Rolf Luxemburger feierte seinen 75.Geburtstag
08.06.2009
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BLV
Solange die Gesundheit mitmacht und die Erfolge noch da sind, mache ich noch weiter“, sagt der gebürtige Saarländer, der seit 1960 mit seiner Frau in Bad Krozingen lebt.
Und die Trainingsgruppe „seiner“ erfolgreichen Athleten wird eher größer als kleiner. Zu den bekanntesten von ihnen gehören derzeit der Olympiateilnehmer im Mountainbike Moritz Milatz, der deutsche Crossmeister im Triathlon Andi Böcherer, der dreifache deutsche Vizemeister im Berglauf Markus Jenne, die beiden mehrfachen Freiburg Marathonsieger Ulrich Benz und Max Frei. „Dass ich Moritz Milatz (Anm.: Mountain-Profi) im Vorjahr zu den Olympischen Spielen nach Peking bringen konnte“, ist mein größter Erfolg in den vergangenen Jahren. „Ich vertraue Rolf blind, wenn es um Trainings- und Rennplanung geht, weil ich weiß, dass er eigentlich nie falsch liegt mit seinen Ideen“, äußerte sich Milatz. „Für mich ist Rolf nicht nur ein Trainer sondern auch ein Freund. Er hat einen Riesenanteil an meinen Erfolgen. Sein Erfolg beruht auf seiner Menschenkenntnis und den Umgang mit den Athleten. Er hat einfach das gewisse Fingerspitzengefühl“, führt der erfolgreiche Mountainbiker weiter aus.
benfalls ins Schwärmen kommt Max Frei. „Rolf ist absolut zuverlässig, der seinen Sportlern in jeder - auch weit über den Sport hinausgehenden - Lebenslage hilft, mit viel Lebenserfahrung berät und fördert. Absolut bewundernswert ist dabei die Konstanz, mit der er den Sport seit 30-40-50 Jahren zu seinem Lebensmittelpunkt gemacht hat und diesen bis heute täglich fördert und unterstützt. Sein geschultes Auge fokussiert nicht nur Zeiten und Zahlen, es gelingt ihm auch das Drumherum, die Lebens-, Gesundheits- und Belastungssituation seiner Sportler mit in ein ausgewogenes Training einzubauen. Gerade wenn es sportlich nicht läuft, ist er als Ansprechpartner und Therapeut für die Sportler da. Sagenhaft ist sein umfassendes Wissen und Erfahrung im Bereich der Trainingslehre und -steuerung.“
Zu den erfolgreichsten Athleten, die er in den vier Jahrzehnten seiner Trainer- und Physiotherapeuten-Karriere betreut hat, gehören u.a. die Geher Bernd Kannenberg (1972 Olympiasieger im 50 km Straßengehen), Alfons Schwarz (25-facher deutscher Meister) und Robert Ihly. Ihly trainierte er mehr als zehn Jahre und führte ihn zunächst zur deutschen und dann zur Weltspitze. Dreizehn deutsche Meisterschaften, drei Olympia-und fünf Weltmeisterschaftsteilnehmen (zweimal Platz sechs) erreichte das Duo Luxemburger-Ihly. „Ohne Rolf hätte ich all diese Erfolge nicht erreicht. Er hat viel Zeit, Kraft und Geld investiert. Ihm habe ich viel zu verdanken“, so Ihly.
Im Gehen engagierte er sich stark für das Frauengehen und so kam auch die erste deutsche Gehermeisterin mit der Bad Krozingerin Monika Glöckler (1980 in Önsbach) aus Luxemburgers Trainingsgruppe. Beim PTSV Jahn Freiburg, wo er neben dem USC Freiburg Mitglied ist, betreute er in den achtziger und neunziger Jahren die erfolgreiche Läufergruppe um Herbert Steffny, Guido Dold und Markus Keller.
Gute Kontakte hatte er schon vor der Wende zu den Weltklassegehren aus der DDR und den anderen Ostblockstaaten. Da kannte er keine Berührungsängste und nach 1989 wurden die Kontakte, u.a. zum Olympiasieger von 1980, Hartwig Gauder, noch intensiviert. „Ich werde nie vergessen, dass mir Rolf bei einem wichtigen Wettkampf, als es mir schlecht ging, ein Getränk reichte, obwohl ich Konkurrent seiner Athleten war und damals ja aus einem anderen Land kam“, erinnert sich Gauder.
Für sein Engagement und seine unzähligen Erfolge wurde Luxemburger im Laufe der Jahrzehnte mit Ehrungen vom Verein, der Stadt Freiburg, sowie vom Badischen und Deutschen Leichtathletik-Verband überhäuft.
Rolf Luxemburger zieht für sich eine positive Bilanz und ist mit dem Erreichten mehr als zufrieden. „Mir hat der Sport viel gegeben“. Mehr Zeit wünsche er sich für seine Modelleisenbahn, neben dem Sport seine große Leidenschaft. Dafür kann er eine weitere Leidenschaft, gemütlich in der Eisdiele zu sitzen um Eis zu essen, gut mit dem Sport verbinden. Wie erwähnt sind die Erfolge noch da, so wird die Eisenbahn wohl noch einige Jahre in Kisten verpackt bleiben, und Rolf Luxemburger wird sich weiterhin „seinen“ Athleten widmen.
Die badischen Leichtathleten gratulieren Rolf nachträglich ganz herzlich zum 75. – und wünschen ihm noch viele gesunde Jahre!