausklang einer erfolgreichen Saison gelang. Im zweiten Zeitlauf, der deutlich schneller als der erste war, blieb für ihn die Uhr bei 1:54,86 min stehen. Sicherer Goldfavorit war und blieb erneut Quentin Seigel (LG Offenburg). 52,05 sec benötigte er, um den Hürdensatz auf der 400m Stadionrunde einmal zu überwinden.

Wie man mit wenig Einsatz viel erreicht zeigte die TSG Weinheim. Thomas Giese nahm sich den Sprungdisziplinen an und sprang mit 7,40 m im Weit- und 14,80 m im Dreisprung bei den Männern zu Gold und Bronze. Sein Vereinskollege Sascha Hördt hatte das Diskuswerfen in sicherer Hand. Dessen Scheibe flog im vorletzten Versuch auf 57,03 m, was ihn um einen weiteren seiner zahlreichen Meistertitel bereicherte.

Das letzte vergebene badische Gold ergatterte Konstantinos Kanavos (TV Bühlertal) im Speerwerfen. Der B-Jugendliche schleuderte das 700g Wurfgewicht nicht weniger als 62,62m über den Rasenplatz und verdrängte damit Dominik Comi (WGL Schwäbisch Hall) auf den zweiten Rang.
Ein äußerst erfolgreiches Sprint-Trio schickte die LG Karlsruhe auf die Reise, welches den Verein um dreimal Edelmetall in Silber bereichern sollte. Jeweils eines davon ging bei den Frauen an Jessica Schmütz über die 200m Flachdistanz und benötigten 25,60 sec, an Larissa Kaufmann über die 400m in 57,16 sec und bei den Männern an Robert Rissmann, ebenfalls über 400m und gestoppten 49,84 sec. Seinen erfolgreichen Wiedereinstieg in das Wettkampfgeschehen fortführen konnte der Aktivensprecher des BLV, David Kiefer (TV Bad Säckingen). Über 3000m Hindernis lief er in einem kleinen Feld aus sechs Teilnehmern gut mit und wurde nach 9:39,26 min mit der Bronzemedaille belohnt.

Flott die Hürden zu überqueren verstand es die B-Jugendliche Charleen Ament von der SG Bad Schönborn. Gleich zweimal trat sie am ersten Wettkampftag an. Einem überzeugenden Vorlauf über die 100m-Distanz folgend, legte sie im Finale nochmal einen drauf und belegte in 14,47 sec den Bronzerang. Wenige Stunden später ging es erneut für sie in den Startblock, um über die 400m-Distanz anzutreten. In einem hart umkämpften Rennen sicherte sie sich am Ende mit 64,30 sec Platz zwei, dicht hinter der neuen Titelträgerin Kim Carina Schmidt (63,95, Rehlingen).

In gleicher Disziplin bei der mJB holte sich auch Stefan Hettich (DJK Villingen) sein Edelmetall ab. 57,08 sec reichten ihm für den Bronzerang, den er am folgenden Tag über die 400m um nur wenige Hundertstelsekunden verpasste. Mit hauchdünnem Vorsprung auf die Viertplatzierte, aber dennoch verdient, erlief sich auch Katharina Bühler ihren Platz auf dem Podium. Über 200m setzte sich die Offenburgerin in 26,03 sec gegen die über 400m siegreiche Kim Carina Schmidt durch, musste aber dem starken hessischen Duo aus Christina Akin (Wiesbaden) und Lara Matheis (Gießen-Wieseck) den Vortritt lassen.

Vereinskollegin Ines Ruf durfte zu diesem Zeitpunkt bereits ihre Silbermedaille feiern, die sie sich kurz zuvor mit einem Satz über 5,67 m im Weitsprung erkämpft hatte. Mit ihren zwei Kameradinnen Alena Mussler und Elena Adam hatten sich zudem beide schon am Vortag über 4x100m ein Mannschaftssilber erlaufen. Die letzte badischen Medaille ergatterte Diskuswerfer Marius Fitterer von der LG Rheinstetten. In seinem zweiten Versuch übertraf er die 50m-Marke um zwei Zentimeter, was für ihn in seinem Wettkampf der mJB einen sicheren dritten Platz bedeutete.