Johanna Siebler qualifiziert sich für U18-EM in Tiflis
Als jüngerer Jahrgang bei den U18 reiste Siebler ohne große Erwartungen zum Qualifikationswettkampf ins nordrheinwestfälische Kreuztal. Ihre Hoffnung war, die Norm von 5.300 Punkten zu erreichen. Doch ist der ältere Jahrgang 1999 im Siebenkampf enorm stark, so dass sie sich keine Hoffnungen auf ein U18-EM – Ticket machte, denn nur zwei Plätze sind pro Disziplin zu vergeben. Umso größer war die Überraschung, dass sie an beiden Wettkampftagen immer unter den Topplätzen rangierte. Am Ende hatten gar sechs Athletinnen die Norm für Tiflis erreicht, das gab es in diesem Jahrtausend noch nie. Sich in einem so starken Feld durchzusetzen, spricht für die Kämpferqualitäten Sieblers. Bundestrainerin Eva Rapp lobte sie am Ende: „Sie hat sich bravourös geschlagen.“
Vor allem ihre Leistungen im Speer (45,02 m) und Kugel (14,82 m) ragten heraus. Im Kugelstoßen verbesserte sie ihre persönliche Bestleistung (PB) um fast einen Meter und gewann diese Disziplin souverän.
Der erste Tag brachte Siebler auf den Weg nach Tiflis. Sie stellte drei PB (Hürden 14,29 sec, Kugel, 200m 25,73 sec) auf und konnte im Hochsprung ihre PB von 1,60 m einstellen. Aber auch am zweiten Tag ließ es die junge Athletin krachen. Im Weitsprung (5,49 m) und Speer (45,02 m) kam sie nahe an ihre PB heran und setzte mit 2:25,26 min über 800 m einen fulminanten Schlusspunkt – hier verbesserte sie ihre PB um über sechs Sekunden.
Am Ende fehlten Siebler zum Sieg nur 37 Punkte, den Janika Baarck aus Neubrandenburg für sich entschied. Mit ihr wird Siebler am 10. Juli die Reise ans Schwarze Meer antreten. Eine Woche Wettkampfvorbereitung und Akklimatisation stehen mit der Nationalmannschaft auf dem Programm.
Vielleicht kann Siebler an die großartige Leistung von Kreuztal anknüpfen. Allein die Nominierung in die Nationalmannschaft ehrt die junge Athletin, die bei ihrem ersten internationalen Wettkampf wertvolle Erfahrungen machen wird.