Bundesfachausschuss Senioren tagte

  12.10.2009    BLV
Der Bundesfachausschuss Senioren (BFA) des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) nutzte die Anwesenheit vieler Ausschussmitglieder bei der DAMM in Hamburg und den Deutschen 10km-Meisterschaften in Otterndorf und tagte im Anschluss an beide Veranstaltungen in Hamburg.

Ein Themenschwerpunkt war die Neuaufnahmen von Altersklassen und Disziplinen, um der demographischen Entwicklung Rechnung zu tragen. Hier folgte der Ausschuss im Wesentlichen den Empfehlungen der Seniorenwarte aus den Landesverbänden und kam zu folgenden Entscheidungen:
Erweiterungen der Disziplinen bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften der Senioren um 400m (W65), 60m Hü (M60 + 65), Stabhochsprung (M70), 400m (M75)
Erweiterungen der Disziplinen bei den Deutschen Freiluft-Meisterschaften der Senioren um 400m (W65), 5000m (W75), 80m Hü (M70)
Streichung der 3x800m-Staffeln der AK W50 aufgrund mangelnder Meldezahlen

Intensiv besprochen wurde das Thema Herunterstarten bei Deutschen Meisterschaften, das bereits seit längerer Zeit auch im Seniorenkreis heftig diskutiert wurde. Hier sprach sich der Ausschuss (wie auch die LV-Seniorenwarte) für eine konsequente Anwendung der internationalen WMA-Regelung aus, die eine Teilnahme an den Meisterschaften grundsätzlich nur in der Altersklasse vorsieht, der der Athlet/die Athletin nach seinem/ihrem Alter auch angehört. Nur wenn die Wettbewerbe für seine/ihre Altersklasse nicht ausgeschrieben sind, ist eine Teilnahme in der nächstjüngeren Altersklasse möglich. In diesem Fall muss die Meldung bis zum jeweiligen Meldeschlusstermin abgegeben werden und die geforderte Qualifikation für diese Altersklasse erfüllt sein.

Weitere Ausnahmen wurden für den Bereich der Staffeln und Mannschaftswertungen festgelegt:
Zum Auffüllen einer Staffelmannschaft kann ein/e Athlet/Athletin für eine jüngere Altersklasse gemeldet werden. Selbstverständlich ist der Einsatz nur in einer Staffel möglich. Der/die jüngste Teilnehmer/in bestimmt, in welcher Altersklasse eine Wertung erfolgt.
Bei Mannschaftswettbewerben (Straße/Cross/DAMM) wird ähnlich verfahren. Bei der Wertung bestimmt ebenfalls der jüngste Teilnehmer die Altersklasse, wenn mit Teilnehmern der älteren Altersklasse aufgefüllt wird.
Bei der Ausnahmeregelung, in der nächstjüngeren Altersklasse zu starten, wenn der betreffende Wettbewerb in der eigenen Klasse nicht ausgeschrieben ist, muss beachtet werden, dass selbstverständlich Maße und Gewichte der jüngeren Altersklasse gelten.
Diese neue Regelung gilt für die Stadion-, Straßen- und Cross-Wettbewerbe ab 2010 und wird in den Allgemeinen Ausschreibungsbestimmungen (AAB) unter Nr. 5 „Meldungen“ entsprechend modifiziert. Dort ist dann auch der genaue Wortlaut nachzulesen.

Diskutiert wurde auch die in letzter Zeit häufig gestellte Frage, wie nach der Anwendung der neuen Mehrkampfwertung von Bernd Rehpenning mit den bestehenden Rekordlisten umgegangen werden soll. Hier beschloss der BFA einstimmig, die bestehenden Bestleistungen mit den neuen Altersklassenfaktoren umzurechnen.
Der Wunsch nach einer besseren Fortbildung der Senioren-Leichtathletik-Trainer und Seniorensportler selbst ist schon länger präsent. Der BFA hat sich dieses Themas angenommen und möchte in den nächsten eineinhalb bis zwei Jahren in Abstimmung mit dem Bundesausschuss Aus- und Fortbildung, Wissenschaft und Trainerschule ein modulares Fortbildungskonzept zum Senioren-Wettkampfsport erarbeiten und mit Hilfe der Landesverbände fortschreiben und weiterentwickeln.

erstellt von DLV