4*400 Meter Staffel der Frauen verpasst das WM-Ticket

  13.05.2019    BLV
Der letzte verpatzte Wechsel hat die deutschen Langsprinterinnen, mit Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim), die direkte Qualifikation für die WM im Herbst in Doha (Katar) gekostet.

Schlussläuferin Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim) bekam den Stab von Ruth Sophia Spelmeyer zunächst nicht zu fassen, drehte sich um die eigene Achse und lief erst mit Verspätung los. Dadurch konnten die knapp führenden Niederländerinnen einige Schritte enteilen. Der Sieg im B-Finale war ihnen mit 3:29,03 Minuten nicht mehr zu nehmen. Auf der Zielgeraden überspurtete Belgiens Schlussläuferin Camille Laus (3:31,71 min) auch noch Hannah Mergenthaler.

So blieb dem deutschen Quartett mit 3:31,89 Minuten nur der diesmal „undankbare“ dritte Platz. Denn die Top 10 über 4x400 Meter – die acht Finalisten des A-Finals und die beiden schnellsten Staffeln des B-Finals – buchen direkt das Ticket für die WM in Doha. "Platz elf ist genau einen Platz an der Quali vorbei und wir waren schon sehr enttäuscht", sagte Bundestrainerin Claudia Marx. "Jetzt gilt es, eine gute Jahresplanung zu machen und nochmal eine gute Staffelleistung zu zeigen, damit wir über das Worldranking unter die besten 16 Staffeln kommen!" Über die Weltrangliste werden noch sechs weitere Doha-Startplätze vergeben.

Im Gegensatz zum Vorlauf am Samstag (3:30,32 min) ersetzte Laura Müller (LC Rehlingen) an Position zwei Corinna Schwab (LG Telis Finanz Regensburg). Die Rehlingerin übernahm den Stab von Startläuferin Luna Bulmahn (Eintracht Hannover) und führte die deutsche Staffel mit einem couragierten Rennen auf den zweiten Platz.

Das A-Finale war an Spannung kaum zu überbieten: Zwar lag Europameister Polen beim letzten Wechsel in Führung, doch Justyna Święty-Ersetic musste Jamaika auf der Gegengeraden passieren lassen. Die Entscheidung fiel jedoch erst 150 Meter später. Die Polin in ihrem dritten 400-Meter-Rennen binnen 24 Stunden hatte auf die Zielgeraden am meisten zuzusetzen und sicherte ihrer Staffel in 3:27,49 Minuten den Titel vor den USA (3:27,65 min) und den starken Italienerinnen (3:27,74 min). Für die USA war es das erste Mal bei der vierten Austragung der World Relays, dass sie über 4x400 Meter der Frauen einen Titel verpassten.