2,32 entfachen Jubelsturm bei Weinheimer Hochsprung-Gala
  16.03.2010 •     BLV


Die 11. Auflage der Hochsprung-Gala wurde ihrem Anspruch „Weltklasse in Weinheim“ erneut gerecht. Vor 1200 stimmungsvollen Zuschauern schraubte sich der Russe Aleksey Dmitrik auf 2,32 m und scheiterte nur knapp an der Einstellung des Meetingrekordes.

Acht Männer und fünf Frauen bildeten das Teilnehmerfeld in der wieder prächtig hergerichteten TSG-Halle, die mit der Tribüne zwischen den Anlaufbereichen mit einer weltweiten Besonderheit aufwarten kann. Da sich im Vorfeld aufgrund Verletzungen und Absagen abzeichnete, dass bei den Frauen die ganz großen Höhen nicht zu erreichen sind, wurde das Augenmerk bei den Verpflichtungen auf die Männer gelegt - wobei Athletenmanager Günter Eisinger wie so oft ein glückliches Händchen hatte. Drei starke Russen und der frühere Publikumsliebling, Jamie Nieto (USA) sollten die magische Höhe von 2,30 m angreifen.

Bis 2,24m waren fünf Springer einschließlich des neuen deutschen Vizehallenmeisters Benjamin Lauckner mühelos im Rennen. Der US-Boy ließ 2,27 m aus und befand sich bei 2,30 m plötzlich mit Aleksey Dmitrik allein im Wettbewerb, da sowohl Afrikameister Kabelo Kgosiemang (Botswana) als auch Andrey Tereshin und Lauckner knapp an 2,27 m scheiterten. Nieto war in Weinheim im Jahre 2004 seine bis heute gültige Hallenbestleistung von 2,32 m gesprungen und versuchte sich dementsprechend motiviert an 2,30 m. Athlet und Zuschauer gaben ihr Bestes, für den Sonnyboy aus San Diego war der Wettkampf beendet; nicht jedoch für Dmitrik. Nach einem Fehlversuch verzichtete der frühere Jugendweltmeister auf die Musikeinspielung, um sich vom Klatschen der Zuschauer über 2,30 m tragen zu lassen.

Die TSG-Halle glich nun einem Tollhaus und Dmitrik wollte mehr: 2,32 m standen an und der Russe schraubte sich im zweiten Versuch hinüber, absolute Weltklasse, nur drei Athleten sprangen weltweit 2010 höher. Damit war für den St. Petersburger noch nicht Schluss, 2,35m wurden aufgelegt, was neue Bestleistung und Einstellung des Meetingrekordes bedeutet hätte. Dmitrik gab alles, scheiterte jedoch knapp.
Bei den Frauen entwickelte sich ein ungemein spannender Wettkampf, da alle Athletinnen in etwa gleich stark waren. Die Leverkusenerin Carolina Dressler gewann mit 1,87 m. Die mit 22 Jahren jüngste Athletin sprang bis dahin ohne Fehlversuch und eroberte mit ihrer Freude über die neue persönliche Bestleitung die Herzen der Zuschauer. Höhengleich Zweite wurde ihre Vereinskameradin Julia Wanner vor Deirdre Ryan (Irland), Hannelore Desmet (Belgien) und Julia Wanner, die alle 1,84 m sprangen.

Zuschauer und Athleten kamen wieder einmal voll auf ihre Kosten und freuen sich auf ein Wiedersehen an der Bergstraße.