Verena Sailer verpasst um acht Hundertstel das Finale
  14.08.2013 •     BLV


An den ersten drei Tagen der Weltmeisterschaft in Moskau hatten bereits zwei badische Athletinnen ihre Einsätze.

Sprinterin Verena Sailer (MTG Mannheim) schaffte dabei den Einzug ins 100m-Halbfinale am Montag. Zum Finale knapp zwei Stunden später fehlte dann nicht viel. In 11,16 sec erreichte sie die zehntschnellste Zeit, verpasste als Dritte ihres Halbfinallaufs nur um acht Hundertstel den Sprung unter die besten Acht. Die ersten beiden sprinteten 11,08. Auch über die Zeit reichte es nicht: Die Drittplatzierten aus den beiden anderen Halbfinals rannten 11,00 und 11,01 sec.

„Es war kein schlechtes Rennen. Ich war bis 60 Meter ziemlich weit vorne, wenn nicht ganz vorne. Hinten bin ich etwas fest geworden, das passiert“, resümierte Verena nach dem Lauf. „Ich bin oben geblieben, habe mir die Läufe angeschaut und bis zum Ende gehofft, dass es reicht. Aber ich war mir eigentlich unten schon ziemlich sicher, dass eine 11,16 nicht reichen würde, weil ich wusste, wer noch alles kommt. Im Halbfinale macht keiner mehr locker. Es ist schade, 11,08 wären machbar gewesen. Ich hatte Glück mit der Laufeinteilung, ich habe die Chance gesehen, unter die ersten Zwei zu kommen. Es ist kein Weltuntergang, aber schade, wenn man das ganze Jahr dafür trainiert. Ich bin trotzdem stolz auf die Leistung. Platz zehn ist die beste WM-Platzierung.“

Am Sonntag hatte sie sich souverän im Vorlauf gezeigt. Verena kam sehr gut aus den Blöcken und rannte dem Feld vom ersten Schritt an davon. In 11,11 sec ließ die Ex-Europameisterin unter anderem Octavious Freeman (11,16) hinter sich, die bei den US-Meisterschaften in 10,87 Zweite geworden war. „Das Rennen hat sich gut angefühlt!“, so die MTG-Sprinterin nach dem Vorlauf. „Darüber bin ich total froh. Mit dem Sieg hätte ich überhaupt nicht gerechnet, der war auch nicht das Ziel. Ich wollte einfach unter die besten Drei und damit eine Runde weiterkommen. Ich bin lange genug dabei, um mich ganz auf mich selbst zu konzentrieren und alles andere auszublenden, auch dass nach dem Vorlauf-Sieg vielleicht mehr Leute auf mich schauen.“

Unter dem Motto "Erfahrung gesammelt" musste Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) ihren Start in Moskau abhaken. In den ersten beiden Versuchen der Weitsprung-Qualifikation am Samstag kam die U20-Europameisterin nicht zum Brett. Im dritten Durchgang landete die 19-Jährige dann immerhin noch bei 6,49 m. „Ich bin nicht ganz so zufrieden, weil es am Anfang nicht so geklappt hat. Durch das Stadion und die Atmosphäre bin ich anders angelaufen, obwohl ich das nicht gemerkt habe. Beim Ersten bin ich gar nicht ans Brett gekommen, beim Zweiten dann mit Links angekommen, beim Dritten habe ich dann noch einmal alles gegeben und es war dann ja auch ein deutlich besserer Sprung. Darüber bin ich froh, auch dass ich dabei war. Ich konnte vieles mitnehmen. Nächstes Jahr, wenn ich es zur EM schaffen sollte, werde ich noch besser sein. Meine Saison ist jetzt zu Ende.“

Am Freitag, 16. August steht für Speerwerferin Christina Obergföll (LG Offenburg) die Qualifikation an, am Sonntag folgt dann das Finale. Dann hat auch die 4x100m-Frauenstaffel ihren Einsatz, mit Verena Sailer und Yasmin Kwadwo.

Ralf Wohlmannstetter