Rang fünf statt fünftem Sieg in Brixen
  23.05.2018 •     BLV


Trotz einer Vielzahl persönlicher Bestleistungen reichte es für die U18-Auswahl der Leichtathletik Baden-Württemberg beim 36. Brixia-Meeting nur zum fünften Gesamtrang.

So etwas nennt man wohl „mit fliegenden Fahnen untergehen“. Dass es in diesem Jahr mit sehr vielen jungen Athleten schwer werden würde, der deutlich vorne liegenden Lombardei Paroli zu bieten und den fünften Sieg in Folge aus Brixen mitzunehmen, war von vorneherein klar gewesen. Doch dann kam es schon zu Beginn knüppeldick. Die BW-Auswahl war schon mit einem Handicap ins Rennen gegangen, dass sie ohne männlichen Geher (die 15-jährige Tatjana Ramsteiner sicherte über die ungewohnten 5 km bei den Mädchen immerhin 9 Punkte) gleich einem Rückstand hinterherlaufen musste. Über 100m kam dann eine zweite „Null“ dazu, weil Alexander Czysch (VfB Stuttgart) ein Fehlstart unterlief, während im aK-Lauf Felix Kunstein (MTG Mannheim) mit 10,81 Sekunden eine tolle Bestzeit gelang.

Mit tollen Bestleistungen hielten insbesondere Robin Ganter (MTG Mannheim) und Sharon Enwo Abio (LAZ Ludwigsburg) ihr Team im Rennen. Ganter rannte mit 14,16 Sek über 110m Hürden und 21,88 Sek über 200m jeweils auf den zweiten Platz. Enow Abio wurde im Weitsprung mit 5,94m ebenfalls Zweite, mit tollen 13,92 Sek über 100m Hürden im starken Feld Vierte. Insgesamt 24 persönliche Bestleistungen bei 41 Starts unterstreichen den großen Wert dieser Maßnahme für den baden-württembergischen Nachwuchs, der sich von der tollen Atmosphäre mit 19 Teams im Brixener WM-Stadion zumeist beflügeln ließ. Dass der/ die eine oder andere auch Nervenflattern und „lahme“ Beine angesichts des beeindruckenden Feldes bekam, gehört mit zu den Erfahrungen, die helfen sollen, in ähnlichen Wettbewerben, wie den DJM in Rostock oder gar den U18-Europameisterschaften, zu bestehen.
Herzlicher Dank geht da an die Organisatoren des Südtiroler Leichtathletikverbandes und des SSV Brixen, die Jahr für Jahr viel Zeit und Liebe in diese Veranstaltung stecken, um über 600 Athleten diese Erfahrungen zu ermöglichen. Mit beeindruckender Präzision wurden in diesem Jahr 36 Wettbewerbe inklusive Einmarsch und Siegerehrungen in gerade einmal sechs Stunden durchgezogen.

Unbeeindruckt zeigte sich vor allem Alisia Freitag (TSG Esslingen), die sich über 800m bis zur Zielgerade mittreiben ließ, um dann der Konkurrenz deutlich die Hacken zu zeigen und den einzigen Tagessieg für das Team BW einzufahren. Wie wichtig die Erfahrung ist, zeigt, dass von 14 Podestplätzen außer an Freitag nur zwei weitere an Athletinnen des jüngeren Jahrgangs gingen, nämlich an Annika Schepers (SG Dettingen) mit 15,05 m im Kugelstoßen und Vanessa Kobialka (TV Iffezheim) mit 40,88 m im Diskuswerfen. Jeweils Dritte wurden auch Lilly Kaden (VfL Winterbach) mit 12,12 Sek über 100m und Nina Nawroth (VfL Sindelfingen) mit 49,48m im Speerwerfen. Die weibliche Jugend blieb so der Lombardei auch auf den Fersen und hatte am Ende nur 1,5 Punkte Rückstand.

Dagegen mussten die Jungs noch einen Salto nullo im Hochsprung und einen verpatzten letzten Wechsel in der Sprintstaffel verkraften und rutschten bis auf Rang 10 ab. Da halfen dann auch die Silberränge von Neim Nguemning (VfL Waiblingen) mit 14,32m im Dreisprung und Eric Maihöfer (LG Staufen) mit 48,99m im Diskuswerfen sowie die Bronzeplätze von Maximilian Deutsch (LG Offenburg) mit 55,01 Sek über 400m Hürden und Nicklas Sammet (MTG Mannheim) mit 6,87m im Weitsprung nichts mehr. So reichte es in diesem Jahr insgesamt nur zu Rang fünf, während Nachbar Bayern dieses Mal hinter der Lombardei auf den zweiten Rang kam.

Ergebnisse