Fünf Titel und über 20 Medaillen bei den World Masters in Brasilien
  05.11.2013 •     BLV


Porto Alegre – Klein aber fein, so ist das Aufgebot des Badischen Leichtathletik- Verbandes zu charakterisieren, das die große Reise nach Porto Alegre in Brasilien angetreten hatte.

 Bei den ersten Weltmeisterschaften der Masters auf südamerikanischem Boden gab es fünf Titel und über zwanzig Medaillen für das gute Dutzend badischer Athleten. Dabei waren die Wettkampfbedingungen vor Ort nicht immer einfach, die Wettkampfstätten waren teilweise erst Stunden vor den ersten Wettbewerben in einen einigermaßen brauchbaren Zustand versetzt worden und auch die Wettkampforganisation hielt so manche Überraschung bereit.

Doppelte Titelträgerin in Brasilien wurde Ruth Angelis vom Post SV Mannheim in der W 85. Sie gewann die Titel über 5.000 und 10.000 Meter. Dabei war aber vor allem der Titel über 5.000 Meter eine Zitterpartie für sie, nicht auf der Bahn aber danach. Eine Konkurrentin war schon nach knapp über 41 Minuten aus dem Rennen genommen worden – allerdings einige Runden zu früh, der  Zeittransponder war kaputt gegangen. Nach längerer Zeit wurde dann Angelis in  49:31,07 Minuten der Titel zu gesprochen. Über 10.000 Meter gewann sie in 1:46:30 Stunden. Dazu kam noch eine Silbermedaille über 1.500 Meter in 13:52,15 Minuten.

Fleißigste Medaillensammlerin war eine andere Mannheimerin: Bettina Schardt von der MTG Mannheim. Sie gewann in der Altersklasse W 40 einmal Gold im Diskuswurf, einmal Silber im Wurfmehrkampf und Bronze im Hammer- und Gewichtwurf. Das Diskuswerfen gewann sie mit 44,20 Metern vor Kati Siltovuori aus Finnland, die im zweiten Versuch 43,47 Metern vorgelegt hatte. Schardt musste bis zum letzten Versuch um ihren Titel kämpfen, auch weil ihr weitester Wurf des Tages aus nicht nachvollziehbaren Gründen ungültig gegeben wurde. Starke Leistungen brachte Schardt darüber hinaus im Hammerwurf mit 42,57 Meter und im Gewichtswurf, wo sie im Einzelwettbewerb mit 13,30 Meter eine persönliche Jahresbestweite erreichte.

Erfolgreichster männlicher Werfer war Roland Heiler von der LAG Oberen Murg. Er gewann in der M 70 Gold mit dem Diskus und dazu noch Bronze mit der Kugel (12,71 Meter). Etwas Aufregung gab es für ihn vor allem vor dem Diskuswettkampf, als sich herausstellte, dass die Vorausscheidung schon der Vorkampf und die Entscheidung war. Einen Tag früher als geplant. Doch letztlich gewann er mit dem 1 Kilo Gerät souverän mit 43,93 Meter den Titel.

Den vierten Titel für die badischen Teilnehmer steuerte Brigitte Littel  bei. Die Läuferin vom SV Kirchzarten gewann in der W 65 einen kompletten Medaillensatz. Dafür hatte sie ein wahres Marathonprogramm zu bewältigen: Der Bronzemedaille über 5.000 Meter ließ sie den Titel über die 10.000 Meter in 51:20,32 Minuten folgen und schließlich gewann sie dann über die klassischen 42,192 Kilometer auch noch die Silbermedaille (4:23:40,01 Stunden).

Als dritte Mannheimer Athletin gewann Ellen Weller (MTG) Silber im Wurfmehrkampf. Sie erreichte insgesamt 3.661 Punkte. Eine weitere Medaille verpasste sie im Kugelstoßen (4. / 11,00 Meter) nur, weil ein übereifriger Kampfrichter die Kugel schon in der Luft abfing bevor sie deutlich hinter der 11-Meter Marke landen konnte. Am Ende fehlten ihr hier so fünf Zentimeter zu Bronze. Im Mehrkampf zeigte sie dann mit 11,45 Meter ihre tatsächliche Leistungsstärke in dieser Disziplin.

Eine gute Leistung im Spätherbst zeigte auch Elisabeth Henn vom SC 88 Bruchhausen in der Altersklasse W55. In ihrer Spezialdisziplin dem 2.000 Meter Hindernislauf erreichte sie in 9:03,54 Minuten Silber, nur 1,5 Sekunden hinter der Siegerin. Mit ihrer Leistung von den Mastergames in Turin - rund 20 Sekunden schneller – hätte sie den Titel gewonnen. Dafür erkämpfte sich über 800 Meter 2:41,58 Minuten noch die Bronzemedaille.

Jürgen Hallmeier von der LG Hardt kam dreimal in die Endläufe (200 Meter, 400 Meter / 4 x400 Meter) und konnte darüber hinaus mit der 4x100 Meter Staffel der M 50 die Bronzemedaille gewinnen. Die deutsche Mannschaft kam mit ihm als zweitem Läufer auf 49,43 Sekunden. Gleich zwei Staffelmedaillen gab es für Heinz Gabel. Der Sprinter von der  LG Ortenau Nord kam in der M 65 mit den deutschen Staffeln auf den zweiten und dritten Rang. Die 4x100 Meter Staffel erreichte mit ihm als Startläufer Silber in 57,02 Sekunden. Zweimal Bronze holte Josef Konrad von der LG Baar in der Altersklasse M 65 über 2.000 Meter Hindernis, die er in 8:10,76 Minuten absolvierte. Mit der Mannschaft der M 60 im Crosslauf wurde Konrad darüber hinaus auch Dritter. Ebenfalls Dritter wurde Peter Lessing von der LG Ortenau Nord mit der Crosslauf-Mannschaft der M70.

Björn Maier